Affäre Jaccoud
Relevanz nicht erkennbar. — PDD — 18:42, 4. Apr. 2008 (CEST)
Pierre Jaccoud (*1905) war ein Genfer Anwalt und Politiker (Parti Radical), der in einem umstrittenen Prozess verurteilt wurde.
Leben
Jaccoud war ein bekannter Rechtsanwalt in Genf. Er war in die Kanzlei des Vaters zunächst als angestellter Anwalt eingetreten und wurde später Partner der Kanzlei, bevor er sie übernahm. Jaccoud war 1953 und 1954 Präsident der Genfer Anwaltskammer. Unter anderem vertrat er Aly Khan als Scheidungsanwalt während dessen Scheidung von Rita Hayworth und war Anwalt zahlreicher schweizerischer und ausländischer Unternehmen in Genf.[1]
Die Affäre Poupette
Pierre Jaccoud hatte eine lanjährige Beziehung zu Linda Baud (genannt „Poupette“) unterhalten. Linda Baud hatte sich allerdings entschlossen André Zumbach zu heiraten. Jaccoud schickte daraufhin Akt-Aufnahmen, die er von Linda Baud aufgenommen hatte, ihrem Verlobten zu.Die Verlobung wurde daraufhin allerdings nicht aufgehoben. Pierre Jaccoud drang in der Folge in das Haus der Familie Zumwinkel ein, um sich die Fotos wieder zu beschaffen.[2] Die Mutter des Verlobten hörte ihren Mann, Charles Zumwinkel um Hilfe rufen, dann vier Schüsse und konnte noch wahrnehmen, dass der Täter auf einem Fahrrad entschwand.[3]
Jaccoud wurde angeklagt, Charles Zumbach am 1. Mai 1958 in Plan-les-Ouates ermordet zu haben.[4] Während dieser Zeit war er in Schweden auf Geschäftsreise. Als er im Juni 1958 in die Schweiz zurückkehrte, wurde er verhaftet.[5] René Floriot war Jaccouds Verteidiger vor Gericht. Nach wenigen Wochen Gerichtsverhandlungen wurde Jaccoud wegen einfachen Totschlages an Zumbach zu 7 Jahren Haft verurteilt, obwohl nach Ansicht der Verteidigung keine eindeutigen Beweise dafür vorlagen.[6]
Das Urteil ist eines der wenigen umstrittenen Schweizer Urteile, oder, in anderen Worten, "un des dossiers «les plus troublants, les plus énigmatiques qui aient jamais défrayé la chronique judiciaire de [la Suisse]»".[7]
In der Reihe Fernsehpitaval wurde 1974 unter der Regie Wolfgang Luderers der Fall unter dem Titel „Die Aktfotos“ aufgegriffen.[8]
Externe Links
- Sylvie Arsever, Affaire Jaccoud: l'ombre d'un doute?, Le Temps, 9. Juli 2007.
- L'Affaire Poupette, Time Magazine, 1. Februar 1960.
Bibliographie
- Stéphane Jourat, L Affaire Jaccoud, Herausgeber: Fleuve Noir, 1992.
Quellen
- ↑ L'Affaire Poupette, Time Magazine, 1. Februar 1960.
- ↑ Die 50er Jahre. Ein dramatisches Jahrzehnt in Bildern., Ringier-Dokumente, Ringier Zürich o. J., S. 53.
- ↑ L'Affaire Poupette, Time Magazine, 15. Februar 1960.
- ↑ Stéphane Jourat, L Affaire Jaccoud, Herausgeber: Fleuve Noir, 1992.
- ↑ L'Affaire Poupette, Time Magazine, 1. Februar 1960.
- ↑ L'Affaire Poupette, Time Magazine, 15. Februar 1960.
- ↑ Sylvie Arsever, Affaire Jaccoud: l'ombre d'un doute?, Le Temps, 9. Juli 2007.
- ↑ s p e z ial - Fernsehpitaval, Deutsches Rundfunkarchiv 2006, S. 11.
Personendaten | |
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NAME | Jaccoud, Pierre |
KURZBESCHREIBUNG | mutmaßlicher Mörder |
GEBURTSDATUM | 1905 |