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Constantius II.

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Konstantius II.

Konstantius II. (* 7. August 317 in Illyrien, † 3. November 361 in Mopsukrenai), mit vollem Namen Flavius Julius Constantius, war der Sohn Konstantins des Großen, Kaiser des römischen Reichs von 337 (im Osten) bzw. 353 (Alleinherrscher) bis 361.

Leben

Vom Unterkaiser zum Alleinherrscher

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Konstantin II.
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Konstans

Konstantius war bereits zu Lebzeiten seines Vaters zum Caesar ernannt und mit der Verwaltung des östlichen Reichsteils betraut worden. Nach Konstantins Tod erhielt er mit Thrakien die Hälfte des ehemals von seinem ermordeten Vetter Dalmatius verwalteten Reichsteils und teilte sich von nun an die Herrschaft mit seinen Brüdern Konstantin II. und Konstans. Konstantin II. starb jedoch bereits 340 im Kampf gegen Konstans. Konstans fiel 350 dem Usurpator Magnentius zum Opfer.

Konstantius II. konnte diesen jedoch 351 in der blutigen Schlacht von Mursa (dem heutigen Osijek) besiegen. Nach seinem endgültigen Sieg über den Usurpator herrschte Konstantius II. bis zu seinem Tod über das Gesamtreich. Er setzte aber schon bald zwei Unterkaiser ein.

Religionspolitik

Konstantius war im arianischen Streit entschieden auf der Seite der Arianer. Insbesondere nach 350 arbeitete er gezielt darauf hin, dem Arianismus zum Sieg zu verhelfen, u.a. indem er die Konzilien von Sirmium, Arles, Mailand und Beziers einberief und deren Entscheidungen mehr oder weniger diktierte. Sein Versuch, mit aller Kraft ein einheitliches (arianisches) Bekenntnis durchzusetzen, scheiterte jedoch letztendlich.

Tod und Nachfolge

Julian
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Gallus

Die an verschiedenen Fronten gegen die Germanen und Sassaniden geführten Kriege zwangen Konstantius, seine letzten verbliebenen Verwandten Constantius Gallus (350) und Julian als Unterkaiser einzusetzen. Julian führte im Westen Krieg in Gallien, während Gallus im Osten der Persergefahr begegnen sollte.

Dieser Aufgabe kam er jedoch nicht so nach, wie Konstantius sich das wünschte. Im Gegenteil, er brachte durch seinen selbstherrlichen Regierungsstil die Bürger Syriens gegen sich auf. Bereits 354 wurde Gallus seines Amtes enthoben und hingerichtet. Julian dagegen war in Gallien sehr erfolgreich. Die bereits vorher bestehenden Spannungen verschärften sich und Julian wurde 360 von seinen gallischen Legionen zum Kaiser ausgerufen.

Er folgte Konstantius schließlich 361 nach, nachdem ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Kaisern nur durch Konstantius' Tod verhindert worden war und dieser auf seinem Totenbett noch Julian zu seinem Nachfolger bestimmt haben soll, was jedoch umstritten ist.

Bewertung

Die Regierungszeit des Konstantius wurde, gerade vor dem Hintergrund der Darstellung des Ammianus Marcellinus, oft sehr negativ bewertet. Dieses Bild wurde in jüngster Zeit jedoch in Frage gestellt und teilweise zurechtgerückt (vgl. Constantius II. und seine Zeit von Pedro Barceló). In der Religions- und Innenpolitik war er nicht immer erfolgreich, in der Außenpolitik jedoch gelang ihm eine weitgehende Stabilisierung der Grenzen.

Sekundärliteratur

  • Pedro Barceló: Constantius II. und seine Zeit. Die Anfänge des Staatskirchentums, Stuttgart 2004.
    Grundlegendes Werk, da es sich um die erste Biographie Constantius' II. handelt.
  • Alexander Demandt: Geschichte der Spätantike, München 1998, S. 60ff.
    Umfassender Überblick über die Spätantike von Diokletian bis Justinian.

Siehe auch


Vorgänger:
Konstantin der Große (306-337)
Römische Kaiser Nachfolger :
Julian II. (361-363)