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Ereignis

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Ein Ereignis findet immer dann statt, wenn sich etwas verändert, wenn etwas passiert.

Ein Ereignis (v. althochdeutsch: irougen vor Augen stellen, zeigen) bezeichnet in der Ontologie, etwas sich veränderndes, ein Geschehen, also eine prozessuale Entität im Gegensatz zu einem Ding oder einer Substanz.

Über die Natur eines Ereignisses gibt es widersprüchliche Anschauungen. Die eine sieht das Ereignis als eine Folge der Dinge an:

Bei jedem Ereignis wirkt in der Regel eine (physikalische) Kraft auf Materie ein und verändert dessen (atomare) Ordnung.

Die andere Anschauung sieht die Ereignisse gleichsam als Voraussetzung der Dinge an:

Die Ereignisse manifestieren sich in Dingen.

Gegenwärtiger Vertreter dieser Ereignis-Ontologie ist im besonderen Alfred North Whitehead.

Für Martin Heidegger bekundet sich im Ereignis das Zusammengehören des Menschen mit dem Sein als der Offenheit in der Zeit, in der sich etwas zeigen und gedeutet werden kann.

Arten von Ereignissen


Die Versuche einer Einteilung in ereignisarme und ereignisreiche Orte und Zeiten sind immer willkürlich, weil auf den Menschen zentriert, daher scheitern sie aufgrund ihrer inneren Widersprüchlichkeit.



In der Relativitätstheorie wird ein durch Ort und Zeit festgelegter Punkt der Raumzeit als Ereignis bezeichnet.


In der Medizin gibt es Schwerwiegende Unerwünschte Ereignisse (SUE; Serious Adverse Event - SAE) als Folge von medizinischen Maßnahmen. Ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis ist jedes unerwünschte Ereignis, das

  • zum Tode führt.
  • lebensbedrohend ist (die Lebensgefahr muss tatsächlich bestanden haben)
  • einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht oder verlängert.
  • zu einer dauerhaften oder entscheidenden Behinderung führt.
  • eine kongenitale Anomalie oder ein Geburtsdefekt ist.
  • ein anderes, nach medizinischer Einschätzung klinisch relevantes Ereignis ist.

siehe auch: aktuelle Ereignisse, Folge

Literatur

  • Beiträge zur Philosophie. Vom Ereignis.
    • von Martin Heidegger, Friedrich W. von Herrmann


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