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OpenDocument

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OpenDocument
Dateiendung: keine
www.oasis-open.org/committees/office/

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OASIS Open Document Format for Office Applications (Kurzform: OpenDocument, ODF - engl. „Offenes Dokumentformat für Büroanwendungen“) bezeichnet die offenen Austauschformate für Dateien von Office-Programmen, welche ursprünglich von Sun entwickelt, durch die Organisation OASIS als Standard spezifiziert und 2006 als internationale Norm ISO/IEC 26300 veröffentlicht worden sind.[1][2]

OpenDocument nutzt für das eigentliche Dokument eine an den Standard HTML angelehnte Auszeichnungssprache. OpenDocument verwendet auch eine eigene XML-basierte Formatierungssprache. Bei Vektor-Grafiken wird teilweise SVG benutzt und für mathematische Formeln wird eine Untermenge von MathML verwendet. OpenDocument kann mit beliebigen weiteren XML-Sprachen ergänzt werden.

Motivation und Überblick

Um ein standardisiertes Dateiformat – vor allem für Textverarbeitungen – zu etablieren, wurde bei OASIS eine Arbeitsgruppe gebildet, die das Dateiformat von OpenOffice.org als Basis für den neuen Standard auswählte. Das OpenDocument-Format wurde im Mai 2005 veröffentlicht.

Eine OpenDocument-Datei ist entweder eine einzelne XML-Datei oder eine Sammlung verschiedener XML-Dateien und anderer Objekte (z. B. eingebundene Bilder), die zu einer komprimierten Datei zum Beispiel im ZIP-Format zusammengefasst werden, um Speicherplatz zu sparen. Durch das XML-Format können selbst mit einem einfachen Texteditor Veränderungen am Dokument durchgeführt werden, nachdem die Datei entpackt wurde.

Empfehlung der EU-Kommission

Die Europäische Kommission empfahl 2004 im Rahmen ihres IDA-Programms (Interchange of Data between Administrations),[3] unter anderem OASIS OpenDocument einer offiziellen internationalen Standardisierungsbehörde wie etwa der ISO vorzulegen.[4] Das offene Dateiformat ist ein einheitliches, kompatibles Dokumentenformat. Durch die Einführung würde die EU unabhängig von einzelnen Anbietern. Damit wäre der Zugriff auf Altdaten auf lange Zeit gesichert. Dies ist unter anderem relevant für die revisionssichere gesetzeskonforme Langzeitablage von Dokumenten. Außerdem soll durch den offenen Standard mehr Wettbewerb ermöglicht werden.

Eine offizielle Empfehlung für ein bestimmtes Format wurde jedoch seitens der Kommission nicht ausgesprochen.

Allerdings leitete die EU-Kommission im Januar 2008 eine weitere Untersuchung gegen Marktpraktiken von Microsoft ein. Diese Praktiken waren von der EU-Kommision bereits mit einem Bußgeld versehen worden. Nun soll überprüft werden, ob das Zurückhalten von wesentlichen Informationen für die Interoperabilität von Microsoft-Software mit Produkten von Drittanbietern auch im Verfahren zur Standardisierung des OOXML-Formats einen Verstoß gegen die eindeutige Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof darstellt.[5]

Einsatz des OpenDocument-Formats bei öffentlichen Stellen

Deutschland

Diverse Behörden, Gemeinden und Länder setzen Produkte ein, die das ODF Format unterstützen (z.B. StarOffice, OpenOffice.org).

Das Auswärtige Amt stellt allgemein auf die Nutzung des ODF-Formats auch in sämtlichen der 250 Außenstellen um, was zur Kostenreduzierung beiträgt (die Kosten betragen bereits jetzt nur noch ein Drittel der übrigen Ministerien.[6]) In einem Grußwort zum internationalen ODF-workshop[7] im Oktober 2007 hat der Außenminister festgestellt: „Das Open Document Format als völlig offenes und von der ISO standardisiertes Format ist dabei eine hervorragende Basis, um Wissen und Information in einer Zeit der Globalisierung ungehindert austauschen zu können.“[8]

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik setzt mit StarOffice auf allen Computern großflächig den ODF-Standard ein, was einen Hinweis auf die Eigenschaften des Formats geben dürfte.[9]

Die Bayerische Vermessungsverwaltung kann an allen Dienststellen Dateien im ODF-Format verarbeiten.

Die Stadt Freiburg setzt z.B. OpenOffice.org ein.[10] Die Stadt München hat im Rahmen der Umstellung auf Linux bereits über 6000 Nutzer auf OpenOffice.org migriert (Stand Februar 2008).[11] Aus Sicht der Stadt München wäre ein weiteres Format neben ODF mit erheblichen Mehraufwendungen verbunden.[12]

Seit September 2007 können zur Kommunikation mit dem Bundesgerichtshof und dem Bundespatentgericht auch Dateien im ODF-Format versandt werden.[13] Auch das Bundesarbeitsgericht[14] und das Bundessozialgericht[15] nehmen seit geraumer Zeit ODF-Dateien an. Gleiches gilt für die Verwaltungsgerichte und die Finanzgerichte im Lande Nordrhein-Westfalen,[16] u.a. das Finanzgericht Düsseldorf[17] und sämtliche Gerichte in Sachsen.[18] Das gilt (noch) nicht für Länder wie Berlin,[19] Brandenburg,[20] Rheinland-Pfalz,[21] Thüringen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Hamburg.[22]

Argentinien

Misiones ist mit einer Million Einwohnern eine von 23 argentinischen Provinzen. Im September 2007 wurde per Dekret für sämtliche behördlichen digitalen Kommunikationen in Dokumenten-Formaten das ODF vorgeschrieben.[23]

Belgien

Im Rahmen des Belgian Government Interoperability Framework (BELGIF) strebt die belgische Regierung den ausschließlichen Einsatz von offenen Formaten und Standards im externen Datenaustausch an.[24]

Für den Austausch von Office-Dokumenten wurde OpenDocument vorgeschlagen[25] und ab September 2007 muss im Rahmen eines Pilotbetriebes jede Bundesbehörde OpenDocument-Formate unterstützen. Falls diese Erprobungsphase positiv abgeschlossen wird, soll ODF ab September 2008 das Standardformat werden.

Allerdings hält sich die belgische Regierung die Möglichkeit einer Erweiterung der Liste der zugelassenen Dateiformate um konkurrierende Standards offen.[26]

England (Vereinigtes Königreich)

Am 1. November 2005 veröffentlichte die BECTA (British Educational Communications and Technology Agency) eine technische Spezifikation, in der neben einigen anderen Dateiformaten die Verwendung von OpenDocument für Office-Dateien empfohlen wird.[27]

Finnland

Das finnische Justizministerium hat entschieden, ab 2007 OpenOffice.org und das OpenDocument-Format als das vorrangig zu verwendende Dokumentenformat zu verwenden. Die Entscheidung fiel nach einer Tiefenprüfung der Einsatzmöglichkeiten von ODF. Andere Ministerien werden eventuell folgen. [3]

Frankreich

Ein am 10. April 2006 veröffentlichter Bericht, der von der französischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, schlägt vor, auf europäischer Ebene ODF als Dokumentaustauschformat zu verwenden. Darüber hinaus schlägt der Bericht eine gesetzliche Regelung vor, die die französische Verwaltung zur Verwendung von OpenDocument verpflichten soll.[28]

Das französische Innenministerium setzt auf mehr als 40.000 Computern und die französische Gendarmerie mit 80.000 das ODF-Format (OpenOffice.org) ein.[29]

Kroatien

Als Teil des eCroatia 2007 Programms, hat Kroatien die Vorgabe gemacht, für den elektronischen Dokumenten-Austausch durch öffentliche Stellen zukünftig nur ODF und PDF zuzulassen. Die Regierung kündigte auch an, ODF als nationalen Standard Kroatiens zu bestimmen.[30]

Japan

Am 29. Juni 2007 hat die japanische Regierung einen neuen Standard für E-Government-Anwendungen veröffentlicht, die der Implementierung von Produkten den Vorrang einräumt, die offenen Standards verwenden. Eingeschlossen ist der ODF-Standard.[31][32]

Malaysia

Ab April 2008 ist der Einsatz von ODF für alle Behörden zwingend vorgeschrieben.[33]

Niederlande

Ab 2009 wird ODF für alle Regierungs-Organisationen verbindlicher Standard: für das Lesen und Schreiben sowie für die Veröffentlichung und den Austausch jeglicher digitaler Information. Allerdings kann die jeweilige Behörde vor der Anschaffung von Software begründen, weshalb im konkreten Fall nicht OpenSource Software (bzw. Software, die ODF unterstützt) zum Einsatz kommt.[34][35]

Norwegen

Im Dezember 2007 entschied das norwegische Ministerium für Regierungsadministration und Reform (Fornyings- og administrasjonsdepartementet), dass ab 2009 bei allen staatlichen Behörden ODF (ISO/IEC 26300) eingesetzt werden muss, wenn das Aussehen der veröffentlichten Dokumente nach dem Herunterladen noch verändert werden darf. In anderen Fällen wie beispielsweise bei Formularen kann auch PDF eingesetzt werden.[36]

Massachusetts (USA)

Gemäß dem Enterprise Technical Reference Model (ETRM) Version 3.5 (PDF) des Commonwealth of Massachusetts (veröffentlicht: 2005-09-21) müssen alle offiziellen Akten des US-Bundesstaats in einem offenen Dateiformat verfasst und gespeichert werden. Massachusetts definiert offene Dateiformate als Formate, die auf einem offenen Standard basieren, gemeinschaftlich entwickelt wurden, von einer Normungsorganisation verwaltet werden, vollständig dokumentiert und öffentlich einsehbar sind.[37]

Das ETRM 3.5 erlaubt folgende Dateiformate: OpenDocument, Plain Text, HTML und PDF, wobei ab 2007 alle Office-Dateien standardmäßig im OpenDocument-Format gespeichert werden müssen.[38] Der genaue Termin der Umstellung wurde aber noch nicht festgelegt.[39]

In einem Interview meinte Staatssekretär Thomas Trimarco allerdings, dass auch Office Open XML den Vorgaben entsprechen und somit zum Einsatz gelangen könnte.[40]

Österreich

Die Stadt Wien nimmt das ODF-Format entgegen.[41]. Das Bundesministerium für Justiz hat angekündigt, alle Arbeitsplatz-PCs in den Gerichten mit OpenOffice.org auszustatten. Damit wird es Gerichten möglich sein, ODF-Dateien zu akzeptieren. Ab Februar 2008 nimmt die Stadt Linz das ODF-Format entgegen und bietet alle Online-Formulare zusätzlich in diesem Format an.[42]

Südafrika

Am 23. Oktober 2007 hat die zuständige Verwaltung der südafrikanischen Regierung (Department of Public Service and Administration of the South African government) einen Bericht zu Standards der Interoperabilität (report on interoperability standards) in Informations-Systemen der Regierung veröffentlicht. Es spezifiziert ODF als den Standard für noch zu bearbeitende Office-Dokumente („working office document formats“) (with UTF-8/ASCII text and comma-separated values data as the only alternatives).[43]

Andere

Open Document Format Alliance

Seit Anfang März 2006 existiert die Open Document Format Alliance zur Unterstützung des OpenDocument-Formates. Ziel der Allianz ist es, Entscheidern eine Unterstützung und Lobby für das ODF zu geben.

Standardisierung

Im Rahmen der internationalen Standardisierung ist das OpenDocument-Format unter der Nummer ISO/IEC DIS 26300 Open Document Format for Office Applications (OpenDocument) v1.0 standardisiert.[44]

Dateiformate

Technische Beschreibung

Die Speicherung der Dokumentinhalte erfolgt in dem Java-Archive-Format. Es handelt sich dabei um eine ZIP-Datei mit speziellen Einträgen in diesem Archiv. Die Dateiendung eines Java-Archivs ist .jar, jedoch werden für OpenDocument-Dateien die Dateiendungen .odt für Texte, .ods für Tabellen, .odp für Präsentationen und .odg für Zeichnungen verwendet.

Damit sich der Dateityp auch unabhängig von der Dateiendung und ohne Dekomprimierungsprogramm (siehe Datenkompression) ermitteln lässt, ist der erste Archiv-Eintrag der MIME-Typ des Dateiinhaltes im Klartext und unkomprimiert.

Grundsätzlich enthält jede OpenDocument-Datei in dem Archiv den Ordner META-INF mit der Datei manifest.xml. Die manifest.xml listet alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei mit den MIME-Typen auf. Alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei sind üblicherweise komprimierte XML-Dateien, die eine Dokumentstruktur, den Dokumentinhalt, die Dokumentstile und Dokumenteinstellungen beschreiben. Des Weiteren werden Multimediadateien, wie zum Beispiel Bilder, Filme und Musikdateien mit ihrem Binärformat, gegebenenfalls komprimiert, in der OpenDocument-Datei gespeichert.

Beispiel

Eine OpenDocument-Textdatei

Folgendes Beispiel zeigt die Struktur einer OpenDocument-Textdatei:

META-INF
  manifest.xml
Thumbnails
  thumbnail.png
Pictures
  10000000000001E800000118B5A37F3F.png
mimetype
layout-cache
content.xml
styles.xml
meta.xml
settings.xml

Dabei ist die Datei mimetype immer unkomprimiert, alle anderen Dateien können komprimiert sein. Im Ordner Pictures befindet sich, in diesem Beispiel, ein Bild im PNG-Format. Die Datei layout-cache ist eine proprietäre Datei einer Textverarbeitung, um das Textdokument schnell darstellen zu können. Fremdprogramme können diese Datei ignorieren, die Daten in dieser Datei sind redundant. Die Datei content.xml enthält die Textinhalte des Dokumentes. In styles.xml sind Formatierungen gespeichert. Die Datei meta.xml enthält Metadaten. Zum Beispiel, wie viele Seiten das Dokument enthält, wer der Autor ist und wann es angelegt und geändert wurde. Die Datei thumbnail.png im Ordner Thumbnails zeigt ein kleines Dokumentabbild der ersten Seite des Dokumentes. Dieses Abbild kann von einem Dateibetrachter als Vorschaubildchen verwendet werden. Die dokumentspezifischen Einstellungen finden sich in der settings.xml. Üblicherweise finden sich dort die Druckeinstellungen. Die manifest.xml listet alle Dateien mit Dateityp in diesem Archivformat auf.

mimetype-Datei

In der mimetype-Datei steht der Typ der Datei (siehe Abschnitt Dateiendungen und MIME-Typ). In diesem Beispiel application/vnd.oasis.opendocument.text.

manifest.xml-Datei

Die manifest.xml hat in diesem Beispiel folgenden Inhalt:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<manifest xmlns="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:manifest:1.0">
  <file-entry media-type="application/vnd.oasis.opendocument.text" full-path="/"/>
  <file-entry media-type="application/vnd.sun.xml.ui.configuration" full-path="Configurations2/"/>
  <file-entry media-type="image/png" full-path="Pictures/10000000000001E800000118B5A37F3F.png"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Pictures/"/>
  <file-entry media-type="application/binary" full-path="layout-cache"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="content.xml"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="styles.xml"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="meta.xml"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Thumbnails/thumbnail.png"/>
  <file-entry media-type="" full-path="Thumbnails/"/>
  <file-entry media-type="text/xml" full-path="settings.xml"/>
</manifest>

meta.xml-Datei

An dem Beispiel der meta.xml Datei kann man sehen, welche Übersichtsinformationen in der OpenDocument-Datei gespeichert werden. Sie folgen teilweise dem Metadaten-Schema Dublin Core (Elemente im Namensraum dc).

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<office:document-meta
    xmlns:office="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:office:1.0"
    xmlns:meta="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:meta:1.0"
    xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"
    xmlns:xlink="http://www.w3.org/1999/xlink">
	<office:meta>
		<meta:generator>OpenOffice.org/1.9.118$Win32 OpenOffice.org_project/680m118$Build-8936</meta:generator>
		<meta:initial-creator>Vorname Nachname</meta:initial-creator>
		<meta:creation-date>2005-09-27T16:53:48</meta:creation-date>
		<dc:creator>Vorname Nachname</dc:creator>
		<dc:date>2005-09-29T18:12:57</dc:date>
		<meta:printed-by>Vorname Nachname</meta:printed-by>
		<meta:print-date>2005-09-29T17:57:42</meta:print-date>
		<dc:language>de-DE</dc:language>
		<meta:editing-cycles>11</meta:editing-cycles>
		<meta:editing-duration>PT6H11M44S</meta:editing-duration>
		<meta:user-defined meta:name="Info 1"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 2"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 3"/>
		<meta:user-defined meta:name="Info 4"/>
		<meta:document-statistic
			meta:table-count="0"
			meta:image-count="4"
			meta:object-count="0"
			meta:page-count="5"
			meta:paragraph-count="92"
			meta:word-count="1460"
			meta:character-count="10405"/>
	</office:meta>
</office:document-meta>

Thumbnails/thumbnail.png-Datei

Das folgende Bild zeigt die Miniaturansicht der ersten Seite des Beispieldokumentes.

Dateiendungen und MIME-Typ

Folgende Tabelle zeigt einige verwendete Dateiendungen für die unterschiedlichen OpenDocument-Dateien.

Dateiformat Dateiendung MIME-Typ
Dokumente
OpenDocument-Text .odt application/vnd.oasis.opendocument.text
OpenDocument-Tabellendokument .ods application/vnd.oasis.opendocument.spreadsheet
OpenDocument-Präsentation .odp application/vnd.oasis.opendocument.presentation
OpenDocument-Zeichnung .odg application/vnd.oasis.opendocument.graphics
OpenDocument-Diagramm .odc application/vnd.oasis.opendocument.chart
OpenDocument-Formel .odf application/vnd.oasis.opendocument.formula
OpenDocument-Bild .odi application/vnd.oasis.opendocument.image
OpenDocument-Globaldokument .odm application/vnd.oasis.opendocument.text-master
Vorlagen
OpenDocument-Textvorlage .ott application/vnd.oasis.opendocument.text-template
OpenDocument-Tabellenvorlage .ots application/vnd.oasis.opendocument.spreadsheet-template
OpenDocument-Präsentationsvorlage .otp application/vnd.oasis.opendocument.presentation-template
OpenDocument-Zeichnungsvorlage .otg application/vnd.oasis.opendocument.graphics-template

Weitere Dateiendungen werden in dem OASIS-Standard (Seite 697 f.) aufgelistet.[45]

Verwandte Formate

OpenOffice.org verwendet ein XML-basiertes Dateiformat (Dateiendung: .odb) zur Speicherung von HSQLDB-Datenbanken bzw. von Definitionen, wie und wo die Daten zu finden sind.

Dieser Dateityp ist nicht Bestandteil der OpenDocument-Spezifikation Version 1.0 (ISO/IEC 26300) und auch in der neuen Version 1.1 der Spezifikation ist er nicht enthalten.[46]

Mit OpenRaster existiert ein Projekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, den OpenDocument-Standard um ein Dateiformat zum Austausch von Rastergrafiken zu erweitern, welches alle benötigten Elemente moderner Bildbearbeitungsprogramme beinhalten soll. Die Entwickler des Bildbearbeitungsprogramms Krita planen die Unterstützung von OpenRaster bereits für die kommende Version von KOffice.[47]

Kritik

  • Makro/Skript-Unterstützung: Makros und Skripte können nur eingeschränkt applikationsübergreifend.[48]
  • Formeln in Tabellen: Der ODF-Standard legt nicht fest, wie Formeln für Tabellen zu speichern sind. Berechnungen in einer Tabelle funktionieren daher nicht programmübergreifend gleich.[49] Ab der Version 1.2 wird ein einheitlicher Standard festgelegt.

Programme mit Unterstützung für OpenDocument

Textverarbeitung und integrierte Office-Anwendungen

  • OpenOffice.org 2.0, StarOffice 8 und NeoOffice 2.1 benutzen OpenDocument als Standardformat. OpenOffice.org ab Version 1.1.5, StarOffice 7 ab Patch 5 und NeoOffice ab Version 1.2 von Februar 2006 beherrschten den Import von OpenDocument.
  • KOffice verwendet ab Version 1.5 vom 11. März 2006 OpenDocument als Standardformat, ab Version 1.4 vom 21. Juni 2005 konnten die Formate bereits optional genutzt werden.
  • AbiWord kann seit Juni 2005 (Version 2.2.8) OpenDocument lesen und hat seit Version 2.4.2 auch einen Export-Filter für OpenDocument.
  • Scribus ab Version 1.2.2, veröffentlicht Anfang Juli 2005. Scribus importiert OpenDocument-Text und OpenDocument-Zeichnungen.
  • TextMaker ab der Version 2006 (Import, ab Revision 467 zusätzlich Export)
  • Visioo Writer 0.6, ein Dokumentbetrachter für OpenDocument-Text
  • Google Text & Tabellen (vormals Writely), kostenlose Online-Textverarbeitung.
  • AjaxWrite, kostenlose Online-Textverarbeitung
  • Zoho Writer, kostenlose Online-Textverarbeitung[50]
  • Mobile Office, OpenDocument-Suite für Symbian OS
  • Lotus Symphony, ein integriertes Programmpaket von IBM
  • Apples TextEdit seit Mac OS X 10.5
  • Microsoft Office mit Hilfe von externen Plugins:
  • Corel kündigte für die Herbst 2007 erwartete nächste Version der Textverarbeitung WordPerfect Unterstützung für OpenDocument an. Eine Beta-Version wurde im Oktober 2007 veröffentlicht.[51]

Weitere Programme mit OpenDocument-Funktionen

  • ajaxPresents, kostenfreies Online Präsentationsprogramm.
  • AjaxSketch, kostenfreies vektorbasiertes Online Grafik- und Zeichenprogramm, derzeit nur Import von OpenDocument-Grafik.
  • AjaxXLS, kostenfreie Online Tabellenkalkulation (experimenteller Status), Unterstützung von OpenDocument-Tabellenkalkulation.
  • AODC – An OpenDocument Converter, ein freies Konvertierungsprogramm für OpenDocument-Textdateien und -Tabellendokumente. (Das Programm benötigt keine OpenOffice.org oder eine andere Office-Applikation mit OpenDocument-Unterstützung.) ref>Lars Behrmann: Website zu An OpenDocument Converter (AODC), 2006, englisch</ref>
  • Beagle 0.2, Desktop-Volltextsuchmaschine des GNOME-Projektes. Indexiert und erlaubt ein Suchen in OpenDocument-Dateien.
  • Bibliographix, ein Literaturverwaltungsprogramm mit Unterstützung für OpenDocument-Textdateien.[52]
  • B3, ein Literaturverwaltungsprogramm mit Unterstützung für OpenDocument-Textdateien.[53]
  • Copernic, eine Desktop-Volltextsuchmaschine. Indiziert und erlaubt Suchen in OpenDocument-Dateien.[54]
  • EditGrid, Online Tabellenkalkulationsprogramm.
  • eZ publish, ein Enterprise-Content-Management-System mit eingebauten OpenDocument-Import und Export.[55]
  • DocuPortal.NET, ein Enterprise-Content-Management-System (ECMS) mit OpenDocument-Unterstützung.[56]
  • EndNote, ein Literaturverwaltungsprogramm mit Unterstützung für OpenDocument-Textdateien.
  • FreeMind, ein Programm zur Erstellung von Mindmaps mit Exportfilter für OpenDocument-Text.
  • Gnumeric, Unterstützung für OpenDocument-Tabellenkalkulation.
  • Google Text & Tabellen (vormals Google Spreadsheets), Online Tabellenkalkulationsprogramm.
  • Google Desktop Search unterstützt durch ein inoffizielles Plug-In die OpenDocument-Formate.
  • IBM Workplace ab Version 2.5, Unternehmenssoftware von IBM enthält eine OpenDocument-Unterstützung.[57]
  • Inkscape, kostenfreies vektorbasiertes Grafik- und Zeichenprogramm, derzeit nur Export von OpenDocument-Grafik.
  • IRows, kostenfreie Online-Tabellenkalkulation.
  • JabRef, ein Literaturverwaltungsprogramm mit Unterstützung für OpenDocument-Textdateien.[58]
  • Kat Desktop Search Environment, Desktop-Volltextsuchmaschine des KDE-Projektes. Indiziert und erlaubt Suchen in OpenDocument-Dateien.
  • Knomos, integriertes System für Rechtsanwaltskanzleien.[59]
  • LaTeX2html, TeX4ht, Writer2LaTeX[60], Konverter für LaTeX
  • Lotus Notes ab Version 8 (Mitte 2007)
  • odfreader, eine experimentelle Erweiterung für den Webbrowser Mozilla Firefox, die das Betrachten von OpenDocument-Text innerhalb des Firefox-Browsers ermöglicht.[61]
  • OpenDocument Viewer, ein Dateibetrachter für OpenDocument Text, Tabellenkalkulation und Präsentation.[62]
  • Openindexer, netzwerkfähige Volltextsuchmaschine mit Backup/Restore- und Archivierungsfunktionen. Unterstützt alle OpenDocument-Datei- und -Template-Formate.
  • PEAR::OpenDocument, ein PHP Package, um OpenDocument-Dateien zu lesen, zu erschaffen oder zu ändern.[63]
  • PhpMyAdmin, eine freie PHP-Applikation zur Administration von MySQL-Datenbanken, die das Exportieren in das OpenDocument-Format erlaubt.
  • OpenDocumentPHP ist eine Sammlung von PHP 5.2 Klassen für das bearbeiten, erstellen und ändern von OpenDocument Dokumenten. (englisch)[64]
  • Tables, ein Tabellenkalkulationsprogramm für Mac OS X mit Unterstützung für OpenDocument Tabellenkalkulation (ODS)[65]
  • TYPO3, ein Content-Management-System mit Unterstützung für OpenDocument-Text.
  • Zoho Sheet, kostenfreie Online Tabellenkalkulation[66]

Siehe auch

Office Open XML, durch Ecma International standardisiertes (nicht ISO-standardisiert) Konkurrenzformat der Firma Microsoft

Quellen

  1. ODF Alliance Pressemitteilung: ODF Alliance Hails Top International Standards Body’s Approval of Open Document Format, 3. Mai 2006, englisch
  2. ISO-Dokument: ISO 26300, 30. November 2006, kostenpflichtig
  3. Europäische Kommission: Interoperable Delivery of European eGovernment Services to public Administrations, Businesses and Citizens (IDABC) Website, 2006, englisch
  4. Telematics between Administrations Committee: TAC approval on conclusions and recommendations on open document formats Website, 2004, englisch
  5. http://www.heise.de/newsticker/meldung/101758
  6. http://www.heise.de/newsticker/meldung/85977
  7. http://www.odfworkshop.com
  8. http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/AAmt/071024-IT-ODFWorkshop,navCtx=21914.html
  9. http://www.heise.de/newsticker/meldung/85977
  10. http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1167453/index.html
  11. http://www.muenchen.de/limux
  12. http://www.heise.de/newsticker/Muenchner-Oberbuergermeister-lehnt-ISO-Standardisierung-von-OOXML-ab--/meldung/105074
  13. http://www.bundespatentgericht.de/bpatg/erv.html
  14. http://www.egvp.de/bearbeitung/bag/formate.htm
  15. http://www.egvp.de/bearbeitung/bsg/formate.htm
  16. http://www.egvp.de/bearbeitung/nordrhein-westfalen/ovg/formate.htm
  17. http://www.egvp.de/bearbeitung/nordrhein-westfalen/fgduesseldorf/formate.htm
  18. http://www.egvp.de/bearbeitung/sachsen/registergerichte/formate.htm
  19. http://www.egvp.de/bearbeitung/berlin/registergerichte/einzelheiten.htm
  20. http://www.egvp.de/bearbeitung/brandenburg/registergerichte/formate.htm
  21. http://cms.justiz.rlp.de/justiz/nav/4d7/broker.jsp?uCon=4063054b-b21d-5f01-33e2-dc6169740b3c&uBasVariantCon=e7a67a83-14e2-4e76-acc0-b8da4911e859
  22. http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/justiz/gerichte/finanzgericht/elektronischer-rechtsverkehr/formate-zertifikate/start.html
  23. http://www.misiones.gov.ar/egov/index.php?option=com_content&task=view&id=144&Itemid=2
  24. Belgique.be: Standards ouverts: publication d’une première liste de standards Website, 2006, französisch
  25. Belgif: File type and document formats Website, 2006, englisch
  26. Techworld.com: Belgium adopts OpenDocument Website, 2006, englisch
  27. BECTA: Technical specification – institutional infrastructure (PDF), Seite 27f, 2005, englisch
  28. Le Monde Informatique: France: un rapport gouvernemental soutient les standards ouverts, 2006, französisch
  29. http://www.interface-berlin.org/opensource05/OpenOfficeorg2.pdf
  30. http://www.e-hrvatska.hr/sdu/hr/e-hrv/vijest.html?h=/hr/e- hrv/contentParagraph/011111111111113&c=/hr/ProgramEHrvatska/Provedba
  31. David Gardner: Office Software Formats Battle Moves To Asia, Information Week, 10. Juli 2007. Abgerufen am 27. Juli 2007 
  32. Interoperability framework for information systems (in Japanese), Ministry of Economy, Trade and Industry, Japan, 29. Juni 2007. Abgerufen am 27. Juli 2007 
  33. http://www.openmalaysiablog.com/2008/03/mampu-migrates.html
  34. http://gotze.eu/2007/09/netherlands-picks-odf.html
  35. http://minez.nl/content.jsp?objectid=153176&rid=home
  36. Heise-Newsticker: Norwegen setzt für öffentliche Kommunikation auf Open Document Format, 22. Dezember 2007
  37. Commonwealth of Massachusetts: Enterprise Technical Reference Model (ETRM) Version 3.5, Information Domain (PDF), Seite 16, 2005, englisch
  38. Commonwealth of Massachusetts: Enterprise Technical Reference Model (ETRM) Version 3.5, Information Domain (PDF), Seite 18ff, 2005, englisch
  39. Computerworld: Mass. to adopt near-term plug-in strategy for ODF, 2006-08-18, englisch
  40. Ars Technica: Massachusetts may go back to Microsoft after all, 2005, englisch
  41. http://www.wien.gv.at/ma14/dokumentenformate.html
  42. http://www.linz.at/politik_verwaltung/6204.asp
  43. South Africa adopts ODF as govt standard, Tectonic, 24. Oktober 2007 
  44. ISO-Standard: ISO/IEC 26300:2006 Information technology – Open Document Format for Office Applications (OpenDocument) v1.0, englisch
  45. OASIS: Open Document Format for Office Applications, OASIS-Standard auf docs.oasis-open.org, 1. Mai 2005, englisch
  46. OASIS OpenDocument TC: OpenDocument v1.1 (tagged PDF), Februar 2007, englisch
  47. OpenRaster Format [1], Juni 2007, englisch
  48. Marco Fioretti: Macros an obstacle to office suite compatibility. Abgerufen am 24. Januar 2007.
  49. Marco Fioretti: OpenDocument office suites lack formula compatibility. Newsforge.com, abgerufen am 24. Januar 2007.
  50. Zoho Writer: Website von Zoho Writer
  51. OpenDocument-Filter für WordPerfect Office (Beta-Version): [2]
  52. Bibliographix: Website von Bibliographix, 2006
  53. B3: Website von B3, 2006, englisch
  54. Copernic Desktop Search: Website von Copernic, 2006, englisch
  55. eZ Systems: Feature Overview, 2007, englisch
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  64. OpenDocumentPHP, sourceforge.net
  65. Tables Tabellenkalkulation: Website von Tables
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