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Sidney Poitier

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Sidney Poitier (links) mit Harry Belafonte und Charlton Heston beim Civil Rights-Marsch, 1963

Sidney Poitier KBE (* 20. Februar 1927 in Miami, Florida) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und der erste afroamerikanische Schauspieler der für eine Hauptrolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Leben und Werk

Poitier stammt ursprünglich von den Bahamas, wo er auch aufwuchs. Er wurde allerdings in Miami geboren, da seine Eltern gerade dort zu Besuch waren (als Geburtsdatum wird in einigen Dokumenten auch der 20. Februar 1924 genannt). Als armer Bauernsohn erhielt er nur eine geringe Schulbildung und wurde im Alter von 15 Jahren nach Miami zu seinem Bruder geschickt. Mit 18 ging er nach New York, wo er zum ersten Mal mit dem Theater in Berührung kam. Er spielte in Harlem beim America Negro Theatre. Um dort einsteigen zu dürfen, musste er sich zuerst von seinem breiten Bahamas-Zungenschlag freimachen.[1] Von dort gelang ihm der Sprung an den Broadway. 1950 holte ihn der Hollywood-Produzent Darryl F. Zanuck zum Film. In den 1950er Jahren war er der erste dunkelhäutige Amerikaner, der Hauptrollen in Hollywood-Filmen spielte und Filmstar wurde. Nach seinen großartigen Erfolgen als Schauspieler, vor allem in den 1960er Jahren, begann er Anfang der 1970er Jahre auch Regie zu führen.

Über die Erscheinungsformen des Rassismus in den USA handelt der Subtext vieler der Filme, in denen er tragende Rollen spielte.[1] Seine Kultiviertheit in Erscheinungsbild und Auftreten machte ihn zu einem Rollenmodell und Kino-Kassenmagneten und brachte ihm die Verehrung vieler unterschiedlicher Afroamerikaner ein, darunter Oprah Winfrey, die Anfang 2007 seine Autobiographie The Measure of a Man zum Lese-Tipp ihres TV-Buch-Clubs kürte.[1] Das Buch ist 2001 in deutscher Übersetzung von Gabriele Haefs unter dem Titel Mein Vermächtnis: eine Art Autobiografie herausgekommen.

1964 erhielt Poitier für Lilien auf dem Felde (Lilies of the Field) den Oscar als bester Hauptdarsteller. Er war der erste dunkelhäutige Schauspieler, dem diese Auszeichnung verliehen wurde. 2002 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

Ritterschlag

Obwohl in den USA geboren und damit US-Bürger, besitzt Poitier aufgrund seiner Herkunft auch die Staatsbürgerschaft der Bahamas und damit Bürgerrecht im britischen Commonwealth. 1974 erhielt er für seine schauspielerischen Verdienste den Orden Knight Commander of the British Empire (KBE). Nach den Statuten der Ordensverleihung ist es Poitier allerdings nicht gestattet, den Titel "Sir" zu tragen, da er nicht britischer Staatsbürger ist.

Diplomatischer Dienst

Seit April 1997 ist Poitier Botschafter der Bahamas in Japan, allerdings wurde seine Tätigkeit von der Regierung der Bahamas weitestgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt, er selbst residiert nicht in Japan, sondern lässt sich vertreten. Außerdem vertritt er die Bahamas als Botschafter bei der UNESCO. Die korrekte Ansprache Poitiers als Botschafter lautet "His Excellency Sir Sidney Poitier" ("Seine Exzellenz Sir Sidney Poitier").

Filmographie

Filme als Darsteller

Filme als Regisseur

  • 1972: Der Weg der Verdammten (Buck and the preacher) - (mit Harry Belafonte und Sidney Poitier)
  • 1973: A Warm December
  • 1974: Samstagnacht im Viertel der Schwarzen (Uptown Saturday Night) - Regie: Sidney Poitier (mit Bill Cosby und Harry Belafonte)
  • 1975: Drehn wir noch'n Ding (Let's do it again) - (mit Bill Cosby)
  • 1977: Ausgetrickst (A piece of the action) - (mit Bill Cosby und Sidney Poitier)
  • 1980: Zwei wahnsinnig starke Typen (Stir crazy)
  • 1981: Hanky Panky (Hanky Panky) - (mit Gene Wilder)
  • 1983: Fast forward - sie kannten nur ein Ziel (Fast forward)
  • 1990: Ghost Dad – Nachrichten von Dad (Ghost Dad) - (mit Bill Cosby)

Auszeichnungen

Quellen

  1. a b c http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/823/102721/ (SZ vom 20.2.2007) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „SZ070220“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.