Sarganserländer (Zeitung)
Sarganserländer
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Beschreibung | Schweizer Tageszeitung |
Verlag | Sarganserländer Druck AG |
Erstausgabe | 2. Januar 1875 |
Erscheinungsweise | werktäglich |
Verkaufte Auflage | 10'379 Exemplare |
(WEMF 2007[1]) | |
Chefredakteur | Heinz Gmür |
Weblink | – |
Der Sarganserländer ist das Haupt-Nachrichtenblatt, welches im Bezirk Sarganserland versendet wird. Es ist eines der ältesten Nachrichtenblätter der Schweiz und wird heutzutage in Mels erstellt. Die Druckerei befindet sich in Haag SG.
Den Sarganserländer gibt es jeden Dienstag als Grossauslage (19'115 Exemplare, WEMF-beglaubigt) als Massenpostsendung für die Bewohner des Sarganserlandes. Der derzeitige Chefredakteur ist Heinz Gmür, Verwaltungsratspräsident ist Josef Good.
Geschichte
19. Jahrhundert

In konservativen Kreisen des damaligen katholischen Bezirks Sargans wurde es zunehmend als störend empfunden, dass dem liberal-orientierten Oberländer Anzeiger auf konservativer Seite kein Gegengewicht in der Presse existierte. Der Oberländer Anzeiger druckte fast neun Jahre lang sein liberal-radikales Gedankengut. Zunehmend wuchs der Wunsch in konservativen Gemeinden nach einer weiterer Zeitung. Der Gründung des Sarganserländers ging zu dem eine Versammlung des katholischen Männer- und Piusvereins voraus. Am 30. Dezember 1874 wurde der Sarganserländer vom katholischen Männerverein als sein Organ gegründet; am 2. Januar 1875 wurde schliesslich die erste Ausgabe veröffentlicht.
In den Folgejahren wechselte der Sarganserländer vielmals den Verleger. Zu diesen technischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten – die den Sarganserländer an den Rand des Ruins drängten – führten die liberalen Blätter Oberländer Anzeiger und der Bote am Wallensee einen Verdrängungskampf gegen den Sarganserländer. Dieser Verdrängungskampf wurde jedoch nicht nur auf weltanschaulicher-politischer Ebene geführt, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene durch gegenseitigen Abonnementen-Abwerbungen und Gratisabonnements. Auch in den 1880er Jahren konnte sich das Blatt nur mit grosser Mühe über dem Wasser halten. Ferdinand Hidber senior kaufte schliesslich die Zeitung auf, wodurch die Druckerei und die Zeitung sich wirtschaftlich beruhigte. Otto Hidber, Sohn von Ferdinand Hidber, übernahm später das Unternehmen.

Der Sarganserländer berichtete am 26. April 1879, dass es verschiedene Ungereimtheiten in der Betriebsführung und ein schlechtes Betriebsklima gab. Neben mangelnder Buchführung und einer nahezu kontrolllosen Berechnung der Inserate und Abonnemente, kam es mehrmals zu Verletzungen des Redaktionsgeheimnisses, da der damalige Verleger den politischen Gegnern Textstücke zusandte. Der Sarganserländer schrieb in dieser Ausgabe: «…wird aber noch weit überboten durch das neuliche Vorkommnis, wo der Verleger in vollendeter Taktlosigkeit und Heimstücke ein Pamphlet auf den Redaktor und seine Mitarbeiter einschmuggelt.» Urheber dieser Aktionen war vorallem der damalige freisinnige Gemeindeammann von Mels, Wirt Franz Meli, der den Männerverein und den Sarganserländer im Oberländer Anzeiger mehrfach angegriffen hatte. Am 19. April 1879 gelang es Meli dazu noch mit Hilfe des damaligen Verlegers J. B. Geperle eine «Offene Antwort» einzufügen. Er nannte in dieser den Redakteur Gustav Good einen «Streithals» und bezeichnete seine Artikel als «so abgeschmakt, so blöd und so gemein, dass ich es unter meiner Würde halte, nur mit einem einzigen Wort darauf zu entgegnen. Die richtige Antwort möchte wohl eine Ohrfeige sein.»

Dass ein Freisinniger in einem konservativen Blatt sein politisches Gedankengut unterbringen konnte, zeigte wie eigenmächtig und wider der Linie des katholischen Männervereins der Verleger gehandelt hatte. Am 23. April 1879 erschien der Sarganserländer – ausgelöst durch die Gegner – ohne den Untertitel «Organ des katholischen Männervereins». Diese Mängel führten den Männerverein dazu, am Folgetag eine Versammlung einzuberufen. Der Redakteur bezeichnete am 26. April 1879 im Sarganserländer die Handlungsweise des Druckers und Verlegers als «beispiellos», die das Organ des katholischen Männervereins dazu missbrauchen, um die Vertrauensmänner in den «Koth» zu ziehen. Mit den Worten «der katholische Männerverein ist, unmittelbar vor den Maiwahlen, aus seinem Recht hinausgedrängt, um sein Presseorgan betrogen (worden)» kommentierte der Verein selbst die Ungereimtheiten.
Der Männerverein reagierte auf die Probleme mit einem erneuten Druckereiwechsel. Obschon nun die Druckerei von Sprecher und Plattner in Chur den Sarganserländer druckte, erschien aber in der Druckerei von Brader-Gemperle weiterhin ein Sarganserländer, ein unechter oder «After-Sarganserländer», der sich äusserlich nur dadurch unterschied, dass auf den Hinweis auf den katholischen Männerverein verzichtet wurde. Der echte Sarganserländer rief dazu auf, den After-Sarganserländer zu refüsieren und die Inserate «gefälligst bis auf Weiteres an Hrn. Redaktor Good oder Hrn. Sekretär Bachofen in Mels» zu richten. Dieses Zwischenspiel dauerte acht Wochen lang, als am 18. Juni 1879 der Sarganserländer das Untergang des Gemperle- beziehungsweise After-Sarganserländers bekannt gab. Später kaufte eine konservative Gesellschaft den Verlag des Sarganserländers und die Gemperle-Druckerei auf.
20. Jahrhundert
Ruschs Zeit beim Sarganserländer
Nachdem Johann Baptist Rusch, ein 23-jähriger Appenzeller, den Rat bekommen hatte, sich in Mels als Redakteur zu bewerben, wurde Rusch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Am 31. Januar 1909 trat Rusch vor die Wahlkommission und erfuhr nach dem absolvieren eines Staatskunde-Examens durch den Nationalrat und Rechtsanwalt Grünenfeldet: «Herr Redaktor, wir haben Sie gewählt. Wir haben alles Vertrauen. Machen Sie die Sache so gut Sie können.» Gegenstimmen soll er von Pfarrherren und von alten allmählich abtretenden Konservativen der Hidber-Richtung erhalten haben. Am 1. Februar 1909 wurde Rusch durch einen Vertrag als Redakteur beim Sarganserländer und dem Seeztaal- & Flumserboten mit einem Lohn von 1'400 Schweizer Franken pro Jahr angestellt.[2]
Rusch politisches Schwerpunkt lag in der christlich-sozialen Bewegung. Er lernte bald darauf Eduard Bernhardsgrütter kennen, einen Realschullehrer aus Mels. Bernhardsgrütter war für die Abspaltung der Christlich-Sozialen von der konservativen Partei. Es dauerte nicht lange, bis Rusch unter dem Einfluss Bernhardsgrütters stand, und christlich-soziales Gedankengut auch im Sarganserländer verbreitete. Dies führte zu einem internen Konflikt zwischen der konservativen Partei und dem Verleger. Wider der Warnung schien es so, als hätte Rusch vergessen, dass er von den konservativsten Konservativen angestellt worden war und blieb ein kompromissloser Christlich-Sozialer.[3]
Die Kritiken gegenüber Rusch wurden lauter, als im Kanton St. Gallen der Proporz eingeführt wurde und Rusch einen christlich-sozialen Bezirksverband gründete. Die Opposition des Bezirksverbands würde sich gegen die Arbeiterausbeutung und der Börsenherrschaft richten, wie Rusch im Juni 1911 an der ersten Bezirksparteitagung den Kurs seines Bezirkverbands beschrieb. Weiter forderte er die Gewaltentrennung von Kirche und Staat sowie eine billigere Schulung der Bevölkerung. Rusch gelang es im Sarganserländer das christlich-soziale Gedankengut zu verbreiten und unterdrückte somit die Interessen der Konservativen. Die konservative Partei beschwerte sich über seine Taten und verschiedene Seiten erklärten Rusch seine baldige Kündigung. Rechtsanwalt Emil Grünefelder, der Johann Rusch die Stelle beim Sarganserländer anfangs noch empfahl, erklärte ihm Monate vor der Bezirkstagung am 10. März 1911: «Sodann dürften Sie als junger Mann in der Beurteilung der politischen Dinge doch etwas vorsichtiger und weniger vorlaut sein, selbst wenn Sie persönlich an dem, was oben getan wird, nicht einverstanden sein sollten.» Folglich wurde die Ermahnung Grünenfelders gegenüber Rusch im Juli deutlicher aus, in der er Rusch erklärte, dass er ein Redakteur eines konservativen Blattes sei und weiter, dass man meinen könnte, er sei aus lauter Widerspruch und Opposition zusammengesetzt.[4]
Noch bevor Rusch gekündigt werden konnte, hatte er selbst eine Kündigung per sofort eingereicht, da er ab Oktober desselben Jahres eine Stelle beim Aargauer Volksblatt angeboten bekam. Mit Wohlgefallen berichtete die Ostschweiz in der ersten Juliwoche den Rücktritt Ruschs; auch herrschte Erleichterung bei der konservativen Partei des Bezirk Sargans und bei den konservativen Blättern des Kantons St. Gallen. Kaum Begeisterung zeigten die Kleriker des Bezirkes, da der Sarganserländer offensichtlich nun dem christlich-sozialen Gedankengut offenstand. Am 10. September 1911 organisierten sie deshalb im Schwefelbad in Sargans eine Abschiedsfeier, an der rund 300 Leute teilnahmen.[5]
Gründung der Aktiengesellschaft
Rusch hatte als Sprecher der christlich-sozialen Bewegung lange Zeit vor der eigentlichen Gesellschaftsgründung die Umwandlung der Buchdruckerei in eine Genossenschaft gefordert. Im Verlaufe des Jahres 1911 hatten beanspruchten gar der Klerus und verschiedene Parteien mehr Beteiligung an der Druckerei. Verschiedene Seiten forderten durch Schreiben an das Konsortium ein «Mitspracherecht in Pressesachen und eine finanzielle Beteiligung am Parteiblatt durch Herausgabe kleiner Aktien». Von anderen Seiten – genauer vom Kassier Josef Ackermann und Mitunterzeichnern – kam am 28. November 1911 die Forderung an das Konsortium, die Druckerei in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Er stand damit im Gegensatz zu den hauptsächlich christlich-sozialen Kreisen, welche eine Genossenschaft forderten.[6]
Nach mehreren Treffen und Beschlüssen, bildeten die Delegierten der konservativen Bezirkspartei im Schwefelbad in Sargans ein Pressekomitee. Dieses Komitee einigte sich bereits in der ersten Zusammenkunft mit Vertretern des Konsortiums auf eine Gründung einer Anktiengesellschaft. An einer zweiten Sitzung am 17. Februar 1912 wurde dies klargestellt; eine Vereinbarung wurde verfasst. Ihre wichtigsten Punkte waren:[7]
- Kein Aktionär darf mehr als 60 Aktien besitzen.
- Der Aktienbesitz der Einwohner einer Gemeinde darf nicht mehr als einen Drittel des ganzen Aktienbestandes ausmachen.
Die Vereinbarung wurde von den Gründungsaktionären und dem Pressekomitee am 10. November 1912 im ersten Protokollbuch der Sarganserländischen Bruchdruckerei Mels AG unterschrieben. Dieser Beschluss kann als Gründung der Aktiengesellschaft mit dem Grundkaptial von 85'000 Franken (eingeteilt in 850 Namensaktien zu 100 Franken) angesehen werden. Weiterer Inhalt des Protokollbuchs waren die ersten Punkte der Statuten.[7]
„§ 1: Die derzeitigen Besitzer der Buchdruckerei Mels gründen hiermit eine Aktiengesellschaft zum Zwecke der Übernahme und des Fortbetriebes des Buchdruckerei-Geschäfts mit Verlag und Expedition der Blätter «Sarganserländer» und «Seeztal und Flumserbote», die in katholisch-konservativer Tendenz zu führen sind, und eines Inserateblattes.
§ 2: Der Sitz der Gesellschaft, welche die «Sarganserländische Buchdruckerei» führt, ist in Mels.“

Am 14. April 1912 fand die erste Generalversammlung im Hotel «Drei Könige» in Mels statt. Als Verwaltungsratspräsident wurde Emil Grünefelder gewählt; zusammen mit zwei anderen Regionalen war er Teil des Verwaltungsrates. Rund ein Jahr später wurde der Verwaltungsrat um zwei Mitglieder erhöht.[8] Am 26. Juli 1914 erfolgte während der 2. Generalversammlung die erste Rechnungslage statt, bei der 38 Aktionäre (repräsentierend für 787 Stimmen)[9] anwesend waren. Die Geschäftsprüfungskommission – zusammengesetzt aus A. Widrig, Max Bürer und Anton Gadient[8] – bemängelte den nicht immer unter idealen Umständen laufenden Betrieb; zumal der Betrieb in vier Gebäuden geführt wurde und damit «Arbeitszeit verlaufen» würde. Der Jahresbericht sagte zudem, dass der Sarganserländer erst im Verlaufe des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts wirtschaftlichen Erfolg aufweisen konnte. Anders als bei seinen Kollegen, war Rusch beim Volk äusserst beliebt.
Ständiger Platzmangel

Ein späteres Zerwürfniss zwischen dem Verwaltungsrat und dem ehemaligen Geschäftsführer A. Hildebrand führte dazu, dass Hildebrand in Zusammenarbeit mit Rusch die «Bergpost» (Das Blatt der Oberländer) herausgab. Der neue Konkurrent des Sarganserländers überlebte nur zwei Jahre; 1922 verkaufte Hildebrand den Verlang an den Sarganserländer.[10]
Im Verlaufe der 30er und während dem 2. Weltkrieg wirtschaftete der Sarganserländische Buchdruckerei mässig. Dennoch wurden die 1915 gekauften Räumlichkeiten am Melser Dorfplatz knapp, so dass der Verwaltungsrat 1948 und 1949 einen Neubau guthiess. ZU diesem Neubau kamen leistungsfähigere Druckmaschinen hinzu. Für diese Investitionen erhöhte der Verwaltungsrat darauf das Aktienkapital von 85'000 Franken auf 160'000 Franken. Doch auch dieser Neubau erwies sich bald als zu klein. Die Klagen über Platzmangel wurden 1954 verstärkt, als eine Rotations-Druckmaschine gekauft wurde. Diese Raumprobleme wurden schliesslich durch einen Anbau auf der Nordseite beseitigt, deren Finanzierung von 120'000 Franken im Mai 1954 von den Aktionären gut geheist wurde.[11] Nach der Fertigstellung des Neubaus schien die Druckerei zu florieren: Die Druckauftraufträge nahmen zu und neue Maschinerien mussten aufgekauft werden.
«Ära Pfiffner»
Jahr | Name |
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1912-1921 | Emil Grünenfelder |
1921-1971 | Paul Good |
1971-1989 | Marzell Mullis |
1989- | Josef Good |
Sarganserländer wird zur Tageszeitung
Nachdem 1953 Jakob Müller starb, der den Sarganserländer von 1945 bis zu seinem Tode alleine redigiert hatte, wurde Ernst Prodolliet neuer Redakteur, verliess aber nach drei Jahre wieder den Betrieb. Sein Nachfolger Leo Pfiffner wurde 1956 vom Verwaltungsrat gewählt. Unter seiner Leitung wurde der Druck des Werdenberger Anzeigers übernommen. 1962 wurden auf Grund steigender Auftragszahlen weitere Druckautomaten und die erste Linotype-Setzmaschine für 135'400 Franken aufgekauft. Im Folgejahr stellte die Druckerei dem «Liechtensteiner Vaterland» Technick und Personal für den Druck zur Verfügung. Die Druckerei profitierte davon, und die Ressourcen der Satzmaschinen bald wieder erschöpft zu sein: Eine weitere Linotype-Setzmaschine wurde darauf angeschafft. Mit der florierenden Wirtschaft des Unternehmens begründet, beschloss der Verwaltungsrat 1966, den Sarganserländer fünf mal wöchentlich herauszugeben. Im selben Jahr im Frühjahr übernahm die Druckerei zudem den Druck des «Liechtensteiner Wochenspiegels».[12]
Inserateverbund wird geboren
1968 beschloss man die Herausgabe der Neuen Rheinpost; sie sollte die Antwort auf die vermehrten Gratisanzeigen sein. In dieser Zeitung waren vorallem Inserate und Gratisbeilagen, die auch im Sarganserländer, dem Werdenberger und Obertoggenburger, im Blatt Der Freie Oberländer sowie in der liechtensteinischen Zeitung Liechtensteiner Vaterland inseriert wurden. Diese Streuung der Inserate zeigt den Anfang eines Inserateverbundes auf. Im Sommer 1967 hatte man in Flums eine Liegenschaft aufgekauft, die bald mit neuen Druckmaschinen ausgerüstet wurde. Im Laufe der Jahre wurde der Platz in der Filliale in Flums immer mehr zu einer Mangelware, so dass man ebenda eine weitere Liegenschaft aufmietete. Ab 1970 wurde zudem ein halbjährlich erscheinendes Blatt zu Kultur und Wirtschaft namens Terra plana herausgegeben.[13]
Auch die Liegenschaften in Mels weisten ab 1948 akuten Platzmangel auf. Die Maschinen wurden provisorisch in den Nebenräumen platziert, die den Betrieb mühsam laufen liessen. Der Verwaltungsrat schrieb deswegen eine Erweiterung deren Liegenschaft an der Sarganserstrasse in Mels aus. Die Kosten des Anbaus schätzte man nach einigen Änderungen auf 1.4 Millionen Franken baulich, und knapp 200'000 Franken für neue Maschinen. In der folgenden Aktionärsversammlung vom 25. April 1971 wurde Marzell Mullis zum Verwaltungsratpräsidenten als Nachfolger von Paul Good gewählt, der bis dahin 50 Jahre lang sein Amt ausübte. Die Aktionäre bewilligten an derselben Versammlung die 1.6 Millionen Franken Baukosten sowie die Erhöhung des Aktienkapitals um 150'000 Franken auf total 350'000 Franken, die den Ausbau teilweise finanzieren sollten. Der Erweiterungsbau war für das Personal eine unangenehme Zeit, die jedoch knapp nach einem dreiviertel Jahr vorbei war und dessen Resultat sich zeigen liess: Die Räumlichkeiten des neuen Anbaus waren moderner, grösser und ermöglichten eine bequemere Arbeit.
In den neuen Räumlichkeiten zog auch die Orell Füssli AG ein, durch die eine enge Zusammenarbeit der Druckerei und der Inseratepacht ermöglichte. Der Umsatz der Inseratepacht entwickelte sich rasch von anfänglichen 300'000 Franken auf 1994 3.3 Millionen Franken. Am 1. Januar 1999 wurde zudem die Orell Füssli AG in den Inserateverbund Publicitas intigriert.[14]
100-jähriges Jubiläum
Jahr | Anzahl der Abonnenten[15] |
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1957 | 3500 Abonnenten |
1973 | 7200 Abonnenten |
1987 | 10000 Abonnenten |
1994 | 11000 Abonnenten |
1973 war der Erweiterungsbau abgeschlossen. Der Sarganserländer organisierte an diesem Tag einen Tag der offenen Tür, an dem der Bau der Bevölkerung vorgestellt wurde und das 100-jährige Jubiläum des Sarganserländers mit einer Jubiläumsnummer unterstrichen wurde. Der Sarganserländer entwickelte sich in den 100 Jahren von einem Blatt, deren Zukunft ungewiss war, zu einem florierenden Unternehmen mit 1973 etwa 7'200 gezählten Abonnenten. Begründet mit dem stetem Wachstum und Erfolg wurde die Redaktion ausgebaut; 1984 wurde der Sportteil stark ausgebaut, weswegen ein weiterer Sportredakteur zustiess. Leo Pfiffner, der 1953 Chefredakteur wurde, konnte während seiner Zeit die Auflage sowie die Anzahl der Abonnenten weit steigern.
1994 war die «Ära Pfiffner» beendet, als Leo Pfiffner in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger wurde Thomas Schwizer.[15]
Auflagenentwicklung

Jahr | Auflage | Grossauflage |
---|---|---|
1914 | ca. 2'175 | keine Angaben |
1963 | 5'024[16] | keine Angaben |
1969 | 6'040[16] | keine Angaben |
1980 | 9'030[16] | keine Angaben |
1991 | 10'070[16] | keine Angaben |
1997 | ca. 10'000 | 17'830 |
2003 | 10'705[16] | keine Angaben |
2006 | 10'545 | 18'665 |
2007 | 10'379[1] | 19'115[1] |
Quellen
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grössten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- ↑ a b c Auflagenbulletin 2007. AG für Werbemedienforschung, abgerufen am 22. März 2008.
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 23
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 24
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seiten 25 und 26
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seiten 26 und 27
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 31
- ↑ a b 125 Jahre Sarganserländer, Seite 32
- ↑ a b 125 Jahre Sarganserländer, Seite 38
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 39
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 44
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seiten 45 bis 47
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seiten 49 bis 50
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 51
- ↑ 125 Jahre Sarganserländer, Seite 52-53
- ↑ a b 125 Jahre Sarganserländer, Seite 54
- ↑ a b c d e Mediengeschichte des Kantons St.Gallen, Seite 52
Literatur
- Bruno Pfiffner, Leo Pfiffner: 125 Jahre Sarganserländer. Sarganserländer Druck AG 1998, ISBN 3-907926-21-8