Bell-Boeing V-22
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Der V-22 Osprey ist ein Flugzeug mit vertikaler Start- und Landefähigkeit (VTOL). Es ist ein sogenanntes Kipprotor-Flugzeug, da die Rotoren an den Enden der Tragflächen um die Querachse des Flugzeugs schwenkbar aufgehängt sind. In senkrechter Position der Triebwerke drehen die Propeller horizontal und können so bei Start und Landung Auftrieb erzeugen. Für den Reiseflug schwenkt das Flugzeug beide Triebwerke mit den Rotoren um 90 Grad nach vorne und wird zu einem "normalen" Turboprop-Flugzeug mit entsprechender Reisegeschwindigkeit.
Geschichte
Die Entwicklung des Osprey (aus dem Engl.: Seeadler) geht auf die von Boeing 1956 entwickelte VZ-2 und der XV-2 1954 von Bell zurück. Der nächste Schritt war 1973 die XV-15 von Bell. 1981 begann die Definierung der Anforderungen für das Joint Services Advanced Vertical Lift Aircraft (JVX) Programm durch das US Verteidigungsministerium. Im April 1983 wurde das Bell/Boeing-Team durch die US Navy beauftragt, das JVX Flugzeug zu entwickeln und zu bauen. Seitdem ist dieses Flugzeug als V-22 Osprey bekannt.
Am 19. März 1989 fand der Erstflug in Arlington (Texas/USA) statt, die erste Transition (der Übergang zwischen Schwebe- und Horizontalflug oder umgekehrt) wurde am 14. September 1989 durchgeführt. Während der Entwicklungs- und Erprobungsphasen kam es zu mehreren Abstürzen mit Verlusten von Menschenleben, was das Projekt erheblich verzögerte. Das erste Flugzeug, das dem Produktionsstandard entsprach, entstand am 5. Februar 1997.
Versionen
MV-22A
Die [United Staes Marine Corps|Marine Corps-Version]], MV-22A, ist für den Transport von Truppen, Ausrüstung und Versorgungsmaterialien ausgelegt, und kann von Schiffen oder von unbefestigten Flugplätzen an Land aus eingesetzt werden. Um an Bord eines Schiffes platzsparend verstaut zu werden, kann diese Version die Tragfläche um 90 Grad drehen und benötigt damit nur eine Stellfläche von 19 m x 5,6 m.
HV-22A
Die HV-22A für den Einsatz durch die US-Marine werden für Such- und Rettungseinsätzen, sowie zur Unterstützung der Schiffsversorgung benötigt.
CV-22A
CV-22A sind für Spezialeinsätze des United States Special Operations Command (USSOCOM) vorgesehen (z.B. long range SAR).
Insgesamt ist der Erwerb von 458 Flugzeugen geplant: 360 für das US Marine Corps, 48 für die US Navy und 50 für die US Air Force.
V-22 sollten beim Marine Corps den CH-46 Sea Knight und den CH-53 Sea Stallion ersetzen, beim Special Operations Command einige Versionen der H-53, H-47, H-60, und der C-130.
Technische Daten
- Crew
- 2 Piloten
- 24 Soldaten oder 12 Tragen
- Triebwerke: 2 an schwenkbaren Gondeln befestigte Rolls-Royce AE 1107C-Liberty; je 6,150 shp/ 4.6 MW
- Maße
- Länge: 17,48 m
- Höhe: 6,63 m
- Höhe Seitenstabilisator: 5,28 m
- Höhe Rotornarbe: 6,63 m
- Flügelspannweite: 13,97 m
- Rotodurchmesser: 11,58 m * Gewicht
- Leer: 15.032 kg
- VTOL Startmasse max: 21.546 kg
- STOVL Startmasse max: 24.948 kg
- Überführungsstartmasse max: 27.443 kg
- Treibstoff
- Haupttank: 4649 l
- Flügeltank: 2979 l
- Überführungskapazität: 9221 l
- Geschwindigkeit
- Bereich: -83 km/h bis 584 km/h ( -45 kn bis 315 kn) (level forward flight TAS)
- Einsatz (1000 m): (275 kn)
- Maximum (5.000 m): 510 km/h
- Dienstgipfelhöhe: 7925 m
- Reichweiten:
- Operativ: 200 nm mit 3492 kg
- Überführung: 3892 km
- Außenlast max: 9221 kg
Weblinks
- Offizielle Homepage des V-22 Osprey
- http://www.combataircraft.com/aircraft/cv22.asp
- Abschluss Bericht zum V-22 Programm (*.pdf / engl.)
- The Special Osprey: Impact on special Operations Doctrine / Thomas J. Trask School of Advanced Airpower Studies Juni 1996 (engl.)
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen