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Thomas Dolby

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Thomas Dolby (* 14. Oktober 1958 als Thomas Morgan Robertson) ist ein britischer Musiker, der obwohl er nur wenige Hits hatte, doch zu einem der bekannstesten Vertreter der Synthesizer- und New Wave-Musik der 80er Jahre wurde. Ursache hierfür sind seine geschickte Selbstdarstellung als „Funky Mad Scientist des Elektropop“, aber auch seine für die damalige Zeit wegweisenden Musik-Videos.

Biografie

Geboren wurde er in Kairo, sein Vater war Archäologe. Seine ersten fünfzehn Lebensjahre verbringt er bedingt durch den Beruf seines Vaters an unterschiedlichen Orten in Europa, in dieser Zeit bringt er sich selbst das Klavier- und das Gitarrespiel bei. Sein ursprünglicher Berufswunsch ist es, Meteorologie zu studieren. Die ersten Erfahrungen als Musiker vor Publikum machte er im Alter von 16 Jahren als Straßenmusikant in den U-Bahnhöfen von Paris und London, später auch als Restaurant- und Barpianist.

Seine Leidenschaft für elektronische Musik erwacht, als er Platten von Kraftwerk, Brian Eno und Van Der Graaf Generator hört. Mit 18 beginnt er, seine ersten Synthesizer zu bauen – in dieser Zeit erhält er auch von Schulfreunden seinen Spitznamen „Dolby“, der sich vom Rauschunterdrückungs-Verfahren der Dolby Laboratories ableitet und den er als Bühnennamen letztlich beibehält.

Ende der 70er Jahre arbeitet Dolby als Toningenieur für verschiedene Bands, u.a. für The Fall, The Passions und The Members, wobei er selbst konstruierte PA-Technik benutzt. 1979 gründet er zusammen mit Bruce Wooley, Trevor Horn, Geoff Downes und Matthew Seligman die Band „Camera Club“, doch bereits nach einem Jahr verläßt er die Gruppe und schließt sich der Begleitband von Lene Lovich an.

1980 erscheint seine erste Single „Urges“ beim britischen Independent-Label Armageddon, ein Jahr später unterschreibt er seinen Plattenvertrag bei Parlophone und veröffentlicht die autobiographisch gefärbte Single „Europa And The Pirate Twins“, die die UK Top 40 nur knapp verfehlt.

Ab 1982 arbeitet Dolby als Sessionmusiker und wirkt auf einer Reihe von Alben seiner Musiker-Kollegen mit (siehe unten), im selben Jahr erscheint sein erstes Solo-Album „The Golden Age Of Wireless“, die bis auf Platz 13 in den englischen LP-Charts vorstößt, in Amerika aber nicht wahrgenommen wird. Die erste Single aus dem Album, „Windpower“, wird sein erster Top-40-Hit in England.

1983 veröffentlicht Dolby die EP „Blinded By Science“, die den Ohrwurm „She Blinded Me With Science“ enthält - die Sprach-Samples stammen im übrigen vom britischen Komikers Magnus Pyke. In England kein allzu großer Hit, wurde die Single und die EP in Amerika zum ersten großen Erfolg für Thomas Dolby, nicht zuletzt wegen des Videos, das zu dieser Zeit häufig auf MTV zu sehen war. Der Song schaffte es bis auf Platz 5 der amerikanischen Single-Charts und das neu abgemischte, um die Single ergänzte Album „The Golden Age Of Wireless“ erreichte Platz 13 der LP-Charts.

1984 erschien das nach allgemeiner Meinung beste Album „The Flat Earth“ und die daraus ausgekoppelte Single „Hyperactive“, die mit Platz 17 in den britischen Charts sein größter Erfolg in der Heimat wurde. In Amerika reichte es bis zum Platz 35 der LP-Charts, doch dort wurde keine der Singles aus dem Album in den Top 40 gesichtet. Neben seinen Solo-Aktivitäten arbeitete Dolby weiterhin als Sessionmusiker (siehe unten). Ende der 80er Jahre beginnt Thomas Dolby

Dolby veröffentlicht noch zwei weitere Solo-Alben: 1988 "Aliens Ate My Buick", das sich jedoch nur mäßig verkaufe und ebenso mäßige Kritiken erhält und 1992 "Astronauts And Heretics" auf seinem eigenen Label "Giant", das komplett floppt. 1988 heiratet er die Schauspielerin Kathleen Beller. 1994 erscheint sein Best-Of-Album "Retrospectacle", 2001 das Live-Album "Forty", das Material von zwei Gigs enthält, die er für Freunde anläßlich seines vierzigsten Geburtstags gespielt hat.

Seit Ende der 80er Jahre verlagert Thomas Dolby seine Interessen: Er komponiert Film-Musiken, arbeitet als Produzent und beginnt, Hard- und Software zu entwickeln. 1993 gründet er die Software-Firma Headspace, deren erstes Produkt ist das Programm "Virtual String Quartet". Seine aktuelles Firmen projekt Beatnik Inc. mit Sitz in San Mateo, Kalifornien, entwickelt Kompositions-Software für Handy-Klingeltöne.

Aktivitäten mit und für andere Musiker (Auswahl, in alphabetischer Reihenfolge)

Diskografie

  • The Golden Age of Wireless (1982)
  • The Flat Earth (1984)
  • Howard The Duck Soundtrack (einzelne Tracks) (1986)
  • Music From The Film 'Gothic' (1987)
  • Aliens Ate My Buick (1988)
  • "The Mirror Song" (aus dem „Toys“-Soundtrack) (1992)
  • Astronauts and Heretics (1992)
  • Retrospectacle (Best-Of-Compilation) (1994)
  • The Gate To The Mind's Eye (Soundtrack zum Video „Mind´s Eye") (1994)
  • 12x12 (Remix compilation) (1999)
  • Forty: Live (2001)
  • One Of Our Submarines (Sammlung von Remix-Versionen des Original-Songs von 1981) (2003)