Zum Inhalt springen

Fehlerstrom-Schutzschalter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2005 um 10:38 Uhr durch 212.91.225.244 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
FI-Schalter
FI-Schalter offen

Der Fehlerstromschutzschalter, kurz FI-Schalter (F für Fehler, I für das Formelzeichen des Stroms), engl. RCD oder residual current device genannt, ist eine Schutzeinrichtung in Stromnetzen, die den angeschlossenen, überwachten Stromkreis vom restlichen Stromnetz abtrennt, wenn Strom den überwachten Stromkreis auf falschem Weg verlässt.

Einsatzbereich

Der Einsatz von FI-Schutzschaltern ist heute in deutschen Haushalten, bei Neubauten zumindest im Sanitärbereich sowie in der Landwirtschaft vorgeschrieben. Auch in TT-Netzen muss unter bestimmten Umständen die gesamte Installation abgesichert werden. Im Neubaubereich spricht heute nichts mehr dagegen, die komplette Stromversorgung abzusichern. Allerdings sollte genau abgewägt werden, ob es wirklich sinnvoll ist, bei Gerätedefekten auch gleich die komplette Beleuchtungsanlage einer Wohnung mit abzuschalten. Dies kann unter Umständen hinderlich sein, so dass man die per RCD geschützten Stromkreise eingrenzen sollte. Bei der Nachrüstung von Altbauwohnungen müssen falsche Verdrahtungen gefunden werden, bei denen beispielsweise in Steckdosen oder Durchlauferhitzern Strom über die Erdung statt über den Null-Leiter abfließt.

Der FI-Schutzschalter befindet sich meist im Sicherungskasten und ergänzt die Überstromschutzeinrichtungen (Sicherung). Er überwacht, ob die Beträge der zufließenden und abfließenden Ströme gleich sind (Summenstromwandler). Ist dies nicht der Fall, liegt ein Fehler vor und der Stromkreis wird allpolig abgeschaltet. Die Abschaltung geschieht spätestens nach 200 ms und ist damit wesentlich schneller als die Abschaltung durch Sicherungen.

Metallische Gerätegehäuse und Gegenstände wie Badewannen werden über den Schutzleiter geerdet. Die Erde des Schutzleiters gehört nicht zum Stromkreis, und nur durch einen Fehler kann ein Gehäuse oder ein Mensch gleichzeitig ein spannungführendes Kabel und einen geerdeten Gegenstand berühren. In diesen Fällen schaltet der FI-Schutzschalter ab.

Siehe auch: Fehlerstromschutzschaltung

Bauformen

2-polig für Wechselstromkreise (eine Phase), 4-polig für Drehstromkreise (drei Phasen)

Bemessungsstrom

Strom, mit dem der FI max. belastet werden darf:

16 A, 25 A, 40 A, 63 A, 80 A, 100 A, 160 A

Differenzstrom

Strom, bei dem der FI im Fehlerfall auslöst:

0,01 A, 0,03 A, 0,1 A, 0,3 A, 0,5 A

Weitere Besonderheiten

  • FI-Schutzschalter für tiefe Temperaturen
  • selektive FI-Schutzschalter
  • stromstoßfeste FI