Dilatation
Dilatation (von lateinisch: dilatare = ausbreiten, dehnen) bedeutet Erweiterung, Dehnung. Zum Beispiel von Hohlorganen (die Ballondilatation der Arterien oder des Ösophagussphinkler), von Baumrinde durch Wachstum oder bei Bauwerken durch Temperaturschwankungen.
Dilatation einer Herzklappe: bei stenotischen (verengten) Pulmonal- oder Aortenklappen wird ein Herzkatheter mit einem mit Kontrastmittel gefüllten Ballon auf die Ebene der Klappe geführt und aufgeblasen. Dadurch reißen die verwachsenen Kommissuren der Klappensegel ein und die Klappe kann mehr Fluss durchlassen.
Dies kann aber bei dysplastischen (= fehlangelegten) Klappen zu einer Undichtigkeit (Insuffizienz) der Herzklappe führen, die ggfls. später einen Herzklappenersatz (Kunstklappe oder Homograft) erforderlich macht.
Die Dilatation einer Pulmonalstenose kann häufiger eingesetzt werden als die der Aortenstenose, da die Aortenklappe aufgrund ihrer Bedeutung für den Körperkreislauf "empfindlicher" in Bezug auf eine Dilatation ist.
Ein weiteres Beispiel ist die Zeit-Dilatation, die von der Speziellen Relativitätstheorie bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit vorhergesagt wird.
Besonders aufwendig muss die Dilatation von Brücken gehandhabt werden, die freie Distanz (Lücke) für die größte mögliche Ausdehnung des Bauwerks wird mit einer besonders ausgebildeten Dilatationsfuge überbrückt.
Der Gegensatz zur Dilatation ist die Kontraktion.
Die Dilatation ist auch ein Werkzeug der morphologischen Bildverarbeitung. Hierbei werden anhand eines sogenannten Strukturelementes, dass einer beliebigen Operatormaske entspricht, einzelne Pixel vergrößert. Das Gegenteil hiervon ist die Erosion.