Deutsche Heidnische Front
Die Deutsche Heidnische Front (D.H.F) ist eine rechtsradikale, neuheidnische Gruppierung, die 1998 als deutsche Sektion der Allgermanischen Heidnischen Front gegründet wurde.
Selbstdefinition und Ideologie
Nach eigenen Angaben versteht sich die DHF als "indogermanische, heidnische Gruppierung". Ihr erklärtes Ziel sei es, das, was sie für germanischen Glauben hält, zu leben. Sie sieht sich als Alternative zu Gruppen mit heidnischer Ausrichtung, die ein völkische Element nicht in ihrer Weltsicht vertreten. Die Organisation betont damit ausdrücklich, dass der Rassegedanke Teil der Ideologie ist.
Die Mitglieder glauben, dass ihre Handlungen durch nordische Mythologie und Weltsicht abgesichert sind und dass sie echte Spiritualität leben (siehe Neopaganismus). Damit steht sie in der Tradition einer Verehrung vermeintlich germanischer Mythen und Traditionen, die schon von der NSDAP betrieben wurde, und zuvor von der Völkischen Bewegung oder der Thule-Gesellschaft. Zugleich besetzt die DHF thematisches Terrain das schon 1907 von der Germanische Glaubens-Gemeinschaft propagandiert wurde.
Die Ideologie der DHF war zunächst sehr offenkundig völkisch-rassistisch, nationalistisch und insbesondere antisemitisch geprägt. Als eines der Hauptziele wurde die "Existenzsicherung für alle germanischen Völker" bezeichnet. Das Leitmotiv bildeten die "14 words" (Satz bestehend aus 14 Worten, über Sicherung der Rasse usw.) des amerikanischen Rechtsextremisten David Lane.
Imagewechsel
Mit einem Führungswechsel ging 2001 auch der Versuch eines Imagewechsels einher. Nun verfolgt die DHF das Ziel, eine größere Akzeptanz zu erreichen. Entsprechend tritt sie zwar nach außen moderater auf, propagiert jedoch weiter ariosophische und völkische Anschauungen. Diese kommen vor allem in einer Überbewertung der nordischen (arischen) Rasse zum Ausdruck. Nach eigenem Bekunden möchte sie weder politisch wirken, noch musikalisch geprägte Jugend-Subkulturen unterstützen. Es sei weiterhin nicht ihre Absicht, zum Hass gegenüber fremden Glaubenssystemen, Kulturen oder Völkern aufzurufen. Dabei bedient sie sich jedoch eines Vokabulars, dass in rechtsradikalen Kreisen sehr verbreitet ist.
politische Position
Die DHF besteht nach eigener Darstellung in freien Gliederungen: den Gauen. Entgegen weitläufiger Meinung liegen die Wurzeln dieses Wortes nicht im Nationalsozialismus. Dort wurde es lediglich in seiner ursprünglichen Bedeutung als geographische Einheit wiederverwendet. Außerdem fand es auch vor 1933 bereits Verwedung, so zum Beispiel in der deutschen Jugendbewegung. In diesen "Gauen" feiern Mitglieder, Förderer und Freunde der DHF gemeinsam "alte Feste an traditionellen Orten, um germanische Mythologie und heidnisches Brauchtum zu pflegen, insbesondere die Sonnenfeste wie Sommersonnenwende und Wintersonnenwende. Die Sonnenwendfeier am 22. Juni 2002 auf der Burgruine Rothenburg (Kyffhäuser), die ehemals auch von der SS genutzt worden war, wurde im Verfassungsschutzbericht des Landes Thüringen erwähnt. verfassungsschutz.thueringen.de
Die DHF ist Herausgeberin der Zeitschrift Tuisto, die unregelmäßig erscheint und sich selbst als Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Neuheidentum versteht.
Weblinks
- Die Bedeutung nordischer Märchen, Mythen und Sagen für den Nationalsozialismus und rechtsextreme Gruppen [1]