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OS/2

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OS/2 ist ein multitaskingfähiges Betriebssystem für den PC. Es wurde ursprünglich von IBM und Microsoft zusammen entwickelt. Als sich Microsoft davon zurückzog, wurde es von IBM allein weiterentwickelt.

OS/2 kann neben nativen OS/2-Programmen in einer Emulation auch DOS-Programme und, via WinOS/2, Windows-3.11-Programme ausführen. Weiterhin ist die Ausführung von Java-Anwendungen sowie mithilfe der Software Connectix Virtual PC for OS/2 die Ausführung beliebiger Windows- und Linux-Anwendungen möglich.

Im Heim-Bereich war OS/2 wegen seiner Stabilität und des schon auf I486ern guten Multitaskings als Basis für multiline Mailboxen sehr beliebt. Die Version OS/2 Warp 3 war Mitte der 90er Jahre auf den Rechnern einiger Discounter vorinstalliert. Dies war allerdings eine größtenteils auf Deutschland beschränkte Erscheinung, weltweit konnte sich OS/2 nie gegen Windows durchsetzen, unter anderem weil es höhere Anforderungen an die Hardware stellte. Insbesondere waren 8 Megabyte RAM notwendig, welche zu dieser Zeit noch fast unerschwinglich waren. Die Vorinstallationen der Discounter hatten meist den Fehler, dass die Rechner nur 4 MB Ram hatten und deshalb unerträglich langsam waren. Deshalb, wegen der geringeren Software-Unterstützung und des schlechten Marketings von IBM war es kein Wunder, dass es sich nicht verkaufte. Man kann es auch als Versuch der Befreiung von den Knebelverträgen der Firma Microsoft sehen.

Mittlerweile wird OS/2 im Heim-Bereich (wegen des geringen Software-Angebots) recht selten eingesetzt, bei Banken ist es noch antreffbar.

Interessanterweise hat OS/2 Eigenschaften, die erst kürzlich in anderen Betriebsystemen umgesetzt wurden. Ein Beispiel ist präemptibles und präemptives Multitasking. Der erste Punkt verhilft zu schnelleren Reaktionszeiten und findet sich erst in der Version 2.6 des Linux-Kernels, der zweite ist inzwischen Standard aller aktuellen Betriebsysteme und verhindert, dass eine korrupte Anwendung das gesamte System abstürzen läßt. Ein weiteres Beispiel ist die Möglichkeit, dass für verschiedene Programme (aus Kompatibilitätsgründen) mehrere Versionen einer Bibliothek gleichzeit geladen sein können, diese Möglichkeit bietet Microsoft erst in Windows XP. Kein modernes Äquivalent hat leider die sog. Workplace Shell, einige ihrer Funktionen sind zumindest über Produkte von Drittherstellern unter Windows nachzuahmen.

IBM hat im Winter 2002 angekündigt, dass sie OS/2 nicht mehr vertreiben wollen. Die Weiterentwicklung wurde schon 2001 von einer anderen Firma übernommen. Die Firma Serenity Systems vertreibt die Weiterentwicklung unter der Bezeichnung eComStation.