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MacOS

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Mac OS X (gesprochen „Mäck Oh Es Ten“ oder deutsch „Mäck Oh Es Zehn“) ist ein Betriebssystem des US-amerikanischen Computerherstellers Apple, welches das die Leistungsstärke und Stabilität von UNIX mit der Benutzerfreundlichkeit des Mac OS-Betriebssystem kombiniert.

Architektur

Die Basis von Mac OS X wird Darwin genannt und entstand aus FreeBSD (Version 3.4) und dem Mach-Kernel. Dieser Teil von Mac OS X ist Open Source. Durch Darwin verfügt Mac OS X über Fähigkeiten wie Speicherschutz, präemptives Multitasking, Mehrbenutzerfähigkeit, erweitertes Speichermanagement und symmetrisches Multiprocessing (SMP).

Obwohl Mac OS X auf UNIX basiert, kann es wie ein gewöhnliches Einzelplatzbetriebssystem verwendet werden. Auf Wunsch fragt OS X beim Start nicht einmal nach Name und Kennwort. Bei sicherheitsrelevanten Änderungen und Aktionen wird hingegen das Kennwort verlangt. Um zu verhindern, dass der Benutzer bspw. grundlegene Systemeinstellungen verändert, verbirgt Mac OS X seinen Darwin-Kern.

Aqua

Datei:Screen mac os x 30 10.jpg
Aqua unter Mac OS X 10.3

Die auffälligste Änderung gegenüber den Vorgängern (Mac OS 9) ist die neue Oberfläche "Aqua" (lateinisch für Wasser). Sie soll durch Lichteffekte wie Reflexionen und Schlagschatten auf diversen Oberflächenelementen wie Buttons oder Pop-Up-Menüs an Wassertropfen erinnern. Ebenfalls markant ist die „Nadelstreifen"-Optik der Fensterhintergründe und der Fotorealismus der Icons.

Als ein weiteres Erscheinungsbild für Fenster gibt es auch Brushed Metal („gebürstetes Metall“). In den Human Interface Guidelines empfiehlt Apple die Verwendung dieses Designs für Programme, die einen Teil der Hardware oder ein bestimmtes Gerät darstellen, z.B. eine digitale Kamera oder DVD-Player.

Komplett neue Elemente in Aqua gegenüber älteren Oberflächen sind sogenannte Sheets und Drawers: Sheets sollen das Problem lösen, dass für einen Benutzer oft nicht ersichtlich ist, zu welchem Dokument eine sich gerade öffnende Dialogbox gehört. Ein Sheet ist eine Art Dialogfenster, das direkt an die Titelzeile des betroffenen Dokuments angehängt wird, und das somit zum untrennbaren Bestandteil des betroffenen Dokuments wird. Drawers sind Schubladen, die durch einen Klick auf die entsprechende Schaltfläche in der Symbolleiste links oder rechts des Hauptfensters ausgefahren werden und Elemente enthalten, die man nicht dauerhaft zur Programmbedienung benötigt - vergleichbar mit der Seitenleiste für „Verlauf“ beim Internet Explorer.

Eine weitere Besonderheit von Aqua ist die Art der Darstellung der Bildschirminhalte. Hierbei verwendet Apple eine eigene Technologie namens Quartz. Diese Darstellung zweidimensionaler Elemente basiert auf dem PDF-Format der Firma Adobe. Die Weiterentwicklung dieser Technologie namens Quartz Extreme beschleunigt die Darstellung, indem jedes Fenster als Textur betrachtet und so nicht mehr nur vom Haupt-, sondern vom Grafikprozessor berechnet werden kann. Fenster können dadurch in Echtzeit skaliert und transformiert werden.

Netzwerk

Wie jedes waschechte Unix bietet auch Mac OS X eine hervorragende Netzwerktauglichkeit. In der aktuellen Version sind nochmals deutliche Verbesserungen im SMB-Protokoll hinzugekommen, so das eine reibungslosere Zusammenarbeit mit Windows Maschinen gegeben ist. Es ist sogar möglich mit nur 1 Klick einen Windows Server aufzusetzen, sodas jeder Windows Benutzer auf den Mac zugreifen kann. Als Innovatives Betriebssystemen besitzt Mac OS X nebenbei noch eine ganz besondere Netzwerktechnik, die auf den klingenden Namen Rendezvous hört. Dabei handelt es sich um ein von Apple und der ZeroConf-Gruppe entwickeltes Netzwerk Protokoll, das es ermöglich ein Netzwerk vollkommen Selbständig und ohne zutun des Anwenders aufzubauen. Dabei ist es vollkommen egal um welche Dienste es sich handelt. Webserver, Fileserver oder Drucker. Meistens genügt ein einfaches auswählen um den entsprechenden Dienst zu nutzen. Mac OS X besitzt zwar alle Features eines echten Unix-Systems, dennoch gibt es noch eine Server Variante mit dem Namen Mac OS X Server, dabei handelt es sich um ein aufgebohrtes Standard Mac OS X das mit Werkzeugen und Diensten aufgerüstet wurde um die klassischen Unix Dienste einfach bedien und konfigurierbar zu halten.

Kompatibilität

Für ein älteres Mac OS geschriebene Programme benötigen eine Anpassung und Neuübersetzung, um unter Mac OS X lauffähig zu sein. Zu diesem Zweck veröffentlichte Apple eine Carbon genannte Programmbibliothek, die unter Mac OS X und Mac OS 8/9 die selben Programmschnittstellen zur Verfügung stellt und es somit ermöglicht, Programme zu schreiben, die in beiden Versionen lauffähig sind.

Um ältere, nicht angepasste Programme unter Mac OS X benutzen zu können, gibt es die Classic-Umgebung. Dies ist ein als Laufzeitumgebung geladenes Mac OS 9 innerhalb von Mac OS X, in dem solche Programme normal benutzt werden können. Praktisch alle ältere Software für Mac OS kann auf diese Weise verwendet werden. Die Classic-Umgebung entspricht der Blue Box von Rhapsody.

Programmierung

Die native Programmierumgebung für Aqua-Programme heißt Cocoa und hat sich aus jener von OpenStep entwickelt. Cocoa-Programme werden meist in Objective-C geschrieben, seltener hingegen in Java, für das ebenfalls Cocoa-Bibliotheken existieren. Mit AppleScript Studio besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, Programme in einfachem AppleScript zu schreiben und/oder mit Objective-C oder anderen Sprachen zu erweitern.

Außer Cocoa und Carbon steht eine Java- und eine BSD-Umgebung zur Verfügung. Apple liefert seit Mac OS X 10.3 auch eine X-Window-System Laufzeitumgebung mit, so dass auch viele grafische Programme aus der Unix- und Linux-Welt verwendet werden können. Daneben stehen die wichtigsten Unix-Programmiersprachen (z.B. Perl, PHP, Python, Ruby oder Tcl) und -Tools (etwa GCC oder Autoconf) zur Programmierung zur Verfügung. Einige dieser Sprachen bieten Bindings zum Zugriff auf Betriebssystem-APIs, wodurch beispielsweise Python-Programme mit nativer Benutzeroberfläche entwickelt werden können.

Zum Namen

Das markante X bei Mac OS X steht für die römische Zahl 10. Es verweist gleichzeitig auf die UNIX-Basis des Systems (wie auch bei anderen Unix-Derivaten üblich, zum Beispiel AIX, A/UX, Sinix etc.)

X gilt darüber hinaus bei Marketingleuten als ein Eye-Catcher und ist daher heute ein (Mode-)Bestandteil von vielen Marken- und Firmennamen. Daher hat auch Microsoft als Reaktion darauf beim Nachfolger von Windows 2000 die Versionsnummer in XP geändert. Dem folgte dann MS Office XP und die X-Box. Auch Macromedia kam mit der Version MX ihrer Produkte dazu.

Versionen

  • Mac OS X public beta, 13. September 2000: Apple veröffentlicht eine Beta-Version von Mac OS X).
  • Mac OS X 10.0 (Projektname: Cheetah, deutsch: Gepard) 24. März 2001: Diese erste Version von Mac OS X war in vieler Hinsicht noch nicht ganz ausgereift. Sie war insgesamt ziemlich langsam, wurde aber wegen ihrer in einem so frühen Stadium hohen Stabilität gelobt. (siehe Meldung). Die letzte Version war 10.0.4.
  • Mac OS X 10.1 (Projektname: Puma) 29. September 2001: 10.1 wurde als kostenloses Update von Apple bereitgestellt. Die Performance wurde verbessert, und fehlende Features, wie zum Beispiel das Abspielen von DVDs, wurden hinzugefügt. Die letzte Puma-Version ist 10.1.5.
  • Mac OS X 10.2 (Projektname: Jaguar) 13. August 2002: "Jaguar" war nach Meinung vieler die erste wirklich brauchbare Version von Mac OS X. Mit Quartz Extreme beschleunigte sie die Benutzeroberfläche auf geeigneten Grafikkarten ungemein, und auch insgesamt war sie schneller als ihre Vorgänger. Die letzte Version von Jaguar war Mac OS X 10.2.8; danach gab es jedoch noch einige Sicherheitsaktualisierungen.
  • Mac OS X 10.3 (Projektname: Panther) 24. Oktober 2003: "Panther" brachte Funktionen wie Exposé, iChat AV, CUPS oder die Benutzerverzeichnisverschlüsselung und beseitigt einige Inkonsequenzen und Inkonsistenzen der Vorgängerversion. Außerdem erfuhr die Benutzeroberfläche einige Änderungen im "look and feel", insgesamt wurden die Elemente etwas schlichter. Wieder einmal wurde die Systemgeschwindigkeit deutlich gesteigert. Seit dem 11. Dezember 2004 ist die aktuelle Version Mac OS X 10.3.7.
  • Mac OS X 10.4 (Projektname: Tiger) wurde auf der WWDC ("World Wide Developer's Conference") offiziell vorgestellt und wird laut Steve Jobs' Aussagen im ersten Halbjahr 2005 erscheinen. Die neuen Features sind eine 64-Bit-Optimierung, eine verbesserte SMB-Unterstützung, eine neue Programmierschnittstelle zur Auslagerung grafischer Berechnungen auf die Grafikkarte mit Namen CoreImage (bzw. für Videobearbeitung CoreVideo) und eine Metadatensuche auf Dateisystemebene, die systemweit angesprochen werden kann, unter anderem im Finder, in Mail oder Adressbuch. Diese Suche namens "Spotlight" zeigt Ergebnisse unmittelbar an, während man tippt. Eine neue Ergänzung zu Exposé wird in Tiger "Dashboard" sein. "Dashboard" ist eine neue Ebene, die über dem Desktop eingeblendet werden kann, in welcher der Benutzer seine "Widgets" (kleine Applikationen) sofort zur Verfügung hat, beispielsweise einen Taschenrechner, eine Weltuhr etc. Die "Widgets" können vom Nutzer aus dem Internet geladen und seinen Bedürfnissen angepasst werden. Eine sehr nützliche Neuerung ist auch der "Automator", mit dessen Hilfe der Benutzer seine Arbeitsprozesse als "Automator"-Programme in wenigen Mausklicks erstellt.

Siehe auch

Literatur