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Brucellose

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Brucella-Granuloma in der Leber eines Schweins
Klassifikation nach ICD-10
A23 Brucellose
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch die gram-negativen, aeroben Stäbchenbakterien der Gattung Brucella verursacht werden. Die Brucellose tritt sowohl bei Tieren als auch bei Menschen auf.

Je nach verursachender Brucellenspezies wird sie als

  • Mittelmeerfieber, Maltafieber, Undulierendes Fieber (verursacht durch Brucella melitensis)
  • Morbus Bang (Bangsche Krankheit) nach Bernhard Laurits Frederik Bang oder auch Abortus Bang verursacht durch Brucella abortus) bezeichnet.

Klinik

Die Inkubationszeit der Brucellose beträgt 14 bis 21 Tagen. Sie beginnt mit einer Temperaturerhöhung bis auf 40° C mit Schüttelfrost (Febris undularis). Es kommt zu einer Vergrößerung der Leber und Milz (Hepatosplenomegalie). Abhängig von der Art entsteht eine generelle Entzündung des Knochenmarks (Osteomyelitis), Hirnhaut und Hirngewebe (Meningoenzephalitis), Herz (Endokarditis) und Lunge (Pneumonie). Ohne suffiziente Therapie (Eine Kombination der beiden Antibiotika Doxycyclin und Rifampicin über 4 Wochen) kann es zu einer Jahre andauernden Chronifizierung kommen. Obwohl die Brucellose hochkontagiös ist, ist eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung normalerweise nicht möglich.

Übertragung

Brucella ist in nicht pasteurisierter Milch und daraus hergestelltem Käse über mehrere Wochen überlebensfähig. Aus dieser Überlebensfähigkeit ergibt sich der Hauptinfektionsweg. Es besteht bei Infektion Anzeigepflicht!

Therapie

Langandauernde (mindestens ein Monat) Therapie mit Tetrazyklin- und Aminoglykosid-Antibiotika. Die Therapie der zweiten Wahl ist eine Behandlung mit Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Auch nach durchgeführter antibiotischer Therapie ist ein Rezidiv oder eine Organmanifestation möglich.

Brucellen

siehe auch Hauptartikel Brucellen

Die Erreger der Brucellose sind Bakterien der Gattung Brucella. Brucellen sind gram-negative, sehr kleine, kokkoide, pleomorphe Aerobier.

Klassifikation

Von allen vorkommenden Arten der Brucellen sind vier von humanpathogener Bedeutung. Sie sind weltweit vorkommend.

Nicht humanpathogene Arten:

Arten unbekannter Pathogenität:

  • Brucella cetaceae wurde bei Walen nachgewiesen
  • Brucella neotomae wurde bei einer Rattenart im Westen der USA nachgewiesen
  • Brucella pinnipediae wurde bei Robben nachgewiesen

Bedeutung und Pathogenese

Die Brucellose gehört zu den Anthropozoonosen. Überträger auf den Menschen sind infizierte Tiere, die mit dem Menschen in nahen Kontakt kommen (Rind, Ziege, Schaf, Schwein, Pferde und Hunde). Beim Eintritt des Erregers über die Schleimhäute (z. B. oberer Verdauungstrakt oder Respirationstrakt) kommt es zu einer uncharakterisierten und unspezifischen Entzündungsreaktion. Nach der Phagozytose des Erregers durch Granulozyten, in denen sie überleben können, werden sie durch die Granulozyten in die lokalen Lymphknoten transportiert. Von dort kann sich Brucella über das Blut (hämatogen) weiter verbreiten und im Organismus streuen. In befallenem Gewebe versucht der infizierte Organismus durch die Bildung von typischen, nichtverkäsenden Granulomen die Erreger zu isolieren und die weitere Infektion zu begrenzen.

Geschichtliches

Aus der Milz eines an undulierendem Fieber verstorbenen Soldaten konnte der Militärarzt David Bruce den Erreger 1887 isolieren. Er wurde nach ihm als Entdecker benannt.


Informationen des Robert-Koch-Instituts