Ursula Cain
Ursula Cain (* 24. April 1927 in Dresden) ist eine deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin.
Vita
Ursula Cain begann ihre Tanzausbildung mit 12 Jahren in der Vorbereitungsklasse der Wigman Schule für modernen Tanz und ab 1942 studierte sie bis zur kriegsbedingten Schließung in der Tanz-Akademie des Konservatoriums der Landeshauptstatt Dresden. Nach ihrer Abschlussprüfung als Bühnentänzerin und Tanzpädagogin wurde Cain 1945 Mitglied der Dore Hoyer Gruppe und wirkte in „Tänze für Käthe Kollwitz“, „Lied der Zeit“ und in die „Schießbude“ bis zur Auflösung des Ensembles mit. Ab 1948 war Cain am Stadttheater Rostock und ab 1949 am Anhaltinischen Landestheater Dessau als moderne Solotänzerin arrangiert. Hier tanzte sie Solorollen in Choreographien von Veith Büchel und lernte den damaligen Orchesterleiter [1] und späteren Generalmusikdirektor der Oper Leipzig, Helmut Seydelmann kennen. Ab 1951 begann Cain bei Gertrud Steinweg in Leipzig Tatjana Gsovsky und Gustav Blank in Berlin ihr klassisches Ballettstudium. Ab 1952 war sie an den Städtischen Theatern Leipzig als Solotänzerin und ab 1953 als Erste Solotänzerin arrangiert. Sie tanzte in zahlreichen Choreographien von Gertrud Steinweg, Lilo Gruber, Werner Ulbrich, Tom Schilling und Emmy Köhler-Richter. Im Oktober 1960 tanzte Ursula Cain im Festprogramm zur Eröffnung der neuen Oper Leipzig, das im Deutschen Fernsehfunk der DDR gesendet wurde, die Böse Fee in „Dornröschen“ in der Choreographie von Emmy Köhler-Richter. Zum Abschluss ihrer aktiven Bühnenlaufbahn tanzte sie 1962 die Rolle der Archisposa in „Apraxas“.
Ab 1979 war Ursula Cain als Tanzpädagogin für Modernen Tanz an der Fachschule für Tanz/Ballettschule der Oper Leipzig tätig. Ab 1988 übernahm sie die Leitung der Kinderklassen.
1993, zum 300 jährigen Bestehen der Oper Leipzig, wurde Ursula Cain Ehrenmitglied.
1997 erarbeitete sie für die jährliche Matinee der Ballettschule der Oper Leipzig die Choreographie der Kinderklassen. Zu ihrem 70. Geburtstag gratulierte der Intendant Prof. Udo Zimmermann der „Traum-Ballerina“ der 60iger mit den Worten:
„Vielleicht war es diese Kombination von Wigman und Gsovsky, verbunden mit dem Ort Leipzig, an dem diese beiden Größen ihrer Zeit gemeinsam gewirkt hatten, der den Glücksfall ermöglichte, dass Sie hier zum Inbegriff der klassisch lyrischen Ballerina wurden. Auf jeden Fall konnten Sie das nur werden, weil sie als eine der wenigen in dieser Zeit alles dafür mitbrachten.“
Ab 1989 übernahm Ursula Cain die Leitung der Amateurgruppe „Tanzkaleidoskop“ am Heinrich Budde Haus in Leipzig.
zweite Bühnenlaufbahn
Ab 2005 begann Ursula Cain mit ihren ehemaligen Tänzerkollegen von der Oper Leipzig Christa Franze, Siegfried Prölß und Horst Dittmann unter der Leitung der Leipziger Choreographin Heike Hennig an der Arbeit zu dem Tanzstück „Zeit – tanzen seit 1927“, welches 2006 nicht nur an der Oper Leipzig einen außergewöhnlichen Erfolg feierte. Das Tanzstück wurde unter dem Titel Tanz mit der Zeit von Trevor Peters für ZDF und ARTE verfilmte und kam 2007/8 in die deutschen Kinos. Unter dem gleichnamigen Titel erschien 2008 das Buch von der Autorin Marion Appelt über ihre Lebens- und Tanzgeschichte.
2007 setzte Ursula Cain in „ZeitSprünge“ von Heike Hennig ihre zweite Bühnenlaufbahn [3] fort und wurde dafür von der Fachzeitschrift Ballettanz ausgezeichnet.
Quellen
- ↑ Geschichte des Dessauer Theaters
- ↑ Prof. Udo Zimmermann: [1], 24. April 1997
- ↑ Ursula Cain in den Tagesthemen
Literatur
- Marion Appelt: Tanz mit der Zeit. Leipzig, Plöttner Verlag 2008, ISBN 978-3-938442-45-6
Weblinks
- Oper Leipzig offizielle Homepage
- Heike Hennig & Co offizielle Homepage Forum für Zeitgenössischen Tanz und Musik
- Oper Leipzig im ZDFtheaterkanal Homepage
- Heike Hennig & Co im ZDFtheaterkanal Homepage
Personendaten | |
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NAME | Cain, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin |
GEBURTSDATUM | 24. April 1927 |
GEBURTSORT | Dresden |