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Friedrich II. (Hessen-Kassel)

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Friedrich II., Landgraf von Hessen-Kassel

Friedrich II. von Hessen-Cassel

Friedrich II.
Landgraf von Hessen-Cassel

Friedrich wurde am 14.08.1720 in Kassel als einziger Sohn des Landgrafen Wilhelm VIII. geboren.

Nach Erziehung und Schulen in Genf und Lausanne heiratete er 1740 Maria, die Tochter des englischen Königs Georg II.. Danach kämpfte er für Kaiser Karl VII. im österreichischen Erbfolgekrieg und konvertierte zum katholischen Glauben. Daraufhin trennte sich seine Frau mit seinen drei Söhnen von ihm und sein Vater befahl in der hessischen Assekurationsakte von 1754 Friedrich, die protestantische Religion in Hessen unangetastet zu lassen und gab Maria und den Kindern die Grafschaft Hanau, die von Hessen-Cassel getrennt wurde. Friedrich sah seine Frau und Kinder für viele Jahre nicht mehr. Im folgenden siebenjährigen Krieg schlug sich Friedrich auf die Seite Preußens und kämpfte in der preußischen Armee bis zum Ende des Krieges mit. 1760 wurde Friedrich Landgraf von Hessen-Cassel und unternahm einige erfolglose Versuche, die Grafschaft Hanau wieder mit Hessen-Cassel zu vereinigen, die aber am Widerstand Großbritaniens und den evangelischen Ständen scheiterten. Nach dem Krieg begann in Kassel eine rege Bautätigkeit, die der Landgraf unterstützte und förderte. Er siedelte Industrie und Manufakturen in Hessen an, er holte Künstler und Gelehrte nach Kassel. Das erste frei zugängliche Museum des europäischen Festlands, das Fridericianum entstand 1779.

Das Geld für diese kostspieligen Unternehmungen beschaffte sich Friedrich in Tradition seiner Vorgänger durch Vermietung von Soldaten an andere Staaten, vorrangig an Großbritanien. England benötigte Truppen für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und Friedrich, sowie andere deutsche Fürsten lieferten König Georg III. über 20.000 Söldner für den Krieg in Amerika. Hierfür schloss Friedrichs Minister von Schlieffen mit England Verträge ab, die Friedrich zu einem der reichsten Fürsten Europas machten. Im Jahre 1785 starb Friedrich überraschend an einem Schlaganfall und hinterließ seinem Nachfolger Wilhelm IX. nach 25 jähriger Regentschaft ein gefülltes Staatssäckel.