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Haushund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist ein Haus-, Heim- und Nutztier aus der Familie der Hundeartigen (Canidae). Gelegentlich wird auch von Echten Hunden (Caninae) gesprochen.

Die Domestizierung des Hundes begann vor etwa 14.000 Jahren, wahrscheinlich im Nahen Osten oder in Asien. Als Stammvater des Hundes gilt der Wolf, vermutlich der indische Wolf Canis lupus pallipes oder Canis lupaster, dessen Verwandtschaft bei einigen Hunderassen äußerlich noch erkennbar ist. Auf Konred Lorenz zurückgehende Vermutungen, dass der Haushund vom Goldschakal (Canis aureus) abstammt, gelten durch neuere Forschungen wie die von Alfred Seitz heute als widerlegt.

Hunde und Wölfe sind auch miteinander fruchtbar; solche Paarungen sind in der Natur allerdings selten, da Haushunde sich vom Verhalten derart von Wölfen unterscheiden, dass letztere sie als Beute (und nicht als Verwandte oder Artgenossen) ansehen.

Im Verlauf der Mensch-Hund-Beziehung haben sich, regional und nach den Umwelt- und Lebensbedingungen, unterschiedliche Hunderassen herausgebildet. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist eine internationale Organisation, unter deren Schirmherrschaft nationale Gruppierungen die Reinrassigkeit von Hunden bestätigen.

Einteilung der Hunderassen

Vornehmlich nach ihrem Verwendungszweck werden folgende Hundetypen unterschieden:

Daneben sind weitere unsystematische Bezeichnungen wie Arbeitshunde bzw. Gebrauchshunde, Kampfhunde und Wachhunde bis hin zu Schoßhunden üblich. Neben den eigentlichen Hunderassen gibt es auch Bastarde bzw. Mischlinge, verwilderte Haushunde (z.B. Dingo (Canis lupus f. dingo) und Präriehund) sowie Wildhunde an der Grenze bzw. jenseits der Art Canis lupus familiaris (z.B. Löffelhund, Hyänenhund, Rothund, Marderhund, Mähnenwolf usw.

Eine kynologische Systematik der Hunderassen wird von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) gepflegt, die derzeit 338 Rassen anerkennt (Stand: 12/2001). Danach werden alle anerkannten Hunderassen in 10 Gruppen eingeteilt, die jeweils in verschiedene Sektionen unterteilt sind:

  • Gruppe 01: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) [1];
  • Gruppe 02: Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen [2];
  • Gruppe 03: Terrier [3];
  • Gruppe 04: Dachshunde [4];
  • Gruppe 05: Spitze und Hunde vom Urtyp [5];
  • Gruppe 06: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen [6];
  • Gruppe 07: Vorstehhunde [7];
  • Gruppe 08: Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde [8];
  • Gruppe 09: Gesellschafts - und Begleithunde [9];
  • Gruppe 10: Windhunde [10].

Daneben gibt es in der FCI-Systematik eine Reihe sogenannter vorläufig angenommener Rassen [11].

Ausserhalb dieser Systematik gibt es noch über hundert weitere, jedoch von der FCI nicht anerkannte Rassen sowie eine Reihe als ausgestorben geltender Rassen wie Basset d'Artois, Braque Belge und Harlekinpinscher, die aus der FCI-Systematik gestrichen wurden.

Einige Hunderassen

Zu den kleinsten anerkannten Hunderassen zählt der Chihuahua (FCI-Nr. 218) mit einem Gewicht von 0,5-3 kg und eine Widerristhöhe von unter 20 cm; zu den größten Hunderassen zählt die Deutsche Dogge (FCI-Nr. 235) mit einer Widerristhöhe von mindestens 80 cm bei Rüden.

Nutzung von Hunden

Aufgrund seiner sozialen Anpassungsfähigkeit ist der Haushund das mit dem Menschen am vielfältigsten verbundene Tier. So verbringen viele Menschen heute mit ihrem Hund ihre Freizeit und betreiben dabei auch Hundesport.

In Jäger- und Sammlerkulturen wurden Hunde in Notzeiten gegessen; spezielle Hunderassen werden in China zum Verzehr gezüchtet. In Korea gilt der Hundefleisch-Eintopf Poshintang als Spezialität.

Manche Hunderassen eignen sich als Blindenhunde, oder werden aufgrund ihres ausgezeichneten Geruchssinns eingesetzt, um Rauschmittel oder Sprengstoffe aufzuspüren.