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Christian Friedrich Henrici

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Christian Friedrich Henrici (Pseudonym Picander; * 14. Januar 1700 in Stolpen bei Dresden; † 10. Mai 1764 in Leipzig) war der wichtigste Textdichter Johann Sebastian Bachs.

Er begann seine Karriere 1721 als Dichter in Leipzig und schrieb anfänglich erotische Gedichte und Dramen. Seine Kontakte zu Bach waren anfänglich vielleicht eher zufälliger Natur.

1725 schrieb Picander, so sein Pseudonym, die Texte zu Bachs weltlichen Kantaten "Entfliehet, verschwindet" (BWV 249a) und "Zerreißet, zersprenget" (BWV 205). Aber bereits 1723 hatte Henrici mit seinem Strophengedicht "Weg ihr irdischen Geschüfte" die Textvorlage zu Bachs geistlicher Kantate "Bringet dem Herrn Ehre" (BWV 148) geliefert. Die Bachkantate "Es erhub sich ein Streit" (BWV 19)von 1726 basierte auf einem ähnlichen Werk Henricis.

Beide Gedichte erscheinen in der 1724-1725 veröffentlichen Gedichtsammlung "Sammlung erbau licher Gedancken" welche dem Grafen Franz Anton Sporck gewidmet war. Diese war auch mit Bach bekannt und könnte den Kontakt zwischen Komponist und Dichter angeregt haben.

Später vertieften die beiden Künstler ihre Zusammenarbeit:

Alle fünf Bände von Picanders "Ernstschertzhaffte und satyrische Gedichte" (Leipzig, 1727-51) enthalten Texte welche von Bach vertont wurden. Dazu gehören auch die Matthäus-Passion (BWV 244) und die Markus-Passion (BWV 247).

Von 1740 bis zu seinem Tod war Picander überdies Steuerschätzer, Weininspektor und Wizier.