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Retroviren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Retrovirus ist ein Virus, dessen Erbinformation (Genom) als RNS vorliegt. Wenn das Virus diese RNS in die zu befallende Zelle eingebracht hat, muss die RNS erst in das "Format" der Erbinformation der Wirtszelle, Desoxyribonukleinsäure (DNS), umgewandelt werden. Dazu bringt das Virus ein Enzym mit, die Reverse Transkriptase. Diese "schreibt" die RNS des Virus in DNS um, welche dann in das Genom der Wirtszelle eingebaut werden kann. Da dieser Prozess durch die fehlende Proofreading-Fähigkeit der Reversen Transkriptase relativ ungenau ist, erfolgen häufige Mutationen des HI Virus. Diese ermöglichen eine schnelle Anpassung des Virus an antivirale Medikamente und damit eine Ausbildung von Resistenzen. Auch die bisher wenig erfolgreiche Entwicklung eines Impfstoffes lässt sich auf die hohe Wandelbarkeit des HI Virus zurückführen.

Mit der Ausnahme von Retroviren läuft bei allen anderen Organismen die Transkription nur in Richtung "DNS nach RNS". Das Retro bezieht sich auf die Umkehrung dieses Dogmas.

Beispiele für Retroviren : HIV, Humane T-Zellen-Leukämie-Viren, HTLV