Aurich
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Aurich |
Höhe: | 4 m ü. NHN |
Fläche: | 197,21 km2 |
Einwohner: | 40.651 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einwohner je km2 |
Postleitzahlen: | 26603 - 26607 |
Vorwahlen: | 04941, 04947 (Middels) |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 52 001 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bgm-Hippen-Platz 1 26603 - 26607 Aurich |
Website: | www.aurich.de |
Bürgermeister: | Heinz-Werner Windhorst (parteilos) |
Aurich (plattdeutsch Auerk) ist Kreisstadt des Landkreises Aurich in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Aurich ist die zweitgrößte Stadt Ostfrieslands - sowohl nach Einwohnern (hinter Emden) als auch nach Fläche (hinter Wittmund). Mit rund 40.000 Einwohnern gilt Aurich als Mittelstadt und wird in der Raumordnung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum geführt.
Aurich war im Laufe der Jahrhunderte nacheinander die Residenz der ostfriesischen Fürsten, der Sitz der preußischen, hannöverschen und wiederum preußischen Verwaltungen Ostfrieslands. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt der Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks bis zu dessen Verschmelzung mit den Regierungsbezirken Oldenburg und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der 2003 aufgelöst wurde. Aus dieser Tradition speist sich die Selbstbezeichnung Aurichs als "Hauptstadt Ostfrieslands".
Aurich ist bis zum heutigen Tage Sitz zahlreicher Behörden, darunter auch Bundes- und Landesbehörden. In der Auricher Blücher-Kaserne ist die 4. Luftwaffen-Division der Bundeswehr beheimatet. Außerdem hat die Ostfriesische Landschaft, das "Kulturparlament" Ostfrieslands, in der Stadt ihren Sitz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich in Aurich nach und nach eine Industrialisierung vollzogen und damit ein Wandel weg von einer "reinen Beamtenstadt". In den 1990er Jahren wurde dies besonders durch den Aufstieg des Windenergieanlagenherstellers Enercon deutlich, der mittlerweile mit mehr als 2300 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber der Stadt ist.
Seit 2004 ist Aurich berechtigt, zweisprachige Ortsschilder in hochdeutsch und plattdeutsch aufzustellen.
Geografie
Nutzung | Fläche in ha |
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Gebäude und Freiflächen | 1683 |
Betriebsflächen | 348 |
Erholungsflächen | 80 |
Straßen und Plätze | 975 |
Landwirtschaftliche Flächen | 14.007 |
Wälder | 2042 |
Gewässer | 258 |
Flächen anderer Nutzung | 332 |
Gesamtfläche | 19.725 |
Aurich liegt inmitten der Ostfriesischen Halbinsel. Vermutlich erhielt die Stadt ihren Namen, weil sie - von ausgedehnten Moorlandschaften umgeben - in einem wasserreichen Gebiet (av-rik) liegt. Aurich hat eine Fläche von 197,25 km² bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 16 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 19 km.
Das mittlere Ostfriesland war einst stärker von Mooren bedeckt, als es aktuelle Landkarten erahnen lassen. Zwischen den Niedermooren am Rand der Geest und den vor allem auf den Scheitellagen des Ostfriesischen Geestrückens befindlichen Hochmooren wurden sandige Geestdurchragungen der Grundmoräne für Siedlungsgründungen genutzt. Auf einer solchen, etwa drei bis neun Meter über dem Meeresspiegel, liegt die Stadt Aurich.
Geest, Moor, Marsch und Meer prägen den landschaftlichen Charakter Ostfrieslands. Die heute weitgehend entwässerte Moorlandschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von Kanälen aus. An den Ufern dieser Kanäle entstanden die für Ostfriesland typischen lang gestreckten Fehndörfer. Die ostfriesische Küstenlinie ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses von Fortschritten und Rückschlägen im Deichbau. Ein mittlerweile breiter Gürtel fruchtbarer Boden wurde durch Generationen von Marschbauern dem Meer abgerungen. So findet man im Landesinneren noch Reste alter Deiche, die früher die Küstenlinie darstellten.
Stadtgliederung
Durch die Gemeindegebietsreform 1973 sind die ehemals selbständigen Gemeinden in die Stadt Aurich eingegliedert worden. Die neuen Ortsteile bildeten Ortsräte, in denen die örtlichen Belange vertreten werden.
- sowie als 21. Stadtteil die Kernstadt Aurich
Ortsteil | Fläche in km² | Einwohner | Einw./ km² |
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Aurich | 5,83 | 12.194 | 2091,60 |
Brockzetel | 19,25 | 402 | 20,68 |
Dietrichsfeld | 11,31 | 770 | 68,79 |
Egels | 4,43 | 1.878 | 418,28 |
Extum | 4,17 | 1.728 | 413,67 |
Georgsfeld | 6,56 | 564 | 86,89 |
Haxtum | 2,20 | 1.844 | 829,09 |
Kirchdorf | 4,77 | 1.377 | 290,78 |
Langefeld | 4,79 | 457 | 93,95 |
Middels | 23,01 | 1.248 | 54,15 |
Pfalzdorf | 6,11 | 259 | 42,55 |
Plaggenburg | 13,47 | 1.475 | 108,69 |
Popens | 1,88 | 1.973 | 1045,21 |
Rahe | 4,38 | 560 | 127,17 |
Sandhorst | 10,77 | 3.994 | 374,56 |
Schirum | 13,19 | 1.344 | 102,96 |
Spekendorf | 13,37 | 484 | 36,80 |
Tannenhausen | 16,92 | 1.845 | 110,17 |
Walle | 8,26 | 2.550 | 310,77 |
Wallinghausen | 5,81 | 3.384 | 583,48 |
Wiesens | 16,73 | 1.444 | 86,73 |
Stand: 31. Dezember 2005
Verkehr
Durch die Stadt Aurich verlaufen die Bundesstraßen B 210 (Emden - Wilhelmshaven) und B 72 (Norddeich - Schneiderkrug im Landkreis Cloppenburg), die zwischen Georgsheil und Aurich über dieselbe Trasse geführt werden. Aurich wurde bisher nicht an das Autobahnnetz angeschlossen. Über einen möglichen Zubringer, die B 70 n, wird derzeit diskutiert. An das Bahnnetz der Deutschen Bahn ist Aurich ebenfalls nicht mehr angeschlossen, seitdem die Bahnstrecke Abelitz-Aurich stillgelegt wurde. Momentan wird die Strecke aber wieder ausgebaut, um sie in Zukunft (Eröffnung 4. April 2008), als Güterstrecke einsetzen zu können. Über den 1880-1888 erbauten Ems-Jade-Kanal ist Aurich zudem mit Emden und Wilhelmshaven verbunden. Dieser Kanal mit einer Gesamtlänge von 72,3 Kilometern hat inzwischen jedoch fast ausschließlich Bedeutung für die Sportschifffahrt.
Geschichte
Die Geschichte Aurichs lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Ursprungssiedlung Aurechove wird erstmalig in einer friesischen Rechtsaufzeichnung aus dem Jahre 1276, dem Brokmerbrief erwähnt.
Sie lag um die Lambertikirche herum, die vom Grafen Moritz von Oldenburg gestiftet und dem Heiligen Lambertus, dem in Jahre 703 getöteten Bischof von Maastricht geweiht wurde. Ihr wuchtiger Kirchturm, der sich in heutiger Form seit 1662 zeigt, ist das Wahrzeichen der Stadt.
Um 1350 setzte sich in Ostfriesland eine von mehreren Häuptlings-Familien durch, die Cirksenas. Die Häuptlinge waren die lokale Variante des spätmittelalterlichen Rittertums und häuften ihren Reichtum mit rauen Sitten an. Im Ostfriesischen Wappen sind die Hoheitszeichen der Häuptlinge vereint. Der Aufstieg der Cirksenas zur Macht und später zu „Grafen Ostfrieslands“ begann mit den Interessen der Hamburger an der Region.
Von Hamburg und Cirksenas bis Preußen
Die Hamburger hatten sich Anfang des 13. Jahrhunderts in Emden festgesetzt, erreichten jedoch nicht volle Macht über Ostfriesland. Als hilfreich erwiesen sich die Cirksenas, die den Hamburgern auch bei der Verfolgung von Klaus Störtebeker und seinen Piraten halfen. Als sich Hamburg 1433 aus Ostfriesland zurückzog, wurden die Brüder Edzard und Ulrich Cirksena dessen Verwalter. 1453 verpfändeten sie ihre Herrschaft über Ostfriesland für 10 000 lübische Mark an die Cirksenas. So entwickelte sich Aurich zum Mittelpunkt des nach ihm benannten Landes. Zusammen mit dem Brookmerland bildete Aurich eine selbständige Verwaltungseinheit.
Nachdem zu Beginn des 16. Jahrhunderts Ostfriesland in einem Feldzug in Schutt und Asche gelegt wurde, begann Graf Edzard I. aus dem Hause Cirksena im Jahre 1517 den vollständigen Wiederaufbau der Stadt. Der Grundriss dieser Neuanlage bestimmt noch heute den Stadtkern.
Im Jahre 1539 wurden alle Landesbehörden in Aurich zusammengezogen. Die Stadt wurde damit zur Hauptstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Ostfriesland. Nach dem Aussterben der Fürstenfamilie im Jahre 1744 fiel Ostfriesland an das Königreich Preußen. Aurich blieb aber Sitz der Landesbehörden, erhielt eine Kriegs- und Domänenkammer und wurde Regierungshauptstadt der Preußischen Provinz Ostfriesland.
In der Napoleonischen Zeit (1807-1810 holländisch, 1810-1813 französisch) war es Sitz des Präfekten. Während der Zugehörigkeit zum Königreich Hannover (1815-1866) wurde Aurich Hauptstadt der Provinz Ostfriesland und 1866 auch Garnisonsstadt.
Über die unrühmliche Zeit des Dritten Reiches in Aurich wird nach wie vor wenig berichtet. Die Stadt war Sitz einer Marine-Nachrichten-Schule sowie Garnisonsort der Wehrmacht. Bis 1945 blieb es preußische Regierungshauptstadt und danach Hauptstadt des Regierungsbezirks Aurich des von den Alliierten neu geschaffenen Landes Niedersachsen. 1978 wurde der Regierungsbezirk Aurich aufgelöst und ging im Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg auf, welcher seinerseits Ende 2004 aufgelöst wurde.
Nach 1945 wurde die Stadt von vielen Flüchtlingen bevölkert. Zählte sie bei Kriegsausbruch 7089 Einwohner, waren es Ende 1945 bereits 10350 geworden.
Am 31. Mai 1965 wurden die Gemeinden Extum, Haxtum, Kirchdorf und Rahe zur Samtgemeinde Upstalsboom zusammengeschlossen. Der Name der Samtgemeinde begründete sich auf das hier befindliche Denkmal Upstalsboom. Am 1 Juli 1972 wurden im Rahmen einer niedersächsischen kommunalen Gebietsreform diese vier Ortsteile dem Stadtgebiet Aurichs zugeschlagen.
Stadtwappen
Hauptartikel: Auricher Wappen
In silber und auf grünem Boden zeigt das Wappen der Stadt zwischen zwei grünen Bäumen einen gekrönten roten Schild und darin ein goldenes gotisches großes A. Die Farben der Stadt sind rot-gold. Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Stadt Aurich (Ostfriesland)“.
Politik und Verwaltung
Stadtrat

Durch die Kommunalwahl in Niedersachsen am 10. September 2006 ergab sich, bei einer Wahlbeteiligung von 54,28 Prozent der Wahlberechtigten, folgende Sitzverteilung für den Rat der Stadt Aurich:
- SPD: 15 Sitze
- CDU: 13 Sitze
- Grüne: 2 Sitze
- GAP (Wählergruppe Grün-Alternative Politik): 1 Sitz
- AWG: 4 Sitze
- FDP: 1 Sitz
- Die Linke: 3 Sitze
- Johann Bontjer (parteiloser Einzelbewerber, in Gruppe mit CDU): 1 Sitz
Mit einer Wahlbeteiligung von 57,18 Prozent erfolgte am 24. September 2006 eine Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Aurich. Zur Wahl standen die Amtsinhaberin Sigrid Griesel und ihr Herausforderer Heinz-Werner Windhorst, beide ehemalige SPD-Mitglieder und inzwischen parteilos. Griesel wurde von der Auricher CDU und der GAP unterstützt, Windhorst von der SPD, den Grünen sowie der Auricher Wählergemeinschaft (AWG).
Sigrid Griesel unterlag mit 44,7 Prozent ihrem Herausforderer Heinz-Werner Windhorst, der 55,29 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Windhorst hat das Amt des Bürgermeisters der Stadt Aurich am 1. November 2006 angetreten. Seit 2006 gilt in Niedersachsen für Bürgermeister eine Amtszeit von acht Jahren. Sie ist damit um drei Jahre länger als die der Mitglieder des Rates.
- Städtischer Haushalt 2006
- Verwaltungshaushalt: 89.407.700 €
- Vermögenshaushalt: 18.594.300 €
- Gesamtvolumen: 108.002.400 €
- Schuldenstand aktuell (2006)
- 25.779.532 €
- Schuldenstand 2005
- 33.554.263 €
- Schuldenstand 2004
- 40.957.263 €
Vertreter in Landtag und Bundestag
Im Niedersächsischen Landtag (Legislaturperiode bis 2013) ist derzeit ein Abgeordneter aus dem Wahlkreis 86 (Aurich, Südbrookmerland, Ihlow, Großefehn, Brookmerland, Großheide) vertreten. Das Direktmandat gewann bei der Wahl 2008 der Sozialdemokrat Wiard Siebels. Er ist zugleich Landesvorsitzender der niedersächsischen Jusos. Über Listenplätze der Parteien zog kein weiterer Politiker aus dem Wahlkreis in den Landtag ein.
Der Bundestagswahlkreis Aurich/Emden umfasst die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2005 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin direkt gewählt. Mit einem Zweitstimmen-Ergebnis von 55,9 Prozent gelang der SPD im Wahlkreis Aurich/Emden das beste Ergebnis in Deutschland. Außerdem wird der Wahlkreis von dem Bündnisgrünen Thilo Hoppe aus Aurich vertreten. Dieser zog bei der Wahl über die Landesliste in den Bundestag ein.
Einwohnerentwicklung
Bevölkerung | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 |
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Gesamt | 40.124 | 40.278 | 40.362 | 40.567 | 40.440 | 40.439 | 40.594 |
Männlich | 19.416 | 19.457 | 19.471 | 19.577 | 19.553 | 19.570 | 19.542 |
Weiblich | 20.708 | 20.821 | 20.891 | 20.990 | 20.887 | 20.869 | 20.952 |
Geboren | 466 | 419 | 425 | 422 | 377 | 392 | 375 |
Gestorben | 411 | 390 | 427 | 445 | 426 | 414 | 400 |
Partnerstädte
Mit der folgenden Stadt ist Aurich eine Städtepartnerschaft eingegangen:
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Appingedam in den Niederlanden seit September 1989 |
Die Verbindungen zwischen Aurich und Appingedam gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. 1327 erhielt Appingedam offiziell die Selbstständigkeit in Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Das Stadtrechtsprivileg, festgelegt im so genannten 'Buurbrief', ist vermutlich in Aurich beschlossen worden, dem Ort, wo einst die friesischen Länder zusammenkamen. Einmal im Jahr wird diese Partnerschaft mit Festen in den Städten gefeiert. Außerdem finden regelmäßig Schüleraustausche statt.
Behörden

Aurich ist Sitz einer ganzen Reihe von Behörden.
- Das Landgericht Aurich ist zuständig für den Raum Ostfriesland, also die Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund. Die jeweiligen Vorinstanzen, also die "zugehörigen" Amtsgerichte, befinden sich in den Städten Aurich, Emden, Leer, Norden und Wittmund. Die Staatsanwaltschaft Aurich ist ebenfalls für den Raum Ostfriesland zuständig.
- Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest hat ihren Sitz in Aurich.
- Der Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat eine Betriebsstelle in Aurich.
- Die Niedersächsische Landesbehörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (ehemalige Katasterbehörden) hat eine ihrer 14 Dienststellen in Aurich. Die Auricher Dienststelle ist für Ostfriesland zuständig.
- Eine von sechs Dienststellen des Niedersächsischen Staatsarchivs ist in Aurich beheimatet. Diese betreut ganz Ostfriesland.
- Handwerkskammer für Ostfriesland
- Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
- Standort des Niedersächsisches Landesamts für Bezüge und Versorgung
- Aurich ist Sitz eines Sozialgerichts.
- Bezirksstelle der Ärztekammer Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Das Knodtsche Haus - Bürgerhaus im niederländischen Spätbarockstil, erbaut um 1735 vom fürstlichen Hofbaumeister Heinrich Horst. Erste Nutzung als eigenes Wohnhaus. In den Innenräumen findet man erhaltene Deckenstuckaturen und einen Fayence-Ofen aus dem Jahr 1780 im Stile Louis XVI.. Das Gebäude wird benannt nach dem langjährigem Eigentümer Rechtsanwalt Knodt. Heute ist in dem Gebäude direkt am Auricher Marktplatz eine Gaststätte mit Biergarten untergebracht.
- Auricher Mausoleum - Neoromanischer Zehneckbau mit Kuppelgewölbe. Erbaut 1875/76 vom Auricher Maurermeister Gerhard Neemann. Seit 1880 Ruhestätte der Grafen- und Fürstenfamilie Cirksena von Ostfriesland
- Sous-Turm - Um dem größten Marktplatz Ostfrieslands eine Sehenswürdigkeit zu geben, beauftragte die Stadt Aurich den Aachener Künstler Albert Sous eine Plastik zu entwerfen. 1990 wurde das Kunstobjekt, ein 25 Meter hoher Turm, der aus mit Plexiglas verkleidetem Stahlrohr besteht aufgestellt. Die Baumaterialien sind im wesentlichen Abfälle aus dem Forschungszentrum Jülich. Durch die Reihen der Auricher ging ein Schrei des Entsetzens. Am Turm selbst ist ein Schild angebracht, welches auf die Auseinandersetzungen über den Sous-Turm eingeht. Zitiert wird hier der Emder Publizist Henri Nannen mit den Worten: Der Turm in Aurich ist anstößig, und Kunst muss Anstöße geben, also anstößig sein. Der Turm soll verschiedene Zivilisationsstufen darstellen. Doch wie häufig bei moderner Kunst, erschließt sich der Sinn des Werkes oder die Absicht des Künstlers nicht auf den ersten Blick. Die Interpretation bleibt dem Betrachter überlassen. Unter Aurichern heißt das Werk inzwischen "Auricher Tauchsieder" oder auch schlicht "futuristischer Schrotthaufen", manchmal sogar "Weltraumpenis". Bei Besuchern und Gästen der Stadt ist es allerdings ein beliebtes Fotoobjekt.

- Stiftsmühle - Mit 28,7 Metern Höhe ist der Galerieholländer die zweithöchste Mühle Ostfrieslands (nach derjenigen in Hage). Ein Flügelpaar misst 24 Meter Länge. Die Mühle wurde 1858 erbaut. Anfang der 1930-Jahre wurde sie vom Sethestift - daher die Bezeichnung Stiftsmühle - übernommen, der sie vor dem Abriss rettete. 1977 übernahm der Heimatverein Aurich sie, der aus dem Bauwerk ein Museum gemacht hat. Im Inneren werden diverse Maschinen, Mahlgeräte und Mühlenmodelle ausgestellt. Zudem wird der Mahlbetrieb zu bestimmten Zeiten anschaulich vorgeführt.
- Kunstpavillon am Ellernfeld - Erbaut wurde das Gebäude als Teehäuschen im Jahr 1803 durch den Auricher Architekten Conrad Bernhard Meyer (1755-1830) als Gartenhaus für den Bauherrn Christian Bernhard Conring. Das klassizistische Gebäude hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen erfahren. Der Gartenpavillon diente von 1937 - 1945 als Kindergarten, später als Obdachlosenquartier und wurde 1969 von der Stadt Aurich erworben. 1973 - 1986 diente es dem Bildhauer Friedrich Büschelberger als Wohnung und Atelier. Nach Sanierung des gesamten Objektes ist es heute das Domizil des Kunstvereins Aurich und wird für Kunstausstellungen genutzt und als Kunstpavillon bezeichnet.
- Pingelhus gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Es steht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ostfriesischen Landschaft. Es wurde um 1800 von dem Baumeister Conrad Bernhard Meyer erbaut. Das ursprünglich zweigeschossige Gebäude diente der Treckfahrtsgesellschaft als zweigeschossiges Hafenwärter- und Speditionsgebäude als der Hafen noch da lag, wo sich heute der Georgswall befindet. 1934 verschwand das untere Stockwerk in Rahmen der Zuschüttung des alten Hafens. Das Pingelhus hat seinen Namen vom "Pingeln" (plattdeutsch = Klingeln, Glockenläuten). Immer 10 Min. vor Abfahrt des Fahrgastschiffes nach Emden wurde mit der Pingel ein Signal gegeben. Die Fahrtzeit nach Emden betrug etwa drei Stunden. Seit 1959 wird das Haus durch den Heimatverein Aurich genutzt, unter anderem für Hochzeiten und dergleichen (dabei wird dann auch heute noch "gepingelt")
- Das Großsteingrab Tannenhausen (im Volksmund auch Botter, Brood un Kääs genannt) sind zwei große Megalithanlagen aus der Vorzeit, die eng benachbart bei dem kleinen Ort Tannenhausen, 4,32 km nordwestlich von Aurich liegen.

Sehenswürdigkeiten in Aurich (v.l.n.r.) Mausoleum, Knodtsches Haus, Pingelhus, Kunstpavillon
Vereine
- Handball: OHV Aurich, MTV Aurich, Tus Aurich Ost
- Volleyball MTV Aurich
- Basketball: MTV Aurich
- Baseball: Aurich Shoreliner
- Fußball: Spvg Aurich
- Pfadfinder: Stamm "Vaganten" - Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) e.V.
- Kunst: Kunstverein Aurich, gegründet 1988, vier bis sechs Kunstausstellungen oder Workshops pro Jahr im Kunstpavillon am Ellernfeld
Regelmäßige Veranstaltungen
- Die Auricher Filmklappe ist ein Kurzfilmwettbewerb für Schülerinnen und Schüler der sich an alle Schulen Ostfrieslands richtet. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, ihre Bilder und Geschichten zu veröffentlichen. Die Preisverleihung findet alljährlich im Juni im Großen Saal des Auricher Kinos statt. Inzwischen gibt es Filmklappen nicht nur in Hannover, Göttingen und Wolfsburg, sondern auch in Delmenhorst, Braunschweig, Helmstedt und Verden. Aus diesen lokalen Filmklappen soll eine Niedersachsen Filmklappe entstehen, die einmalig ist in Deutschland und von den Medienberatern Niedersachsens betrieben wird.
- Auricher Open-Air-Festival - Auf dem Freizeitgelände Tannenhausen nahe einem See im nördlichen Stadtgebiet Aurichs findet das Auricher-Open-Air-Festival statt, das jährlich mehrere Tausend Rock-Freunde lockt.
- Auricher Wissenschaftstage - Die Wissenschaftstage sind aus einem Projekt des Gymnasiums Ulricianum und der Berufsbildenden Schulen Aurich hervorgegangen. Schüler präsentieren dabei Ergebnisse ihrer Nachwuchs-Forschertätigkeiten. Dazu werden in jedem Jahr (November/Dezember) renommierte Referenten zu wechselnden Fachthemen eingeladen. Die Vorträge sind öffentlich (s. Weblink).
Kirchen und Religionsgemeinschaften

Kirchen
- Römisch-Katholische Kirchengemeinde
- Evangelisch-lutherische Lamberti-Kirchengemeinde und Evangelisch-lutherische Paulus-Kirchengemeinde (bis 2007 war Aurich Sitz der Landessuperintendentur für den Sprengel Ostfriesland, der dann nach Emden verlegt wurde)
- Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde
- Neuapostolische Kirche
Freikirchen
- Adventgemeinde
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde / Baptisten in Aurich-Rahe
- Evangelisch-methodistische Kirche
- Freie evangelische Gemeinde
Judentum
Die 1810 erbaute Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde am 9. November 1938 zerstört.
Siehe auch: Geschichte der Juden in Ostfriesland, Jüdische Gemeinde Aurich und Liste der ehemaligen ostfriesischen Synagogen.
Wirtschaft
Durch die besondere Küstenlage ist der Tourismus ein wichtiges Standbein der heimischen Wirtschaft. Rund 180 000 Übernachtungen verzeichnete Aurich im Jahr 2002.
Die Elektrotechnik und der Maschinenbau sind weitere Standbeine der Auricher Wirtschaft. Der Windenergie-Anlagenhersteller Enercon, der mit 15,8 % Prozent Weltmarktanteil (2004) Dritter der Branche hinter Vestas (Dänemark) und Gamesa (Spanien) ist, beschert der Region einerseits wichtige Arbeitsplätze und der Stadt zweistellige Millionenbeträge an Gewerbesteuereinnahmen, führt sie aber andererseits auch in eine nicht unkritische Abhängigkeit von einem einzelnen Unternehmen. Die Firma WIMA in Aurich ist auf dem Gebiet der Folienkondensatoren Weltmarktführer. Dies ist für Unternehmen im Elektronikbauteilesektor mit Standort Deutschland eine Rarität. Die Nahrungsmittelindustrie sowie der Stahl- und Metallbau sind ebenfalls in der Stadt vertreten.
Aurich gehört zu den wenigen Kommunen in Deutschland, welche deutlich Schulden abbauen. Die Gründe hierfür liegen in den, oben angesprochenen, hohen Gewerbesteuereinnahmen. Seit 2000 hat die Stadt gut die Hälfte ihrer Schulden zurückzahlen können.
Besondere Bedeutung haben Dienstleistungsunternehmen mit einem Anteil von rund 40 Prozent an der Bruttowertschöpfung. Weitere 35 Prozent entfallen auf das verarbeitende Gewerbe. Der Handel hat einen Anteil von 15 Prozent. Die restlichen 10 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf die Landwirtschaft.
Medien
In Aurich sind die Ostfriesischen Nachrichten ansässig, eine eigenständige Tageszeitung für den Altkreis Aurich. Außerdem liegt die Stadt im Verbreitungsgebiet der Ostfriesen-Zeitung und ist Sitz der Bezirksredaktion für Aurich und Wittmund. Daneben ist in Aurich eines der drei Studios des Bürgerrundfunksenders Radio Ostfriesland beheimatet.
Im Ortsteil Popens betreibt der Norddeutsche Rundfunk einen Grundnetzsender für TV (DVB-T) und Radio (DAB, UKW-Rundfunk). Als Antennenträger kommt ein 227 Meter hoher abgespannter Stahlrohrmast zum Einsatz, der damit das höchste Bauwerk Ostfrieslands ist.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende bekannte Persönlichkeiten stammen aus Aurich:
- Ewald Christophers, Pädagoge und plattdeutscher Autor
- Ernst Clausen, Offizier und deutscher Schriftsteller
- Hermann Conring, Politiker (CDU)
- Erik Dreesen, Bodybuilder und Kraftsportler
- Karl Dunkmann, evangelischer Theologe und Soziologe
- Rudolf Eucken, Nobelpreisträger für Literatur
- Friedrich Theodor von Frerichs, Internist und Augenarzt
- Rudolf von Jhering, Jurist
- Hermann Lübbe, Philosoph
- Conrad Bernhard Meyer, Kaufmann, Künstler, Architekt
- Uwe Rosenberg, Spieleautor
- Karl Heinrich Ulrichs, Jurist und Vorkämpfer der Lesben- und Schwulenbewegung
- Imke Wübbenhorst, Fußballspielerin, U-19-Europameisterin 2006 und 2007
Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind nicht in Aurich geboren, haben aber dort gewirkt:
- Gila Altmann, deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Götz von Glisczynski, deutscher Jurist und Autor
- Thilo Hoppe, deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Remmer Janssen, Pastor und ostfriesische Erweckungsprediger
- Christian Sethe, deutscher Jurist und Geheimer Regierungsrat und seine Frau Charlotte, geb. Heßlingh, Gründer des Sethestifts
- Rainder Steenblock, deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Wolfgang Ontijd, deutscher Politiker (CDU)
- Aloys Wobben, Gründer und Inhaber des Windenergieanlagenherstellers Enercon