Benutzerin:Melly42/Schreibtisch
Indische Eierschlange | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Elachistodon | ||||||||||||
Reinhardt, 1863 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Elachistodon westermanni | ||||||||||||
Reinhardt, 1863 |
Die Indische Eierschlange (Elachistodon westermanni) ist eine Schlangenart aus der monotypischen Gattung Elachistodon innerhalb der Familie der Nattern. Benannt wurde sie nach William Westermann, der 1863 den Holotypus sammelte.
Beschreibung
Die Indische Eierschlange erreicht eine Länge von 84 cm. Der längliche Körper ist seitlich komprimiert. Die großen Augen haben senkrechte Pupillen. Die Oberseite ist dunkel olivbraun bis schwarz. Die Schuppen auf der Rückenmitte entlang der Wirbelsäule (auch als Vertebralia bezeichnet) sind gelb, außer an ihren äußeren Rändern, wo sie einen hellen Vertebralstreifen bilden, der sich über die gesamte Länge des Körpers erstreckt. Die Unterseite ist weiß. Die äußeren Ränder der Bauchschuppen und die angrenzenden Schuppenreihen sind braun umrandet. Ein gelber Streifen zieht sich entlang des Oberkopfes oberhalb der Augen von der Schnauze bis zu den Mundwinkeln. Auf dem Nacken ist ein eckiger Flecken zu erkennen. Die Lippen sind gelb.
Vorkommen
Historische Nachweise stammen aus Bangladesh, West-Bengalen, Bihar und Uttarancha. Die jüngsten Beobachtungen stammen aus den indischen Bundesstaaten Maharashtra und Gujarat.
Lebensweise
Die Indische Eierschlange ernährt sich von Reptilien- und Vogeleiern. Mit Hilfe von mit Zahnschmelz überzogenen dornartigen Fortsätzen (Hypophysen) an der Speiseröhrenwand werden die Eier geschluckt und aufgebrochen. Der Inhalt des Eis wird hinuntergeschluckt und die Eierschalen wieder hervorgewürgt.
Status
Von 1863 bis 2003 war die Indische Eierschlange nur von 8 Exemplaren bekannt. Nach einem letzten offiziellen Nachweis im Chitwan-Tal in Nepal hielt man die Art nach 1976 für verschollen, bis sie im Jahre 2003 wiederentdeckt wurde. Parg Dandge, Distriktkoordinator der Satpuda Foundation in Wardha, Maharashtra, fand im August 2003 ein totes Exemplar, das teilweise von Ameisen angefressen war. Da er die Schlange nicht identifizieren konnte, konservierte und fotografierte er sie und sandte die Bilder an das Centre for Herpetology in Chennai, an die Bombay Natural History Society (BNHS) und die Indian Herpetological Society (IPS) in Pune. 2005 gelang es schließlich deutschen und indischen Taxonomen das Exemplar als Indische Eierschlange zu identifizieren. Zwischen 2005 und 2007 sind die ersten lebenden Exemplare im Amravati-Distrikt in Maharashtra und bei Bhavnagar in Gujarat entdeckt worden.
Literatur
- Carl Gans und Ernest E. Williams: Present knowledge of the snake Elachistodon westermanni Reinhardt. In: Breviora (Volume no. 1-66) (1952-1956). Harvard University. Museum of Comparative Zoology. (Online)
- Tej Kumar Shrestha: Herpetology of Nepal: A Field Guide to Amphibians and Reptiles of Trans-Himalayan Region of Asia. Steven Simpson Books. 2000. ISBN 0952439042
- Ashok Captain, Frank Tillack, Andreas Gumprecht und Parag Dandge: First Record of Elachistodon westermanni Reinhardt, 1863 (Serpentes, Colubridae, Colubrinae) from Maharashtra State, India. In: Russian Journal of Herpetology. Vol. 12, No. 2, 2005, S. 121–123