Zum Inhalt springen

Kilikische Pforte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2008 um 00:39 Uhr durch RobertLechner (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eine Autobahn, die durch die Kilikische Pforte führt

Die Kilikische Pforte (tr:Gülek Boğazı) ist die wichtigste Verbindung zwischen Kilikien und Mittelmeer und dem Hochland von Anatolien. Die Pforte schlägt einen Pass durch das Taurusgebirge. Das südliche Ende befindet sich 44 km nördlich von Tarsus. Die Kilikische Pforte liegt heute in der Provinz Mersin an der Grenze zu Provinz Adana.

In der Antike hiess die Pforte auf griechisch Kilikia Pylai (dt: Die Tore Kilikiens). [1] Die Kreuzritter nannten die Pforte Porta Judae und die Araber Dark Al- Salame. Der türkische Name Gülek leitete sich von dem armenischen Dorf Gogulak/Gugulak am Eingang der Pforte ab.

Die Pforte wurde durch den Fluss Gökoluk geformt und war als Pfad nur mit Reittieren aber nicht mit Fahrzeugen zu überwinden. Der Pass wurde in Laufe der Zeit teilweise verbreitert. Als strategisch wichtigste Pforte auf dem Weg von Anatolien nach Syrien marschierten hier viele Heere durch. So kamen die Zehntausend aus Xenophons Anabasis und Alexander der Große, der von hier in die Schlacht von Issos zog, durch. Auch Paulus von Tarsus und die Ritter des ersten Kreuzzuges passierten diese Pforte. Als 1833 der äygptische Vizekönig Ibrahim Pascha gegen seinen osmanischen Oberheern zog, musste er ebenfalls die Pforte passieren. Um seine Kanonen transportieren zu können, musste er den schmalen Pfad erweitern, da dort normalerweise nur jeweils ein bepacktes Kamel durchpasste.

Als die Deutschen an der Bagdadbahn, die Konstantinopel mit Bagdad verbinden sollten, arbeiteten, stellte die Kilikische Pforte ein großes Hindernis dar. Die Schienen konnten nicht gemäß dem alten Pfad durch die Pforte gelegt werden, weil der Weg an vielen Stellen zu schmal und zu kurvenreich war. Deswegen wurden eine Reihe von Viadukten und Tunneln angelegt. Diese zählen zur den größten Leistungen der deutschen Ingenieure im Zuge dieses Projektes. Die Strecke, wo eine Schmalspurbahn benutzt wurde, wurde 1918 eröffnet. Just zum Zeitpunkt des ersten Weltkrieges wurden via der Kilikische Pforte osmanische Truppen an die mesopotamische Front gebracht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Strabon II 7,9