Zum Inhalt springen

Hermes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Dezember 2003 um 13:33 Uhr durch Balû (Diskussion | Beiträge) (link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Hermes ist in der griechischen Mythologie der Götterbote, der Gott der Wege, des Verkehrs und der Kaufleute, aber auch Gott der Diebe, der Redekunst, der Gymnastik und der Magie.

Hermes ist Führer der Seelen in die Unterwelt und Erfinder der Lyra. Die Lyra schenkte er seinem Götterbruder Apollon. In der römischen Mythologie wurde Hermes mit Merkur gleichgesetzt.

Er ist der Sohn des Zeus und der Maia.

Er wird meist mit einem geflügeltem Helm oder geflügelten Schuhen dargestellt. Der Hermesstab oder Caduceus ist auch ein Symbol für Hermes.

Hermes der Götterbote, der die Botschaft der Götter an die Sterblichen ausrichtet. Sein Verkünden ist offensichtlich kein bloßes Mitteilen, sondern ein Erklären. Die Wissenschaftsdisziplin vom Verstehen und Erklären wird als Hermeneutik bezeichnet.


Hermes ist auch der Name eines Asteroiden, der nicht wie 90% dieser Kleinplaneten auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter läuft, sondern zum Typ der "Near Earth Object]]s" (NEO) zählt. Von etwa 2 Millionen Asteroiden über 1 km Größe dürften das 1000-2000 sein.

Hermes wurde 1937 entdeckt, flog in 1.5 facher Monddistanz an der Erde vorbei (was vergleichsweise knapp, aber dennoch selten ist) und wurde auf 1200m geschätzt. Leider ging er nach 5 Tagen verloren.

Erst nach 66 Jahren, im Oktober 2003 wurde der Kleinplanet mit LONEOS, einem der 10 modernen Suchprojekte, wiedergefunden. Diesmal passierte er die Erde 10mal entfernter (am 4.11.2003 in 7 Millionen km). Doch ergab eine genaue Bahnbestimmung, dass sich Hermes 1942 ein zweitesmal in 1.6 facher Monddistanz "vorbeigestohlen" hatte. Was in den nächsten Jahrhunderten sein wird, hängt u.a. von den Bahnstörungen nahe der Venus ab.

Asteroiden innerhalb der Mondbahn dürften nur Jahrtausend-Ereignisse sein. Erdnah können vermutlich auch Bahnen werden, die Mars oder Venus nahekommen. Erstere nennt man seit 1932 Amor-Typ, obwohl ein solcher Körper (Nr.719 Albert) schon 1911 von Johann Palisa entdeckt wurde. Trotz 200 km Größe ging er in weiter Ferne verloren und wurde erst 2001 wiederentdeckt.

Apollo-Typen kreuzen die Erdbahn. Der 1932 Entdeckte Apollo nähert sich wie Hermes auch der Venus. Noch engere Passagen sind beim Aten-Typ möglich, der die Erbahn von innen kreuzt. Der 1982 entdeckte Namensgeber (7km) kommt alle 10.000 Jahre in Erdnähe. Um 1990 kannte man 9 Aten und 63 Apollo, 2002 schon 160+960; die Zahlen verdoppeln sich in nur 2 Jahren.


Hermes war auch der Name für das Projekt einer europäischen Raumfähre durch die ESA, die Entwicklung wurde 1992 eingestellt.