Tolkiens Welt
J.R.R. Tolkien erzählt in mehreren Romanen die vorgeblichen Mythen einer fiktiven Welt. Dieser Artikel führt in die wesentlichen Grundzüge des tolkienschen Universums ein.
Romane und Erzählungen
Die wesentlichen Veröffentlichungen, in denen Tolkien sein Universum entwirft, sind (in der Reihenfolge der Geschehnisse, nicht des Erscheinens), Das Silmarillion, die Nachrichten aus Mittelerde, Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe. Der große Erfolg Tolkiens zu seinen Lebzeiten beruhte insbesondere auf dem kleinen Hobbit und Herrn der Ringe. Erst nach Tolkiens Tod erschien das Silmarillion, das den mythologischen Unterbau des Herrn der Ringe schildert, zeitlich aber zum Teil weit vor, und zum Teil parallel zum Herrn der Ringe entstand.
Schöpfungsgeschichte
Tolkien, der seine Romane stets wie Mythen einer vergangenen Zeit erscheinen lassen wollte, sorgte für einen grundsätzlichen Unterbau: Er entwickelte eine eigene Schöpfungsgeschichte und einen hierarchischen Olymp aus einem einen Gott, einigen Göttern, und engelsähnlichen Gestalten. Eru, mit anderem Namen Iluvatar ist Gott im Universum Tolkiens. Er ist ähnlich dem christlichen Gott ein Gott, der vor Allem ist, unhinterfragt: das Silmarillion beginnt mit: "There was Eru, the One". Aus seinen Gedanken entspringen die Ainur, in ihrem Wesen und ihre Machtfülle platziert zwischen den Göttern der Antike und den Erzengeln des Christentums. Ihnen lehrt Eru die Musik, sie singen zunächst nur allein für ihn, doch bald lehrt er sie das Zusammenspiel. Aus dieser Musik, in die jeder der Ainur seine speziellen Fähigkeiten einbringt, doch fügen sich alle in Harmonie in das von Eru vogegebene Themas. In dieser Musik entsteht vor den Augen der Ainur die Vision einer Welt. Eru erschafft diese Welt, Eä, die Welt, die ist, mit anderem Namen Arda; einige der Ainur steigen als Valar, als Mächte der Welt, auf diese, und formen sie nach der Vision, die in der Musik der Ainur, der Ainulidale, geschaffen wurde.
Ganz ähnlich der christlichen Auffassung entsteht auch in Tolkiens Universum das Böse als gefallener Engel: Melkor, der mächtigste der Ainur, versucht, die Melodie der Ainur nach seinen Wünschen zu verändern, die Disharmonien, die so entstehen, werden aber von Iluvatar mit neuen Themen unter Kontrolle gehalten und so wieder für die gemeinsame Musik vereinnahmt. Das Böse, so die Auffassung des Tolkienschen Schöpfungsmythus, spielt lediglich seine ihm von Gott zugedachte Rolle. Nach der Schöpfung der Welt beansprucht Melkor diese für sich als sein Königreich, wird von den anderen Valar zunächst von ihr vertrieben, kehrt dann aber zurück. Im beständigen Wettstreit mit dem zerstörischen Melkor formen die Valar die Erde und bereiten sie für die Ankunft der "Kinder Iluvatars" vor, der Elben und der Menschen.
Zeitliche Struktur
Alle Romane und Erzählungen Tolkiens spielen auf der von Iluvatar geschaffenen Erde, jedoch innerhalb verschiedener Zeitalter. Drei Zeitalter schafft Tolkien, das erste beginnt mit der Erschaffung der Elben, das dritte endet mit dem endgültigen Übergang der Verantwortung für Arda von den Elben auf die Menschen. Das erste Zeitalter erstreckt sich über etwa 580 Jahre, das zweite über etwa 3450 und das dritte über etwa 3020 Jahre. Das Silmarillion beschäftigt sich im wesentlichen mit dem ersten, in einigen Teilen auch mit dem zweiten Zeitalter, der Herr der Ringe ist am Ende des dritten Zeitalters angesiedelt.
Wesentlich für das Werk Tolkiens ist, dass sich aus dieser zeitlichen Struktur sowohl nicht nur logische Erzählstränge bilden, sondern dass die vorherigen Zeitalter jeweils die Mythen der folgenden Zeitalter bilden. Kontinente und Königreiche entstehen und vergehen in den 8000 Jahren, und die folgenden Generationen tradieren in Sagen und Gedichten die Geschichte der Vergangenheit.
Länder und Städte
Bevölkerung
siehe: Figuren aus Mittelerde
Sprache und Schrift
Zu den von Tolkien erfundenen Sprachen gehören:
Außerdem war natürlich auch die Erfindung von Schriften nötig: