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Feuer-Lilie

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Feuerlilie
Datei:Orange Lily.jpg
Feuerlilie
Systematik
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Überordnung: Lilianae
Ordnung: Liliales
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Gattung: Lilien (Lilium)
Art: Feuerlilie (Lilium bulbiferum)

Die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) ist eine Art aus der Gattung der Lilien (Lilium) in der Candidum-Sektion. Der Name der Art (bulbiferum) verweist auf die Fähigkeit der Pflanze, Achselbulben zur Vermehrung auszubilden.

Varietäten

Neben dem relativ seltenen Typ existieren als Varietäten:

  • var. chaixii, eine lokale Zwergvarietät aus den Französischen See-Alpen
  • var. croceum, die Südliche Feuer-Lilie oder Acker-Feuer-Lilie, sie besitzt intensiv gelb-orange gefärbte Blüten, bildet keine Achselbulben und wird häufiger als die Stammform in der Natur gefunden
  • var. giganteum, eine große Abart aus der Gegend südlich von Neapel mit bis zu 180 cm Höhe.

Beschreibung

Feuerlilie mit Stengelbulben
Blüten. (Foto: Mg-k)
Lilium bulbiferum im Biotop, einer Hangwiese der Rhön. (Foto: Mg-k)

Die Zwiebel ist rund und die lanzettförmigen Schuppen sind weiß bis blassrosa. Die Pflanze bildet ab dem Frühjahr einen mit lanzettförmigen Blättern besetzten, bis zu 120 cm groß werdenden Stängel, an dem ca. im Mai - Juli eine Rispe mit 1 bis 5 starkduftenden, satt-orangenen, trompetenförmigen, aufrechten Blüten erscheint.

Verbreitung

Die Feuerlilie ist die in Europa am weitesten verbreitete Wildlilie, sie wächst von der Iberischen Halbinsel bis zur Adria, ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Alpen und im umliegenden Mitteleuropa. Wie alle Lilien bevorzugt sie gut dränierte Standorte in sonniger Lage, ist aber dabei ungleich toleranter gegenüber sauren wie alkalischen Böden.

Vermehrung

Der Samen der Feuerlilien keimt verzögert-hypogäisch, vegetativ vermehrt sie sich per Achsel- und Stengelbulben. Aus letzteren können nach 2-3 Jahren blühfähige Zwiebeln entstehen.

Bedeutung, Geschichte, Kultur

Da die Feuerlilie die einzige natürlich in den Niederlanden vorkommende Lilie ist, war sie als Motiv in der flämisch-niederländischen Malerei verbreitet, auch die Kräuterbuchautoren des 16. Jhdts haben den "goldt gilg" schon gemalt. Auch heute noch ist sie als Gartenpflanze insbesondere wegen ihrer Robustheit beliebt. Die Wildpflanze hingegen ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.

In Japan wird die Feuerlilie als Speisezwiebel kultiviert, sie schmeckt süß und mehlig.

Literatur

  • Sp. Pl. ed. 1 302 (1753)
  • Baranova M.V., 1973, O formirovanii tsvetkov v steblevykh lukovichkakh Lilium.
  • Bos F., 1986, De roggelelie (=oranjelelie, Lilium bulbiferum croceum) op de essen van Gieten en Bonnen.
  • Bos F., 1989, De Roggelelie (Lilium bulbiferum L. subsp. croceum (Chaix) Baker) nog steeds in Drenthe en Noordwest-Duitsland.
  • Bos F., 1991, Die Acker-Feuerlilie (Lilium bulbiferum subsp. croceum), eine übersehene Art im westlichen Niedersachsen.
  • Bos F., 1993, Lilium bulbiferum subsp. croceum in the Netherlands and northern Germany.
  • Dijkstra S.J., 1973, Lilium bulbiferum L. in Limburg.
  • Dvorak F., Dadakova B., 1983, The karyotype of Lilium bulbiferum L. subsp. bulbiferum.
  • Ecker E., 1978, Lilium bulbiferum.
  • Franz D., 1981, Bedrohte Pflanzenwelt: Teil 3. 1. Feuerlilie, Lilium bulbiferum L.
  • Gathoye J.L., 1993, Le lis safrane (Lilium bulbiferum subsp. croceum) present depuis plus de 10 ans dans la reserve naturelle de la montagne Saint Pierre (Belgique province de Liege).
  • Juffa L., 1992, Lilium bulbiferum var. croceum (saffron lily) in North Germany. Lilium bulbiferum var. croceum (Safranlilie) in Norddeutschland.
  • Komendar V.I., Shushman V.S., 1990, Nova znakhidka Lilium bulbiferum L. u Zakarpats'kii oblasti.
  • Noda S., Schmitzer E., 1990, Natural occurrence of triploid Lilium bulbiferum native to Europe.
  • Ricek E.W., 1974, Extraflorale Nektarien bei Lilium bulbiferum L.
  • Strazdaite YuYu, Lazdauskaite Zh.P., 1971, Rasprostranenie lilii krasnoi v dolinakh Litvy.
  • Weeda E.J., 1973, En recente vondst van Lilium bulbiferum L. subsp. croceum (Chaix) Arcang.