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Rothaarsteig

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Karte des Rothaarsteigs
Datei:Rothaar.png
Höhenprofil des Rothaarsteigs
Wanderzeichen des Rothaarsteigs: auf dem Rücken liegendes, weißes „R“ auf rotem Grund

Der Rothaarsteig ist ein rund 154,80 km langer und 2001 eröffneter Wanderweg auf dem Gebirgskamm des Rothaargebirges im Bereich der Grenze von Nordrhein-Westfalen (NW) und Hessen (HE) in Deutschland.

Überblick

Der Hauptweg des Rothaarsteigs führt von Brilon (NW) in überwiegend südlicher Richtung unter anderem über den Kahlen Asten (NW) nach Dillenburg (HE).

Der größte Teil des Rothaarsteigs befindet sich im Naturpark Rothaargebirge. Er verläuft zumeist entlang der Rhein-Weser-Wasserscheide über die meist dicht bewaldeten Berge des Rothaargebirges und durch dessen Täler und benutzt dabei das vorhandene Netz von befestigten und unbefestigten Waldwegen. Er verbindet in einem äußerst dünn besiedelten Gebiet Berge und Sehenswürdigkeiten wie die Bruchhauser Steine, den Langenberg, den Kahlen Asten, den Rhein-Weser-Turm, die Ginsburg und mehrere Quellen von Fließgewässern wie jene der Ruhr, Eder, Sieg und Lahn. Zwischen Schmallenberg und Bad Berleburg trifft der Rothaarsteig auf den Waldskulpturenweg.

Der Rothaarsteig ist trotz seines Verlaufs innerhalb eines Mittelgebirges größtenteils bequem zu gehen. Er berührt die Gebiete mehrerer Mittelstädte, dazu zählt Winterberg, durch das er direkt verläuft. Ergänzt wird der Rothaarsteig von der unter anderen durch Täler verlaufenden „Hochsauerlandvariante“ und die durch den Westerwald verlaufende „Westerwaldvariante“.

Kennzeichnung

Das Wanderzeichen des Rothaarsteigs ist ein auf dem Rücken liegendes, weißes, R auf rotem Grund. Die aus den Tälern zum Rothaarsteig führenden Verbindungswege zeigen das gleiche Zeichen, allerdings in schwarz auf gelbem Grund.

Verlauf des Rothaarsteigs

Hauptweg

Der 154,80 km lange Hauptweg des Rothaarsteigs verläuft über Berge, vorbei an Quellen von Fließgewässern, passiert Natur- und Kulturdenkmäler und führt durch Naturschutzgebiete; in Nord-Süd-Richtung betrachtet gehören dazu (mit Höhe über Normalnull; NN):

Der in Brilon (450 m) beginnende Rothaarsteig führt in Richtung Süden vorbei an der Möhnequelle (500 m), zum Borbergskirchof (629 m; am Borberg, 669 m), über den Ginsterkopf (663 m) und vorbei an den Bruchhauser Steinen (bis 756 m) zum Richtplatz (alte Gerichtsstätte des Kurkölner Gogerichts; 762,6 m; nahe dem Hoppernkopf, 805 m). Danach verläuft der Wanderweg über den Langenberg (843,2 m), höchster Berg des Rothaargebirges, und durch das Naturschutzgebiet Neuer Hagen, in dem er an der Hoppeckequelle (785 m) vorbei führt, auf den Clemensberg (839,2 m) und nordöstlich vorbei am Hillekopf (804,9 m). Anschließend führt er hinab nach Küstelberg (666,1 m; mit Orkequelle) zum Steinbruch „Wagenschmier“ (645 m), dann vorbei an der Ruhrquelle (666,5 m) am Ruhrkopf (695,7 m) und in Richtung Südwesten nach Winterberg (670 m), wo er rund 200 m südöstlich der St.-Georg-Schanze das Südportal des Herrlohtunnels am Herrloh (732,9 m) passiert. Danach verläuft der Wanderweg vorbei an den Bergen Poppenberg (745,5 m) und Bremberg (809 m) zum Kahlen Asten (841,9 m), auf dem sich der Astenturm (Aussichtsturm) und z. B. die Lennequelle (819 m) befinden.

Von der Lennequelle führt der Rothaarsteig vorbei an den Höhendörfern Lenneplätze, Neuastenberg, Langewiese und Hoheleye zum „Albrechtsplatz“ (728,6 m) und vorbei an der Friedensquelle (740 m; Odeborn-Zufluss) zum „Heidenstock“ (752,2 m). Etwa 500 m südwestlich des Heidenstocks teilt sich der Rothaarsteig in eine Berg- und Talvariante:

Der „Bergweg“, der Teil des Rothaarsteig-Hauptwegs ist, kreuzt einen Abschnitt des Waldskulpturenwegs, der teilweise auf ihm verläuft. Dabei führt er in anfangs südlicher Richtung vorbei am Weiler Kühhude (697,2 m; nördlicher Stadtteil von Bad Berleburg) und am Saukopf (715,5 m) zur Hängebrücke im Quellbereich des Hochgelmker Siepens (680,5 m; im Einzugsgebiet des Lenne-Zuflusses Latrop). Dann verläuft der „Bergweg“ in Richtung Westen über den Großen Kopf (740,3 m) zur „Millionenbank“ (632,4 m), wo er auf den „Talweg“ stößt.

Der „Talweg“ (13,7 km lang), auch Hochsauerlandvariante genannt, ist der wichtigste Nebenweg des Rothaarsteigs. Er verläuft in anfangs westlicher Richtung vorbei an einem „Soldatengrab“ (711,7 m) und am Kulturdenkmal „Wegsperre“ (715,9 m) zum Dorf Schanze (700 m; ost-südöstlicher Stadtteil von Schmallenberg). Anschließend führt er in leicht südöstlicher und dann wieder in westlicher Richtung im Grubental entlang des Grubensiepens (Latrop-Zuflüsse) und dessen Zufluss Schladebach, vorbei am „Altarstein“ (heidnische Opferstätte; 536,2 m) und am Naturdenkmal „Dicke Eiche“ (482,7 m) zum im Tal der Latrop gelegenen Dorf Latrop (430 m; südöstlicher Stadtteil von Schmallenberg). Danach führt der „Talweg“ südlich um die Nachbarberge Große- (610,2 m) und Kleine Bamicke (659,8 m) herum zur „Millionenbank“ (632,4 m), wo er auf den „Bergweg“ stößt.

Von der „Millionenbank“ führt der Rothaarsteig-Hauptweg weiter westwärts über Jagdhaus (650 m; südlicher Stadtteil von Schmallenberg), wo sich am Heidkopf (665,9 m) das Naturdenkmal „Kapellenwäldchen“ befindet, zur Schutzhütte „Trudes Sonnenbank“ (657,3 m) und vorbei an der Sombornquelle (680 m; zum Eder-Einzugsgebiet gehörend), die sich am Südosthang des Härdlers (755,8 m) befindet, zur Wegekreuzung „Potsdamer Platz“ (678,1 m). Anschließend verläuft der Wanderweg vorbei an der Schutzhütte am „Margaretenstein“ (685 m) zum Rhein-Weser-Turm (680 m; Aussichtsturm) auf dem Westerberg (684,6 m).

Vom Rhein-Weser-Turm führt der Rothaarsteig in südlichen Richtungen zum Quellbereich des Schwarzbachs (rechter Quellbach des Eder-Zuflusses Röspe), wonach er knapp 1 km südöstlich am Panorama-Park Sauerland vorbei führt, um danach durch das Schwarzbachtal zu verlaufen. Nach Überqueren dieses Bachs führt der Wanderweg entlang des Schwarzbachzuflusses „Habecker Bach“ zu dessen Quellgebiet und anschließend zur Schutzhütte (621,1 m) am „Rastplatz Hochheide“. Durch das Naturschutzgebiet Haberg (625,4 m; „Heinsberger Hochheide“) verläuft er über den maximal 637,9 m hohen Bergkamm des stillgelegten Heinsberger Tunnels (1.303 m lang) hinweg und dann in Richtung Süden zum Dreiherrnstein (673,9 m), der ein nordöstlicher Ausläufer des Riemens (677,7 m) ist.

Rund 150 m östlich vorbei an der Bergkuppe des Riemens führt der Rothaarsteig zum Tal des Elberndorfer Bachs (ein westlicher Eder-Zufluss), das er in Richtung Westen kreuzt. Anschließend verläuft er wenige Meter östlich an der Ferndorfquelle (600 m) vorbei, passiert weiter südlich die Kulturdenkmäler „Schrammer Heide“ und „Schanze“ und führt in südwestlicher Richtung − über den Schloßberg-Tunnel (270 m lang) der Rothaarbahn hinweg − zur Ruine der Ginsburg (587,6 m).

Danach verläuft der Rothaarsteig ostwärts über den Giller (653 m; mit Gillerturm) nach Lützel (575,1 m) einem südöstlichen Stadtteil von Hilchenbach. Anschließend führt der Wanderweg entlang der Eder zu deren Quelle (620 m) und über die alte „Kohlenstraße“ (max. 640 m) zum Waldheim in Benfe, einem südlichen Gemeindeteil von Erndtebrück, wo er den Eder-Zufluss Benfe (568 m) kreuzt. Knapp vorbei am östlichen Ortsrand von Großenbach, einem westlichen Stadtteil von Bad Laasphe, wo der Rothaarsteig für wenige Hundert Meter nach Südwesten abknickt, verläuft er zur Quelle des Rhein-Nebenflusses Sieg (603 m), wo er einen Abschnitt der Eisenstraße kreuzt.

Anschließend verläuft der Rothaarsteig in Richtung Süden parallel zur bzw. entlang der Eisenstraße zur Ilmquelle (622 m; Zufluss der Lahn) und danach vorbei an der Lahnquelle (605 m) in Lahnhof (ein Ortsteil von Nenkersdorf, das wiederum ein Stadtteil von Netphen ist) ostwärts zur Ilsequelle (620 m). Danach führt er über den Jagdberg (674 m), entlang eines Abschnitts der Grenze zum Nachbarbundesland Hessen und vorbei am Naturdenkmal „Kaffeebuche“ (590 m) zur in Hessen an der Haincher Höhe (606 m) gelegenen Dillquelle (560 m). Über die an dieser Landesgrenze gelegene Tiefenrother Höhe (551 m) und die Ostausläufer der Kalteiche (579,3 m), wo der Wanderweg nach Südosten zum Naturdenkmal „Lucaseiche“ (440 m) abknickt, erreicht der Rothaarsteig endgültig Hessen. Durch Rodenbach (310 m), einem nördlichen Stadtteil von Haiger, führt er nach Manderbach (305 m), einem nördlichen Stadtteil von Dillenburg, und über den Dillenburger Galgenberg (302 m) sowie vorbei am dortigen Wilhelmsturm (260 m) verlaufend endet er in Dillenburg (233 m).

Westerwaldvariante

Die 52,5 km lange „Westerwaldvariante“ ist ein vom Rothaarsteig-Hauptweg abzweigende Wegvariante, die durch Teile des Westerwalds verläuft. Sie zweigt im Gebiet der Kalteiche in Richtung Süd-Südwesten ab und führt hinüber zum „Hohen Westerwald“ und von dort in Richtung Nordosten nach Dillenburg. Dabei führt sie ebenfalls über Berge, vorbei an Fließgewässer-Quellen und Natur- und Kulturdenkmälern und durch Naturschutzgebiete; dazu gehören (mit Höhe über Normalnull; NN):

Die „Westerwaldvariante“ führt vom Gebiet von Kalteiche (579,3 m) und Hirschstein (562,9 m) durch das Tal des Sieg-Zuflusses Heller zum auf dem Bergkamm Die Höh (598,0 m) gelegenen Naturschutzgebiet „Großer Stein“ (546,0 m) und vorbei an der „Tongrube Niederdresselndorf“ (560 m) zum Naturdenkmal „Ketzerstein“ (610 m). Danach verläuft sie zur Fuchskaute (657 m), höchster Berg des Westerwalds, an dem sie nach Nordosten abknickt. Dann führt sie am Naturdenkmal „Basaltsteinbruch“ (450 m) vorbei und durch die Naturschutzgebiete „Wildweiberhäuschen“ und „Kornberg“ zum Naturdenkmal „Kornberg“ (454 m), um in Dillenburg (233 m) zu enden.

Ortschaften

Der Rothaarsteig verläuft auf dem Gebiet folgender Ortschaften bzw. Kommunen (alphabetisch sortiert):

Befahrung per Fahrrad

Die Benutzung des Rothaarsteigs mit dem Fahrrad ist problematisch, aber möglich. Die Steigungen können an manchen Stellen 15 % erreichen, hinzu kommen streckenweise durch Forstfahrzeuge beschädigte und verschlammte Wegabschnitte. Das Fahrrad sollte aus diesem Grunde geländegängig und die Kondition des Fahrers der zu erwartenden Belastung gewachsen sein. Schwierige Wegabschnitte lassen sich jedoch teilweise auf parallel verlaufenden Landstraßen umfahren.

Aktivitäten

Jeweils im Oktober startet in Fleckenberg der Rothaarsteig-Marathon, bei dem die Läufer einen Höhenunterschied von 838 m zu bewältigen haben.

Verkehrsanbindung

Der Rothaarsteig ist mehr oder weniger gut mit dem ÖPNV zu erreichen. Die parallel zu ihm verlaufenden oder ihn querenden Bus- und Eisenbahnstrecken werden mindestens einmal in der Stunde bedient. Folgende Ortschaften besitzen einen Bahnhof oder sind an ein attraktives Liniennetz angeschlossen, liegen jedoch teilweise mehrere Kilometer vom Rothaarsteig entfernt: