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SQLite

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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SQLite

Basisdaten

Entwickler Das SQLite-Team
Erscheinungsjahr August 2000
Aktuelle Version 3.5.7
(17. März 2008)
Betriebssystem GNU/Linux/Unix, Mac OS X, Windows
Programmier­sprache C[1]
Kategorie SQL-Programmbibliothek
Lizenz Public Domain
deutschsprachig nein
www.sqlite.org

SQLite ist eine Programmbibliothek, die ein relationales Datenbanksystem enthält, welches die ACID-Eigenschaften erfüllt. Unter anderem unterstützt SQLite nichtverschachtelte Transaktionen, Unterabfragen (subselects), Sichten (views), Trigger und benutzerdefinierte Funktionen. Die Datenbank ist vor allem für den Embedded-Einsatz entworfen, für alle wichtigen Programmiersprachen existieren passende Datenbankschnittstellen. Auch ein in der Konsole und in Shell-Skripten verwendbares, einfaches Frontend ist vorhanden. Durch die Entwicklung als Embedded lässt sich die Applikation direkt in entsprechende Anwendungen integrieren, so dass eine weitere Server-Software nicht benötigt wird.

Letzteres ist der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Datenbanken. Durch Einbinden der Bibliothek wird die Applikation um Datenbankfunktionalitäten erweitert ohne auf externe Softwarepakete angewiesen zu sein. Ein Anwendungsgebiet sind z. B. Programme zur Analyse von Logdateien. Diese lesen eine Logdatei ein, zerlegen sie und speichern sie intern als Datensätze in einer Tabelle. Durch den Zugriff mittels SQL auf die Daten ist ein nahezu beliebiges Sortieren und Filtern möglich.

SQLite hat einige Besonderheiten gegenüber anderen Datenbanken: Die Bibliothek ist nur wenige hundert Kilobyte groß. Die Datenbanken können verteilt auf mehrere Dateien, bei Bedarf auch in eine einzelne Datei, gespeichert werden, was den Austausch zwischen verschiedenen Systemen, sogar zwischen Systemen mit unterschiedlichen Bytereihenfolgen, vereinfacht. Jede Spalte kann Daten beliebiger Typen enthalten, erst zur Laufzeit wird nötigenfalls konvertiert.

Einige in anderen Datenbanken vorhandene Features bietet SQLite nicht: Werden Daten bearbeitet, so ist die komplette Datenbank für Schreiboperationen gesperrt. Der Befehl „ALTER TABLE“ existiert nur mit eingeschränktem Funktionsumfang und erst seit Version 3.2. Abgesehen von den Zugriffsberechtigungen auf das Dateisystem gibt es keine Benutzer- oder Zugriffsberechtigungen für die Datenbank.

SQLite wurde im Jahr 2000 von Dr. Richard Hipp entwickelt und ist in C geschrieben. Für andere Programmiersprachen wie C++ und Java gibt es Wrapper, ebenso stehen OBDC- und JDBC-Treiber zur Verfügung. Die SQLite erzwingt keine Typsicherheit: Fehlerhafte Eingaben akzeptiert es in der Regel und wandelt sie in Zeichenketten.

Eingesetzt wird SQLite unter anderem in Symbian OS[2], ein System das auf vielen Mobiltelefonen Verwendung findet.

Außerdem wird die im Jahr 2008 erscheinende Version 3 des Firefox-Browsers komplett SQLite nutzen - z.B. auch für Bookmarks - nachdem schon die Version 2 SQLite, allerdings nur für die programminternen Datenbanken benutzt hatte. Für diesen Browser und alle anderen mozilla-basierten Anwendungen gibt es zudem das Addon SQLite Manager, mit dem man die SQLite-Datenbanken der Anwendung, aber auch jede beliebige andere SQLite-Datenbank betrachten, bearbeiten und abfragen kann.

Einzelnachweise

  1. The sqlite Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 18. Juli 2018).
  2. Symbian.com: Symbian OS v9.5: Efficiency and Power