Der müde Tod
Der müde Tod ist ein Stummfilm, mit dem Fritz Lang 1921 der internationale Durchbruch gelingt.
Das "deutsche Volkslied in sechs Versen", so der Untertitel, ist die romantisch-tragische Geschichte einer jungen Frau, die den Ehemann vom Tod zurückfordert. In diesem Film setzt Fritz Lang Licht und Raum in jener expressiven Weise ein, die viele seiner späteren Filme prägen soll.
Daten
- Deutscher Titel: Der müde Tod
- Originaltitel: Der müde Tod
- Originalsprache: deutsch (Stummfilm mit deutschen Texttafeln)
- Jahr des Drehs: 1921
- Länge: 105 min
- Regie: Fritz Lang
- Buch: Thea von Harbou
- Kamera: Erich Nitzschmann, Hermann Saalfrank, Fritz Arno Wagner
- Schnitt: ??
- Musik: ??
- Produktion: Decla-Bioscop AG
- Hauptdarsteller
- Lil Dagover als Ehefrau
- Walter Jansen als Ehemann
- Bernhard Goetzke als der Tod
- Nebendarsteller
- Hans Sternberg
- Ernst Rückert
Handlung des Films
Ein junges Ehepaar kehrt in ein Gasthaus ein. Als die Ehefrau kurz den Speiseraum verlässt, wird ihr Mann von einem Fremden zum Mitkommen aufgefordert. Sie versucht, seinen Spuren zu folgen, und entdeckt dabei, dass er dem Tod folgen musste.
Die Ehefrau findet beim Tod Einlass: In einer dunklen Kammer befinden sich viele brennende Kerzen, von denen jede das Leben eines Menschen darstellt. Der Tod erklärt ihr, dass er eigentlich des Tötens überdrüssig ist - doch auch er Gott Folge leisten muss, kann er nicht anders.
Trotzdem gibt er der Frau eine Möglichkeit, ihren Mann wieder zu bekommen: Sie muss eines von drei Lichtern retten, die gerade am Verlöschen sind. Diese drei Episoden sind orientalisch (Rache der Gläubigen), venezianisch (Mord auf dem Karneval) und chinesisch (kaiserlicher Tyrann). Sie scheitert in allen drei Fällen.
Als letzte Chance bietet der Tod an, ihren Mann zurück ins Leben zu holen, indem sie ihm ein anderes Leben bringt. Die Frau versucht Alte, Elende und Kranke zu überreden, aber keiner will ihr sein noch so erbärmliches Leben schenken.
Zuletzt steht ein Haus in Flammen - die Bewohner flüchten und hinterlassen ein Baby. Sie geht in das brennende Haus und denkt zunächst darüber nach, dieses Kind dem Tod zu überlassen. Doch dann rettet sie es und wird im eigenen Flammentod mit ihrem Geliebten vereint.
Bemerkungen
Monumental ist der Amtssitz des Todes dargestellt - sein Haus ist von einer etwa 15 m hohen, undurchdringlichen Felsmauer umgeben. Nur wenn man vom Tod gerufen wird, findet man Einlass.
Besonders eindruckvoll ist auch die Szene, in der die Frau versucht, Andere zum Sterben zu überreden: Auch wenn es ihnen wirklich schlecht geht, hängen sie am Leben und wollen es nicht mit dem Tod eintauschen. Dies kann bereits zu diesem Zeitpunkt als klares Bekenntnis angesehen werden, dass es nichts Lebensunwürdiges auf der Welt gibt.
Kritiken
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(Lexikon des internationalen Films)
Weblinks
http://www.stummfilmmusiktage.de/german/Filme/M%FCde%20Tod.htm