Miramax
Miramax ist eine amerikanische Filmproduktions- und Vertriebsgesellschaft.
Geschichte
Miramax wurde 1979 von den Brüdern Harvey und Bob Weinstein gegründet. Der Firmenname ist eine Kombination der Vornamen beider Eltern Miriam und Max.
Ursprünglich wurde Miramax zum Verleih von Filmen gegründet, die außerhalb von Hollywood entstanden, sogenannte Independent-Filme, die in den 1980ern keinen Zutritt zum starren Studio-System fanden und als kommerziell unattraktiv galten. Nach dem künstlerischen Stillstand des Jahrzehnts lösten internationale Miramax-Filmhits Working Girls (1986), Sex Lügen und Video (1989), Grifters (1990) und Reservoir Dogs (1992) die Indie-Revolution aus und ebneten den kommerziellen Weg anderer kleiner Filmstudios.
Die Firma wurde 1993 für einen Preis von $75 Mio. eine Tochtergesellschaft von Disney, die Miramax ein Budget von $700 Mio. bereit stellte. Ein Großteil dieses Betrags wurde zum Aufbau von Stars wie Ben Affleck, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Quentin Tarantino und Renée Zellweger verwendet, die, wie im alten Hollywood-System, selten Filme ohne Miramax drehten. Außerdem gründete Bob Weinstein die Tochtergesellschaft Dimension Films, die mit Serien wie Scream (1996-2000) und Scary Movie (2000-2003) zusätzlich Milliarden an der Kinokasse einspielte.
Trotzdem Miramax zu den zehn erfolgreichsten Studios zählt, werden die wichtigen Entscheidungen von Disney getroffen, was in öffentlich geführten Streitigkeiten endete: 1996 musste das als riskant eingestufte Filmprojekt Herr der Ringe aufgegeben werden, und unter Protesten der konservativen Disney-Aktionäre kamen die kontroversen Komödien Dogma (1999) und Bad Santa (2003) ins Kino. Zum Bruch zwischen den Weinstein-Brüdern und Disney kam es schließlich, als der Vertrieb der Dokumentation Fahrenheit 9/11 (2004) untersagt wurde. Die Weinsteins kauften die Rechte des Projektes von ihrem Privatvermögen, gründeten die Fellowship Adventure Group und sahen sich durch den einzigartigen Erfolg des Michael Moore-Films bestätigt - 2005 verließen Bob Weinstein und Harvey Weinstein ihre Firma.
Die qualitative Stärke der Miramax-Filme drückte sich vor allem in der Beliebtheit bei der Filmakademie der USA aus, die jährlich den Oscar vergibt. Miramax gewann folgende Auszeichnungen:
- Pelle der Eroberer: Bester fremdsprachiger Film
- Cinema Paradiso: Bester fremdsprachiger Film
- Mein linker Fuß: Bester Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis), Beste Nebendarstellerin (Brenda Fricker)
- American Dream: Bester Dokumentarfilm
- Reise der Hoffnung: Bester fremdsprachiger Film
- Mediterraneo: Bester fremdsprachiger Film
- Crying Game: Bestes Originaldrehbuch
- Das Piano: Bestes Originaldrehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Holly Hunter), Beste Nebendarstellerin (Anna Paquin)
- Bullets Over Broadway: Beste Nebendarstellerin (Dianne Wiest)
- Pulp Fiction: Bestes Originaldrehbuch
- Geliebte Aphrodite: Beste Nebendarstellerin (Mira Sorvino)
- Der Postmann: Beste Musik in der Kategorie Drama
- Zeit der Sinnlichkeit: Beste Ausstattung, Beste Kostüme
- Auf Messers Schneide: Bestes Drehbuch nach literarischer Vorlage
- Emma: Beste Musik in der Kategorie Komödie
- Der englische Patient: Bester Film, Beste Regie, Beste Nebendarstellerin (Juliette Binoche), Beste Ausstattung, Beste Kamera, Beste Kostüme, Beste Musik in der Kategorie Drama, Bester Schnitt, Bester Ton
- Kolya: Bester fremdsprachiger Film
- Good Will Hunting: Bestes Originaldrehbuch, Bester Nebendarsteller (Robin Williams)
- Das Leben ist schön: Bester fremdsprachiger Film, Bester Hauptdarsteller (Roberto Benigni), Beste Musik in der Kategorie Drama
- Shakespeare in Love: Bester Film, Bestes Originaldrehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Gwyneth Paltrow), Beste Nebendarstellerin (Judi Dench), Beste Ausstattung, Beste Kostüme, Beste Musik in der Kategorie Komödie
- Gottes Werk und Teufels Beitrag: Bestes Drehbuch nach literarischer Vorlage, Bester Nebendarsteller (Michael Caine)
- Iris: Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
- Chicago: Bester Film, Beste Nebendarstellerin (Catherine Zeta-Jones), Beste Ausstattung, Beste Kostüme, Bester Schnitt, Bester Ton
- Frida: Beste Maske, Beste Musik
- The Hours: Beste Hauptdarstellerin (Nicole Kidman)
- Bis ans Ende der Welt: Beste Kamera, Beste Toneffekte
- Die Invasion der Barbaren: Bester fremdsprachiger Film
- Unterwegs nach Cold Mountain: Beste Nebendarstellerin (Renée Zellweger)
nominierte Filme für 2004
Siehe auch: Filmstudio, Fernsehen