Władysław IV. Wasa
Władysław IV. Vasa (* 9. Juni 1595; † 20. Mai 1648) war von 1632 - 1648 König von Polen. Außerdem wurde er 1610 zum Zar über Russland gewählt, regierte dort jedoch nie.
Władysław war der Sohn von Sigismund III. Vasa und Anne von Österreich. Er war ein Befürworter der kriegerischen Auseinandersetzungen, wobei er sich von dem pazifistisch eingestellten Adel entfernte. Er hielt bewaffneten Anspruch auf die Schwedische Krone sowie zu der ihm im Jahre 1610 angebotenen Zarenkrone.
Anspruch auf die Zarenkrone
Deshalb stieß er im Herbst 1617 auf die Hauptstadt vor, wobei er von Verbänden der Dnjeprkosaken unterstützt wurde. Da Russland eine erneute Belagerung von Moskau vermeiden wollte, wurde nach harten Verhandlungen 1618 der Friedensvertrag von Deulino geschlossen, der für 14 ½ Jahre Frieden und die de facto Anerkennung der Regentschaft von Michael I. brachte.
Unmittelbar nach Ablauf dieser Frist wurde Władysław zum König gewählt und kämpfte sich in Smolensk innerhalb von zwei Jahren in eine überlegene Position, aus der es ihm 1634 gelang, den "ewigen" Frieden mit Moskau zu unterzeichnen und Smolesk überlassen zu bekommen. Am Abend vor der Unterzeichnung, wurde von russischen Gesandten ein Geheimartikel unterschrieben, der Moskau angeblich zur Zahlung von 20.000 Rubel an Polen für die Abtretung der Stadt Serpejsk verpflichtete. In Wirklichkeit ging es hierbei aber um den Verzicht des Zarentitels durch Władysław.
Anspruch auf die schwedische Krone
Die Ansprüche von König Władysław auf den Schwedischen Thron waren oft Gründe für Streitigkeiten und Kriege zwischen Polen und Schweden, was Polen enorme wirtschaftliche Verluste einbrachte, vor allem als die Schweden zwischenzeitlich ein paar Küstenstädte übernahmen. Um die Macht am Baltikum zu festigen, baute er eine Flotte. Geplant hatte der König auch einen großen Krieg gegen die Türkei, was allerdings auf entschiedenen Widerstand des Adels traf.
Kosakenaufstand und Tod
Während der Herrschaft von Władysław verschlechterte sich die Lage auf der Ukraine. Die Magnaten häuften dort ihr Vermögen und unterdrückten das Kosakenvolk. Ab und zu kam es zu Aufständen der Kosaken, die sehr hart bekämpft wurden. Die wachsende Unzufriedenheit führte im Jahre 1648 zum großen Kosaken- und Bauernaufstand mit dem Anführer Bohdan Chmielnicki an der Spitze, der der polnischen Ritterschaft viele Verluste zufügte. Ein paar Tage nach dem Aufstand starb König Wladislaw IV.
Familie
In der ersten Ehe war er mit seiner Cousine Cäcilia Renata (Tochter von Ferdinand II) verheiratet. Es war eine sehr unglückliche Ehe: Zwei Kinder starben im Kindesalter. Unmittelbar nach der dritten Geburt, einer Totgeburt, starb auch Cäcilia.
Im politischen Leben Königs Władysław spielte seine zweite Frau eine große Rolle, die Königin Luisa Maria Gonzaga (1611-1667), die für das gute Verhältnis mit Frankreich sorgte und sich für die Elektion vivente rege (die Wahl des Nachfolgers zu Lebzeiten des Herrschers) einsetzte. Sie heiratete nach seinen Tod seinen Bruder Johann II. Kasimir.
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Personendaten | |
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NAME | Władysław IV. Vasa |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer König/quasi Zar von Russland |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1595 |
STERBEDATUM | 20. Mai 1648 |