Prausnitz-Küstner-Versuch
Die Prausnitz-Küstner-Versuch stellt einen Test auf eine Allergie vom Soforttyp dar. Er zeigt nach intrakutaner Injektion eines sterilen Allergikerserums beim Nichtsensibilisierten eine örtliche allergisch-hyperergischen Gewebsreaktion.[1]
Carl W. Prausnitz und sein Assistent Heinz Küstner veröffentlichten 1921 die Ergebnisse ihrer Selbstversuche: Küstner war gegen Fisch allergisch und Prausnitz gegen Pollen. Wenn Küdtners Serum in die Haut von Prausnitz injiziert wurde, entwickelte sich dort schnell eine entzündliche Quaddel nach der Injektion von Fischantigen.[2]
zur passiven Übertragung der Soforttyp-Allergie. Die Reproduzierbarkeit dieses Prausnitz-Küstner-Versuches wurde in der Folgezeit von anderen Untersuchern bestätigt. Der Prausnitz-Küstner-Versuch gilt aus heutiger Sicht als Startpunkt des Studiums der Natur hautsensibilisierender Antikörper und ihrer Nachweismethoden. Zunächst von Coca als Reagine bezeichnet und als ein Charakteristikum der Atopie erkannt, konnten die Antikörper 1967 von K. und T. Ishizaka als IgE identifiziert werden. Der Prausnitz-Küstner-Versuch ist ein Basisversuch der Klinischen Immunologie und ein Meilenstein in der Allergieforschung. Er wurde bis zur Entdeckung des IgE in Praxis und Forschung eingesetzt. Wegen der deutlichen Einschränkungen seiner Anwendung infolge einer möglichen Übertragung von Infektionskrankheiten und des technisch einfacheren IgE-Nachweises besitzt er heute keine praktische Bedeutung mehr.