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Babylonischer Kalender

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Der babylonische Kalender war ein stationärer Kalender, bestehend aus 12 Monaten mit je 30 Tagen. Die Woche hatte 10 Tage. Mithin bestand ein Normaljahr aus 360 Tagen, dem in unregelmäßigen Abständen ein Schaltmonat mit 30 Tagen zugefügt wurde.

Babylonischer Kalender

Frühere Annahmen

Die Annahme, dass das babylonische Jahr durch einen Lunisolarkalender bestimmt wurde, konnte durch Auswertung mehrerer astronomischer Texte nicht mehr aufrecht erhalten werden. Vielmehr wurde der Kalender durch so genannte Kalendersterne bestimmt. Der Zeitpunkt der heliakischen Aufgänge ergab automatisch das notwendige Schaltjahr.

Schaltjahres-Zeitpunkt

Neben anderen babylonischen Quellen wurde in den MUL.APIN-Keilschrifttexten der genaue Zeitpunkt beschrieben:

„DIS-ina itiZIZ UD 15 KAM MULKAK.SI.SÁ ina LI-la-a ti IGI-MU.BI DIRI-at...Übersetzung: Wenn der Pfeilstern (Sirius) im Abend, dem heliakischen Aufgang in der Dämmerung, des 15. Šabatu sichtbar wird, erfolgt am Ende des Jahres ein Schaltmonat.“

Johannes Koch[1]

Als ergänzende Schaltgrundlage wurde bestimmt, dass das Gestirn MUL.MUL im Zusammenspiel mit dem AB.SIN den 1. Nisannu bestimmt. Voraussetzung war der normale heliakische Aufgang von MUL.MUL am 1. Ajjaru, der im Schaltjahr auf den 1. Simanu verschoben wurde.

Monate

Anmerkungen und Belege

  1. Johannes Koch in NABU Der babylonische Kalender in den MUL.APIN-Tafeln MUL.APIN II Gap 8 ii 4, hier online