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Thomas Hornauer

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Thomas G. Hornauer - 'G.' steht nach Hornauers Aussagen für 'Gerhard', die amtliche Bedeutung ist jedoch nicht bekannt - ist Geschäftsführer der Firma Telekontor GmbH, ehemaliger "Produzent von Erotikclips" [1] und Programmdirektor des österreichischen Fernsehsenders Kanal Telemedial.

Biographie

Hornauer ist Sternzeichen Krebs mit Aszendent Waage. [2] Der gelernte Gießer ist geschieden und lebt zusammen mit seinen drei Töchtern. Hornauer gilt als Anhänger von Buddhismus, Magie, Kabbalismus und Astrologie. [3]

Er wurde bekannt, als er im Februar 2003 für 1,6 Millionen Euro den insolventen baden-württembergischen Regionalsender B.TV übernahm.[4] Hornauer hatte es zuvor durch das Betreiben von zahlreichen 0190-Hotlines zum Multimillionär gebracht.[5] In kürzester Zeit gestaltete er den vorherigen Informationssender um und ließ unterschiedliche Wahrsager, Kartenleger und Hellseher auftreten, denen die Zuschauer über kostenpflichtige Telefonnummern Fragen stellten, und esoterische Lebensberatung betreiben. Nachdem Hornauer durch zahlreiche Medienberichte enge Kontakte zum Stamm der Likatier nachgesagt wurden, war der Sender zunehmend in die Kritik geraten. Für Empörung sorgte insbesondere ein der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg anonym zugestelltes Pornovideo, in dem Hornauer dabei zu sehen ist, wie er eine junge Frau bei der Masturbation filmt. Der Vorfall führte zu Diskussionen im Landtag und Ende 2004 mit einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart schließlich zum Entzug der Sendelizenz für B.TV.[6]

Eine erneute Lizenz zum Betrieb eines Fernsehsenders bekam er schließlich in Österreich und sendet seit dem 1. Mai 2007 auf dem europaweit empfangbaren Sender Kanal Telemedial auch wieder in Deutschland - ab 21 Uhr auf der Frequenz des Kinderkanals. Im Abendprogramm des Senders tritt Hornauer selbst auf und diskutiert am sogenannten „Orange Table“ zusammen mit anderen Lebensberatern und zugeschalteten Anrufern über allgemein esoterische Themen. Zunächst war die Sendung eine Astrologie- und Esoterik-Beratungsshow. Astrologen und Kartenleger berieten Zuschauer über eine 0900-Telefonnummer. Mittlerweile folgt die Live-Sendung keinem festen Konzept mehr. Die meiste Zeit steht Hornauer selbst im Vordergrund. Er selbst bezeichnet dies als „fünfte Dimension des Fernsehens“ und verlangt von den Zuschauern Geld, für den gewonnenen „Mehrwert“, den sie durch das Sehen der Sendung und empfangene Beratung angeblich bekommen.

Insgesamt beschäftigt Hornauer nach eigenen Angaben rund 450 freiberufliche Berater. Er behauptet, seit er B.TV gekauft habe, mit seinem Fernsehabenteuer mehr als fünf Millionen Euro in den Sand gesetzt zu haben. Seine Firma Telekontor bezeichnet sich selbst als Marktführerin im Bereich interaktiver Telefonie-Mehrwertdienste und zählt angeblich auch Sender wie NBC, Pro7 und RTL zu ihren Kunden.[7]

Kritik

Erotikclips

In die öffentliche Kritik geriet Hornauer insbesondere durch seine Rolle als "Produzent von Erotikclips", wie sich Hornauer heute selbst darstellt[8]. Die Bildzeitung bezeichnete ihn als „Irren“ und seine Firma Telekontor als „Stöhnfabrik“. [9]

Sektenmitgliedschaft

Hornauer steht außerdem in engem Kontakt zur Füssener Wankmiller-Sekte, deren Führer er nach Angaben der Zeitung Die Welt 500.000 DM geliehen haben soll. [10]

Fokus auf finanziellen Profit

Generell wird ihm vorgeworfen, besonders den finanziellen Aspekt in den Vordergrund zu stellen. Schon bei der Übernahme von B.TV erklärte er, „was keine Kohle scheffelt, fliegt raus“. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, sprang er außerdem vor versammelter Belegschaft auf einen Tisch und rief: „Kommt raus, ihr Feiglinge, ich will Krieger, mit denen ich Millionen verdienen kann, keine zahmen Küken!“ [11]

mangelhafte Mitarbeiterführung

Im Rahmen seiner Fernseharbeit soll Hornauer massiv Mitarbeiter einschüchtern, die er nach Angaben der TAZ in „mehrstündigen Einzelgesprächen“ einer Gehirnwäsche unterziehe. [12] Schon bei B.TV herrschten nach Angaben von Mitarbeitern teils „sektenähnliche Zustände“. Bei der Zwangseinstellung seines Senders wurden zudem mehrere Verstöße gegen das Medienrecht als Grund angegeben. Hornauer habe den Sender für persönliche Zwecke missbraucht und damit gegen das gesetzliche Gebot der Unabhängigkeit und Sachlichkeit von Informationssendungen verstoßen.

Drogenkonsum

In einem anonymen Schreiben wurde er außerdem als „vorbestrafter Kokainkonsument“ bezeichnet. Hornauer selbst behauptet jedoch, mittlerweile sogar auf Alkohol und Fleisch zu verzichten.

Verstoß gegen Nutzungsbedingungen für Auskunftsnummern

Die Bundesnetzagentur hat die von Hornauer betriebene Auskunftsrufnummer 11869 widerrufen, da sie keinen regulären Auskunftsdienst betrieben habe und damit gegen die Nutzungsbedingungen für Auskunftsrufnummern verstoße. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte im Dezember 2003 insgesamt sechs Objekte des von Hornauer betriebenen Senders B.TV in Ludwigsburg und Plüderhausen durchsucht. [13]

Förderung gesundsheitsschädlicher Verhaltensweisen

Im März 2008 erhielt Hornauers Kanal Telemedial eine Rüge von der Kommunikationsbehörde KommAustria. Grund dafür ist eine Teleshoppingsendung vom 5. August 2007. Darin erweckte der Berater Walter von Berg den Eindruck, dass eine telefonische Beratung und Behandlung mithilfe von '"Engelenergien"' eine schulmedizinische Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt ersetzen kann. Nach Ansicht der KommAustria werden damit Verhaltensweisen gefördert, die die Gesundheit gefährden. Damit würde der Kanal österreichisches Recht verletzen. [14]

dubiose Dienstleistungen "Energieausgleich"

Zudem geriet der Sender im Frühjahr 2008 in die Kritik deutscher Medienwächter. Kanal Telemedial fordert seine Zuschauer zu kostenpflichtigen Telefonanrufen auf, um zum Beispiel Dienste wie eine Lebensberatung direkt vom Geschäftsführer vor der Kamera zu bekommen. Der Telefonanruf aus Deutschland soll für 30 Euro zu einem Energieaustausch über den Bildschirm führen. Für die angeblich erhaltene Kraft sollen die Zuschauer zusätzlich einen '"Energieausgleich"' via Banküberweisung tätigen. Telefongebühren von bis zu 30 Euro seien zwar medienrechtlich nicht verboten, die Landesmedienanstalt halten die angebotenen Dienstleistungen jedoch für dubios. Sie nahmen daher Kontakt mit der österreichischen Regulierungsbehörde auf. [15]

Quellen

  1. http://de.youtube.com/watch?v=_pmTdJO6obI&feature=related
  2. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1585178
  3. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1585178
  4. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1585178
  5. http://www.focus.de/kultur/medien/regional-tv_aid_193691.html
  6. http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/gesellschaft/medien/2106
  7. http://www.telekontor.de/geschaefts_profil.htm
  8. http://de.youtube.com/watch?v=_pmTdJO6obI&feature=related
  9. http://www.focus.de/kultur/medien/regional-tv_aid_193691.html
  10. http://www.welt.de/print-welt/article649655/Lizenz_auf_Probe_Sex-Produzent_Hornauer_darf_weiter_senden.html
  11. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1585178
  12. http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2004/07/20/a0221
  13. http://www.computerbetrug.de/nachrichten/newsdetails/netzagentur-stoppt-auskunftsdienst-unter-11869/
  14. http://www.tvmatrix.de/?newsid=9355
  15. http://www.tvmatrix.de/index.php?newsid=9316