Gymnosiphon
Gymnosiphon | ||||||||||||
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Gymnosiphon bekensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gymnosiphon | ||||||||||||
Blume |
Gymnosiphon ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Burmanniaceae. Die Gattung ist mit rund 25 Arten die zweitgrößte der Familie.
Beschreibung
Die Arten der Gattung sind kleine, chlorophylllose krautige Pflanzen, ihr zylindrisches Rhizom ist knollenartig und dicht mit kleinen, schmal eiförmigen bis dreieckigen Schuppenblättern und fadenförmigen Wurzeln besetzt. Die Blätter sind schuppenartig.
Der Blütenstand ist ein endständiger Doppel-Wickel mit 1 bis 48 meist gestielten, aufrechten Blüten, an seinem Ansatz wird er von zwei Tragblättern umklammert. Die Grundfarbe der stieltellerförmigen Blüten ist weiß, gelegentlich findet sich zusätzlich gelb oder blau, sie erreichen eine Länge von 3,2 bis 15 Millimeter. Der obere Teil des Perianths ist circumscissil, es werden also alle oberhalb der Blütenröhre gelegenen Blütenelemente abgeworfen und eine „nackte Blütenröhre“ hinterlassen. Die äußeren Blütenhüllblätter sind dreigelappt, die beiden Lappen am Rand sind in der Knospe eingerollt, die inneren Blütenhüllblätter sind deutlich kleiner als die äußeren und gelegentlich angeschwollen. Die drei Staubbeutel sind sitzend. Die Narben haben häufig fadenförmige Fortsätze.
Auf der Kapselfrucht sitzt der Blütenrest. Die staubfeinen Samen sind grau-schwarz, rund, selten eiförmig bis fadenförmig mit sich verjüngender Spitze, 0,22 bis 0,77 Millimeter lang und 0,09 bis 0,41 Millimeter breit. Der Aufbau der Blüte begünstigt Selbstbestäubung, die Samen werden verbreitet durch den Wind (Granometeorochorie) bzw. durch das Wasser.
Verbreitung
Die Gattung ist in den tropischen Regenwäldern der Neotropis, Asiens und Afrikas in Höhenlagen von Meereshöhe bis auf 1100 Meter (Gymnosiphon suavolens bis 2300 Meter) beheimatet, Diversitätszentrum ist mit rund 15 Arten die Neotropis. Die amerikanischen Arten finden sich häufig in Mora-Wäldern, in der Caatinga aber auch auf weißem Sand.
Status / Gefährdung
Auf der Roten Liste der IUCN standen 1997 drei Arten der Gattung Gymnosiphon als „Rare“ (= „Selten“),[1] in neueren Auflagen der Roten Liste tauchen sie jedoch nicht mehr auf.
Arten
- Gymnosiphon affinis
- Gymnosiphon aphyllus
- Gymnosiphon bekensis
- Gymnosiphon brachycephalus
- Gymnosiphon breviflorus
- Gymnosiphon capitatus
- Gymnosiphon cymosus
- Gymnosiphon danguyanus
- Gymnosiphon divaricatus
- Gymnosiphon fimbriatus
- Gymnosiphon guianensis
- Gymnosiphon longistylus
- Gymnosiphon minahassae
- Gymnosiphon minutus
- Gymnosiphon neglectus
- Gymnosiphon niveus
- Gymnosiphon okamotoi
- Gymnosiphon oliganthus
- Gymnosiphon panamensis
- Gymnosiphon papuanus
- Gymnosiphon pauciflorus
- Gymnosiphon recurvatus
- Gymnosiphon sphaerocarpus
- Gymnosiphon suaveolens
- Gymnosiphon tenellus
- Gymnosiphon usambaricus
Nachweise
- Hiltje Maas-van de Kamer: Burmanniaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants Vol. 3. Berlin 1998, ISBN 3-540-64060-6.
- P. J. M. Maas, H. Maas-van de Kamer, J. van Bentham, H. C. M. Snelders, T. Rübsamen: Burmanniaceae. Flora Neotropica, 1986, Monogr. 42, S. 94 ff.
- Pedro Acevedo-Rodriguez, Mark T. Strong (Hrsg.):Monocotyledons and Gymnosperms of Puerto Rico and Virgin Islands. In: Contributions from the United States National Herbarium, 2005, Volume 52, S. 95
Einzelnachweise
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert: