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Homberg (Efze)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Homberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Reg.-Bez. Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Fläche: 99,99 km²
Einwohner: 15.044 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km²
Höhe: 222 m ü. NN
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681
Geografische Lage: 51° 01' n. Br.
09° 24' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HR
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 06 6 34 009
Gliederung des Stadtgebiets: 20 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausgasse 1
34576 Homberg (Efze)
Offizielle Website: www.homberg-efze-kreisstadt.de
E-Mail-Adresse: info@homberg-efze.de
Politik
Bürgermeister: Martin Wagner(CDU)


Homberg ist eine Kleinstadt in Nordhessen mit ca. 15.500 Einwohnern und Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises.

Link-Text== Geschichte == Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt geschah im Jahre 1231. Der Name stammt von der "Hohemburg", der Burg über Homberg.

1526 fand hier in der Marienkirche unter dem hessischen Landgrafen Philipp die Homberger Synode statt, durch die Hessen protestantisch wurden.

1809 ging von hier unter Oberst von Dörnberg der Insurrections-Aufstand gegen König Jérôme aus, der aber niedergeschlagen wurde.

Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wird als Stadt urkundlich erstmalig 1231 genannt. Die Siedlung ist älter.

Sehenswürdigkeiten

Blick auf Burg und Stadt Homberg
Blick auf Burg und Stadt Homberg (Efze).
  • Burg auf dem Schlossberg
    • Dritttiefster Burgbrunnen Deutschlands (150 Meter tief)
Blick in den Burgbrunnen zu Homberg/Efze



Datei:Januar052 Altstadtw.jpg
Homberger Altstadt im Winter.

Bemerkenswerte Gebäude

Stadtkirche St. Marien Vermutlich vor 900 eine fränkische Kapelle. Um 1000 Romanische Vorkirche oder Kapelle Im 12. Jh. Romanische Basilika - (oder frühe Hallenkirche) Im 13. Jh. Einsturz und Brand. Neubau noch im romanischen Stil. Erste Hälfte 14. Jh.: spätgotischer Um- bzw. Neubau als Hallenkirche hessisch-westfälischer Prägung 1374 Beginn des Turmbaus 1640 Sprengung, Einsturz und Brand von Turm und Langhaus infolge der Besetzung durch die kaiserlicher Truppen unter Piccolomini 1645 - 1746 Wiederherstellung lt. steinerner Tafel am Kirchturm oberhalb der Galerie 1709 Wiederherrichtung der Türmerstube 1893 Stiftung und Einbau der Chorfenster Seit 1965 heutiger Zustand nach Entfernung von Einbauten aus dem 17. -19 Jh. (Gestühl, Kanzel, Emporen). Aufstellung des Kreuzweges.

Der Homberger Stadtkirche St. Marien kommt eine besondere Bedeutung innerhalb des hessischen Protestantismus zu: Im Jahre 1526 berief Landgraf Philipp der Großmütige eine Synode nach Homberg ein, die in dieser Kirche tagte und den Zeitpunkt markiert, an dem die Landgrafschaft Hessen evangelisch wurde. Deshalb nennt man diese Kirche, die zu den schönsten und wichtigsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen gehört, die Reformationskirche Hessens".

Schirnen, Möbelwagen und Haus unter der Kirchhofslinde In den Kavaten unter dem Kirchhof im Mittelalter eingerichtete Verkaufsstände der Metzger und Bäcker sowie Garküche und Fleischerschirne. Am ehemaligen Standort der so genannten Bäckerschirne, Anfang 1820 abgebrochen, wurde an gleicher Stelle dieses markante Gebäude errichtet, im Volksmund "Möbelwagen" genannt.

Gebäude rechts neben der Kirchhoftreppe wurde 1719 auf Trümmern der ehemaligen Garküche errichtet.


Rathaus 1704 erbaut auf den Grundmauern eines im 30 -jährigen Krieg zerstörten Vorgängerbaus aus dem 15.Jh. Nach dem Siebenjährigen Krieg Bau des Turmes, Wetterfahne von 1767, seit 1989 Glockenspiel, zur Obertorstraße Portal zum Stadtkeller. Neben dem gotischen Eingang an der Treppe zur Obertorstraße befindet sich die Homberger Elle, eine mittelalterliche Maßeinheit von 57,4 cm Länge; sie hatte Bedeutung bis in den Thüringer Raum.

Homberger Elle

Simbelschanze vor dem Rathaus, 1875 baulich verändert. Der Name stammt von einer Steuer aus dem gleichen Jahr. Die Regierung hatte die Erhebung von Simbeln zur Deckung der gestiegenen Ausgaben genehmigt.

Engel - Apotheke 1668 auf einer Trümmerstätte errichtetes größtes Fachwerkhaus am Marktplatz, seit 1701 Apotheke.

Fünffenster Haus Anfang des 19. Jh. wurde eine Fenstersteuer erhoben; deshalb wurde die Anzahl der Fenster pro Etage auf fünf begrenzt.

Krone Fachwerkhaus von 1480, seit 1721 Gasthaus. bemerkenswerte Balken und Dachkonstruktion, Erkeranbauten aus dem 16. Jh..

Geburtshaus des Heimatdichters Ludwig Mohr an der Südseite des Marktplatzes Dichter des Romans "Rot-Weiß", Thema ist der Dörnbergsche Aufstand.

Weißer Hof Fachwerkbau der Renaissance. Bemerkenswert ist die Verzierung mit Andreaskreuzen.

Löwenhaus 1617 erbaut. Wappenstein mit Stab und Schlange sowie ein Löwenkopf mit Inschrift L.A.1664 (Ofenstein)weisen auf den Sitz der Löwenapotheke hin. Wertvolles Renaissance-Portal.

Altes Schulhaus oder Opfermannhaus, Kaserne 1750 als Wohnhaus des Opfermannes der benachbarten Kirche, erbaut , diente das Gebäude auch als erste Stadtschule. In unmittelbarer Nachbarschaft gotischer Bau, ehemals genutzt als Kaserne des kurhessischen Jägerbataillons.

Hochzeitshaus Erbaut 1552. Nach dem Brand des alten Rathauses als sog. neues Rathaus genutzt. Später Pfarrhaus, Schule und Verwaltungsgebäude, seit 1952 Heimatmuseum der Stadt Homberg.

Pförtchen Ursprüngliche Fußgängerpforte zur Burg. Bergstraße 16 a Die Gesamtkonstruktion des Hauses deutet auf die Errichtung in der 2. Hälfte des 15. Jh. hin. Im nördlichen Giebel Reste der originalen spätmittelalterlichen Putzes.

Baumbachscher Burgsitz Erbaut um 1543 als Burgsitz der von Baumbach direkt an der Stadtmauer, von 1840 - 1855 vermietet an die Taubstummenanstalt, seit 1873 im Besitz der ev.- luther. Kirchengemeinde.

Dörnbergtempel Erbaut auf den Fundamenten des ehemaligen Bächtenturm. 1809 Treffpunkt der Verschwörer des Dörnbergschen Aufstandes.

Haus Leimbach Markantes Eckhaus mit gotischem Eingangsportal

Bischofsches Haus Stammsitz des Wollhandelsgeschlechts Bischof, auf Resten nach dem 30-jährigen Krieg erbaut. Renaissance-Erker, Wappen derer von Bardeleben und Bischof.

Haus Klüppel Sitz des Homberger Landratsamtes bis 1891, an der Seite zur Bischofstraße Sandsteinfiguren vom ehemaligen Kellereingang eines Nachbarhauses.

Alter Friedhof Seit 1580 Begräbnisstätte, heute Parkanlage mit sehenswerten historischen Grabdenkmälern Homberger Persönlichkeiten, darunter Minister Julius Rhode, Bürgermeister Winter, Prof. Wilhelm Volckmar.

Historisches Grabmal

Grabstätte der Äbtissinnen Marianne vom und zum Stein und Charlotte von Gilsa sowie Friedensrichter Martin - Personen, die wesentlichen Anteil an den Vorbereitungen zum Dörnbergschen Aufstand 1809 gegen Jerome Napoleon hatten.

Christus Epheta Kirche,1957 geweiht Planentwurf basiert auf einem Kreis, in dessen Mittelpunkt der Altar steht, dreistufige Kuppel über der Apsis. 12 Fenster in der Schauseite stehen für die 12 Apostel, Turm mit 30 m Höhe. Mosaikentwurf von Gerhard Dechant; Christus heilt zwei taubstumme Kinder.

Ehemaliges Lehrerseminar Unterhalb des Bindeweges ließ die preußische Regierung 1879 das neue königliche Lehrerseminar bauen. Die Ausbildungsstätte hatte bereits 44 Jahre lang im alten Lehrerseminar in der Freiheit bestanden. Der rote Backsteinbau war großzügig gestaltet und galt zu seiner Zeit als der modernste Bau seiner Art in Preußen. Das Gebäude bestand aus einem breiten Mitteltrakt, in dem die Klassen- und Fachräume, Aula und Verwaltung untergebracht waren. In den vorgezogenen Seitentrakten wohnten der Direktor und mehrere Seminarlehrer. 1925 wurde das Lehrerseminar aufgelöst und das Gebäude diente zunächst als Aufbauschule; heute wird der gesamte Gebäudekomplex von der Bundespräsident - Theodor - Heuss - Schule genutzt.

Die Freiheit 1356 durch Landgraf Heinrich II. gegründeter Stadtteil; getrennt von der Altstadt durch den Stadtmauerring mit eigenem Bürgermeister, Rathaus, Kirche und Befestigung; 1536 Ende der Selbstständigkeit.

Das Neue Tor 1536 als Verbindung zwischen der Stadt und dem neuen Stadtteil Freiheit gebrochener Tordurchgang. Wallensteinsches Stiftsgebäude Erbaut um 1550, seit 1616 Burgsitz. 1783 Stiftung des Wallensteinschen Damenstiftes. Infolge des gescheiterten Dörnbergschen Aufstandes 1832 nach Fulda verlegt, danach Wohnhaus für die Pädagogen des Lehrerseminars.

Hospital zum Heiligen Geist Gestiftet 1368 von Priester Heinrich Bischof zu Gunsten der Armen und Kranken.

Pulverturm Einzig vollständig erhaltener Turm der Stadtbefestigung von ehemals etwa 1000m Länge mit sieben Türmen. Die Stadtmauer erreichte eine Höhe von 6 - 8 Metern und war durchschnittlich 2 Meter stark.

Pulverturm

Gotisches Haus Ältestes Homberger Wohnhaus, Baujahr vor 1480.

Haus Holzhäuser Str. Ecke Webergasse Haus aus dem 16. Jh., in der Wandung zur Webergasse Sandsteinplastik, Engel mit Schwert; Hinweis auf Verbindung Stadtgefängnis Scharfrichter.

Ehemaliger jüdischer Betraum Webergasse In diesem Gebäude befand sich der Betraum der jüdischen Mitbürger.

Baumbachscher Burgsitz am Obertor Über dem Eingangsportal das Familienwappen mit liegendem Halbmond und zwei Sternen, Gebäude im vorigen Jh. baulich verändert.

Windmühle Ehemalige Befestigungsanlage der Stadt vor dem ehemaligen Holzhäusertor.

Stadthalle 1909 - 1911 als Restaurant Stadtpark erbaut. Nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung restauriert, seit 1991 als Stadthalle genutzt. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis. Bemerkenswerte Jugendstilarchitektur.

Hermann Schafft Schule Schule für Gehörlose und Hörbehinderte in Homberg. 1912 Einweihung des noch heute genutzten Schulgebäudes.

Hohlebach - Mühle 1415 erstmals erwähnt, 1992 restauriert. Mühlrad mit 5 m Durchmesser.

Selbst in offiziellen Veröffentlichungen der Stadtführerzunft wird fälschlicherweise auf eine Zehntscheune verwiesen, die sich unterhalb des Baumbachschen Burgsitzes befinden soll. Richtig ist, dass es sich dabei um ein landwirtschaftlich oder gewerblich genutztes Nebengebäude des späten Mittelalters handelt. Das Haus liegt an einer Gasse zwischen der Pfarrstraße und der Berggasse, mit dem Giebel zur Berggasse. Die Gesamtkonstruktion des Hauses, das noch nicht dendrochronologisch datiert worden ist, weist auf die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein ähnliches Gebäude befand sich in Marburg (Lahn), es fiel aber dem Abriss zum Opfer.

Die Geschosse wurden als Lager- und Abstellräume genutzt. Das Erdgeschoß ist durch eine später eingezogene Mittelwand in zwei gleichgroße Hälften unterteilt, Obergeschoß und Dachgeschoß haben keine Innenwände, Hinweise auf urspüngliche Unterteilungen fehlen. Das Gebäude wird durch drei Zugänge erschlossen: Eine Türe an der Osttraufe zum Erdgeschoß von der Hofseite her, eine gegenüberliegende Türe an der Westtraufe von der Straße und eine Türe am Nordgiebel zum Obergeschoß; in das Dachgeschoß führt eine Leiter. In den Gefachen des Giebeldreiecks ist noch der ursprüngliche Wandkern aus Lehmgeflecht vorhanden. Hier sind an der Außenseite mit einer spitzen Kelle dreieckige Löcher in die noch feuchte Lehmoberfläche gedrückt worden. Unklar bleibt, ob es sich wie bei den im Inneren des Hauses an verschiedenen Stellen vorhandenen Kammstrichmustern nur um eine Maßnahme handelt, um eine bessere Haftung des Putzes zu ermöglichen, oder hier eine möglicherweise noch mittelalterliche Wandgestaltung vorliegt.

Verkehr

Homberg gilt als die einzige Kreisstadt in Deutschland, die nicht an das Bahnnetz angeschlossen ist. Sie gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an.

Städtepartnerschaften

Sonstiges

Homberg wird die Stadt des Hessentags 2008. Homberg ist Wirkungsort und letzte Ruhestätte des Komponisten und Orgelvirtuosen Prof. Dr. phil.Wilhelm Valentin Volckmar (1812-1887).