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Uhingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Uhingen ist eine Stadt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg und liegt etwa 35 km östlich von Stuttgart im Filstal.

Geografie

Geografische Lage

Uhingen liegt im Filstal ungefähr 8 km westlich von Göppingen. Der Hauptort erstreckt sich über zwei Berghänge (Haldenberg / Wurmberg und Wasserberg und das dazwischen liegende Filstal. Die Stadt liegt im Landkreis Göppingen und gehört damit zur Region Stuttgart und zum Regierungsbezirk Stuttgart.

Stadtgliederung

Zur Stadt Uhingen gehören auch die Ortsteile Holzhausen, Sparwiesen, Baiereck, Diegelsberg, Nassachmühle und Nassach/Unterhütt.

Gewässer

Von Ost nach West fließt die Fils, ein Zufluss des Neckars. Innerhalb des Stadtgebiets zweigt sich auf der Nordseite für ca. 870 m ein Kanal ab. Folgende Bäche fließen von Ost nach West der Fils zu:

  • Pfuhlbach, linker Filszufluss
  • Blaubach, rechter Filszufluss
  • Butzbach, linker Filszufluss
  • Unterlochbach, rechter Filszufluss
  • Nassach, rechter Filszufluss

Am westlichen Ende der Stadt befindet sich der Epplesee, südlich zwischen der Kernstadt und Sparwiesen der einem Naturschutzgebiet zugehörigen Charlottensee.

Geschichte

Der Ortsname von Uhingen reicht in die Merowingerzeit zurück. Er überliefert den Namen eines gewissen Uigo, dem in der Frühgeschichte des Ortes als Sippenältestem, als Grundherrn oder gar als Siedlungsgründer eine wichtige Rolle zukam. Die Besiedelung wird durch Bodenfunde eines Gräberfeldes aus dem 6./7. Jahrhundert belegt. Im Unterschied zum spätmittelalterlichen Ort liegen diese jedoch nördlich der Fils.

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgt im Zehntregister des Bistums Konstanz vom Jahre 1275. Damals war der größte Teil des Ortes im Besitz der Grafen von Aichelberg, die ihn 1332 an ihre Gläubiger, die Grafschaft Württemberg, verkauften. Zur Uhinger Gemarkung gehörten zunächst weitere Gebiete. Sie reichte vom Marbach im heutigen Faurndau über Wangen-Niederwälden und Holzhausen nach Diegelsberg und weiter über den Schafhof bei Albershausen nach Sparwiesen. Der Umstand, dass Reustadt bei Hattenhofen und Bezgenriet im Mittelalter kirchlich zur Pfarrei Uhingen zählten, könnte ein Hinweis darauf sein, dass selbst diese Ortschaften mit Uhingen eng verbunden sind.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Uhingen zusammen mit Sparwiesen und Diegelsberg ein Stabsamt, dem der Stabsschultheiß, meist ein herzoglicher Beamter, vorstand. Im Jahre 1847 erfolgte durch den Eisenbahnbau der Anreiz für einige Firmen, hier eine Fabrik zu errichten. In dieser Zeit begann hier auch die Textilindustrie mit der Produktion in den Bereichen Weberei und Textilausrüstung.

In den 1920er Jahren schaffte die Motorisierung die Voraussetzung für das Wachstum der Metallindustrie in der Region. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die wirtschaftliche Kraft des Raumes und die weite Streuung der Gewerbe stark zu. Die Stadtrechte wurden Uhingen am 1. Juni 1997 verliehen.

Wappen und Eingemeindungen

Baieeck
  • 1. September 1971: Baiereck
Holzhausen
  • 1. Januar 1972: Holzhausen
Sparwiesen
  • 15. März 1972: Sparwiesen

Religionen

Es gehören

  • 53,4 % der Einwohner der evangelischen,
  • 31,1 % der Einwohner der römisch-katholischen und
  • 5,8 % der Einwohner einer islamischen Religionsgemeinschaft an.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung zwischen 1837 und 2004.

Datum Einwohner
1837 2093
1907 3429
17. Mai 1939 4851
13. September 1950 7.493
27. Mai 1970 11.769
31. Dezember 1983 11.834
31. Dezember 2005 13.895

Politik

Stadtrat

(Wahl am 13. Juni 2004; 26 statt 27 Sitze)

FWG 38,0 % (+9,1) – 10 Sitze (+2)
SPD 26,1 % (−6,5) – 7 Sitze (=)
CDU 26,0 % (−1,3) – 7 Sitze (=)
FDP/DVP 9,9 % (−1,3) – 2 Sitze (−1)

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Am 24. April 2005 wurde Matthias Wittlinger zum neuen Bürgermeister gewählt. Bisherige Amtsträger:

  • 1964–1981: Karl Gerhard Jahn
  • 1981–2005: Klaus Walter (FWV)
  • seit 2005: Matthias Wittlinger (CDU)

Wappen

Das Wappen zeigt einen weißen Wellenbalken und ein weißes rechtes Obereck auf rotem Schild. Im 18. Jahrhundert wurde als Fleckenzeichen ein Gänsefuß erwähnt. Das heutige Wappen geht auf einen Vorschlag der Stuttgarter Archivdirektion aus dem Jahre 1912 zurück. Das weiße Obereck auf rotem Schild erinnert an das Wappen der Grafen von Aichelberg, die bis 1332 den größten Teil des Ortes und bis 1318 auch Schloss Filseck besaßen. Der Wellenbalken steht für die Fils, die durch den Ort fließt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straße

Zu erreichen ist Uhingen über die Bundesstraßen B 10, die direkt am Ort vorbeiführt, und B 297 (LorchTübingen).

Bahnhof

Uhingen hat auch einen eigenen Bahnhof an der Filstalbahn (StuttgartUlm). Neben den beiden Hauptgleisen Richtung Stuttgart und Ulm stehen mehrere Rangiergleise zur Verfügung, die bis Mitte der 90er täglich benutzt wurden. Zudem hat die Firma Allgaier einen eigenen Gleisanschluss, der noch heute häufig genutzt wird, um Rohware oder fertige Bauteile zu befördern; hierzu steht eine Köf als Rangierlok zur Verfügung. Bis Mitte des Jahres 2005 stand auch noch ein drittes Gleis mit Bahnsteig zur Verfügung. Die DB Netz baute es ab, wie viele Gleise und Weichen in den letzten Jahren, die im Normalbetrieb nicht benötigt werden. Dies führt vermehrt zur Weitergabe und Verstärkung von Verspätungen, da jetzt keine Züge mehr in Uhingen halten können, um überholt zu werden. Dies ist nun nur noch am Bahnhof Göppingen und Ebersbach möglich.

Bus

Uhingen ist Knotenpunkt des regionalen Nahverkehrs. Hier halten nicht nur die Regionalbahnen der DB, sondern auch sämtliche Regionalbuslinien im unteren Filstal. Nach Göppingen führen unter anderem die Regionallinien 2, 261, 7672, 178, nach Ebersbach kommt man schnell mit den Buslinien 261 und 7673, nach Kirchheim mit der Linie 178 und in die Ortsteile Nassachtal und Diegelsberg mit den Linien 7672 und 7673. Nach Hattenhofen über Sparwiesen führt die Linie 22 und nach Holzhausen bzw. Albershausen führt jeweils noch die Linie 2. Diese Linien sind alle in die Verkehrsgemeinschaft Stauferkreis integriert (Stand: Fahrplanperiode 2006/2007). Eine Schnellbuslinie, der Fairliner, verbindet Uhingen mit dem Flughafen Stuttgart und der Messe Stuttgart.[1][2]

Luftverkehr

Die Strecke von Uhingen zum internationalen Flughafen Stuttgart beträgt etwa 30 km.

Ansässige Unternehmen

Allgaier Kälble R22 von 1948

Größtes Unternehmen am Ort ist die Firma Allgaier, die Werkzeuge, Pressteile und Komponenten für die Automobilindustrie sowie Sieb- und Aufbereitungsanlagen herstellt. Bekannt ist diese Firma auch für ihre in früheren Zeiten hergestellten Traktoren.

Überregional bekannt ist die Adolf Bosch KG, Hersteller der schwäbischen Backware Wibele.

Es finden sich in Uhingen hauptsächlich mittelgroße und kleinere Industriebetriebe in verschiedenen Bereichen. Insgesamt gibt es circa 3.700 Arbeitsplätze.

Öffentliche Einrichtungen

  • 7 Kirchen (Hauptort: 2)
  • Freibad
  • Haldenberghalle mit Hallenbad
  • Haldenberg-Stadion
Uditorium (Stadthalle)
  • Stadthalle Uditorium mit einem großen (ca. 600 Plätze) und einem kleinen (180 Plätze) Saal
  • Stadtbücherei
  • Rettungswache des Malteser-Hilfsdienstes
  • 6 Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr (Uhingen, Baiereck, Diegelsberg, Holzhausen, Nassach, Sparwiesen)[3]

Bildung

  • Hieberschule Uhingen: Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
  • Grundschule Holzhausen
  • Grundschule Sparwiesen
  • Grundschule Nassachmühle
  • Haldenberg-Realschule
  • Filseckschule (Sonderschule für Lernbehinderte)
  • Musikschule
  • Volkshochschule
  • 11 Kindergärten mit 21 Gruppen und 520 Plätzen (Hauptort: 6, 10 Gruppen, 245 Plätze)
  • 1 Kindertagesstätte mit 4 Gruppen und 86 Plätzen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Heimatmuseum
  • Photohistorisches Museum
Uhinger Rathaus
Cäcilienkirche von der Nordseite

Bauwerke

Uhinger Rathaus
Seit über 500 Jahren Sitz der Verwaltung mit schöner Fachwerkfassade, welches im Jahre 1972 freigelegt wurde.
Cäcilienkirche
mit dem Rathaus eines der ältesten Gebäude in Uhingen hat eine reich verzierte Kanzel aus dem Jahr 1693.
Schloss Filseck
wurde als Burg um 1230 erbaut. Unter Burkhardt von Berlichingen erfolgte 1597/1598 der Umbau zum Schloss. Im Jahr 1971 wurden die Ökonomieflügel das Opfer eines Großbrandes. Erst 1989–1994 konnte das Schloss wieder instandgesetzt werden.
Der Berchtoldshof
wurde im Jahre 1477 erstmals erwähnt und ist heute die Stadtbücherei.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zum „Kandelhock“, der größten gemeinschaftlichen Veranstaltung der Vereine in Uhingen, kommen jedes Jahr, stets am letzten Juni-Wochenende, immer tausende Besucher nach Uhingen.

Persönlichkeiten

Commons: Uhingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neue Chance für die S-Bahn?, Eßlinger Zeitung vom 20. Oktober 2007
  2. fairliner.de
  3. Feuerwehrhäuser, Freiwillige Feuerwehr Uhingen, Abteilung Diegelsberg