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Sisikon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Ort Schweiz Sisikon ist eine der 20 Gemeinden des Schweizer Kantons Uri. Sie hat 350 Einwohner, die vorwiegend von Gewerbe und Tourismus, vereinzelt von Land- und Alpwirtschaft leben.

Geographie

Sisikon liegt am Ostufer des Urnersees auf dem Delta des Riemenstalderbaches. Im Norden grenzt Sisikon an die Schwyzer Gemeinden Morschach und Riemenstalden, im Süden an die Urner Gemeinde Flüelen.

Das Dorf wird von markanten Voralpengipfeln überragt: dem Fronalpstock im Nordosten sowie der Kaiserstockkette im Südosten. Gegenüber gibt der See den Blick frei auf die Gletscherpyramide des Urirotstock und die umliegenden Berge.

Dank des milden Klimas gedeihen in Sisikon Feigen und Kiwi.

Geschichte

Der Name Sisikon ist erstmals im Schutzbrief des Stiftes Beromünster von 1173 als "ein Gut in Sysinchon" urkundlich verbrieft. Der Name deutet auf alemannische Ansiedler während der alemannischen Einwanderungsepoche zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert hin. Der Name stammt von "Siso", Hof der "Sisinge". Siso ist die Abkürzung eines Namens wie Sigisbert oder Sigismund. Vor diesen alemannischen Bewohnern sind möglicherweise auch Kelten und Galloromanen zeitweise hier wohnhaft gewesen; einzelne Orts- und Flurnamen deuten darauf hin.

Der durch Sisikon führende Riemenstalderbach führte während Jahrhunderten immer wieder zu Naturkatastrophen. Aber auch grosse Felsstürze trafen das Dorf, allen voran jener von 1801. Auf der Länge von 300 und der Höhe von 250 Metern stürzte der Fels in den See. Die gewaltige Flutwelle tötete 14 Menschen.

Verkehrsanbindung

Zwei Hauptverkehrsadern durchschneiden das Dorf: die Gotthardbahnlinie und die Nationalstrasse A4, besser bekannt unter dem Namen Axenstrasse. Die beiden Verkehrswege sind gleichzeitig Fluch und Segen des Dorfes: Einerseits sorgen sie für eine exzellente Anbindung an den Rest der Welt, anderseits wird das Dorf von Lärm, Abgasen und hoher Unfallgefahr geplagt.

Baugeschichte: Die Eröffnung der Gotthardpassstrasse im Jahre 1830 brachte einen starken Anstieg des alpenquerenden Verkehrs. Just in diese Zeit fiel der Beginn des Dampfschiff-Zeitalters auf dem Vierwaldstättersee. So wurden denn sämtliche Lasten und Passagiere von Brunnen und Luzern her über den See transportiert. Bald schon vermochte diese schwerfällige Transportform im Güterverkehr nicht mehr zu genügen, weshalb immer lautere Stimmen den Bau einer Strasse von Brunnen über Sisikon nach Flüelen forderten. 1862 begannen die Bauarbeiten, 1864 wurde der erste Abschnitt des Axenstrasse genannten Werks eingeweiht, 1865 war sie durchgehend befahrbar.

1871 wurden mit der Gründung der Gotthardbahngesellschaft die Weichen für eine weitere Verkehrserschliessung Sisikons gestellt. Diese gipfelten 1882 mit der feierlichen Eröffnung der Axenstrecke.

Von Sisikon zweigt eine Nebenstrasse nach Riemenstalden ab, wohin Postautos fahren. Kursschiffe der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee bedienen mehrmals täglich die Stationen Sisikon und Tellsplatte, von wo eine Seilbahn auf den Axen fährt.

Sehenswürdigkeiten

Auf Sisikoner Gemeindegebiet, drei Kilometer südlich des Dorfes, liegt am Seeufer die Tellskapelle, wo gemäss der Sage Wilhelm Tell vom Boot des Landvogts Gessler gesprungen ist. Bereits 1388 wurde hier eine Kapelle erbaut. 1879/80 wurde die heutige Kapelle erbaut, welche mit vier Fresken des Basler Malers Ernst Stückelberg ausgeschmückt sind und den Rütlischwur, den Apfelschuss, den Tellsprung und Gesslers Tod in der Hohlen Gasse zeigen. Jeden Freitag nach dem Auffahrtstag findet die Urner Landeswallfahrt mit dem Schiff zur Tellskapelle statt. Die Kapelle hat Eingang in das Sisikoner Wappen gefunden: eine weisse Kapelle mit rotem Dach auf grünem Grund.

Gleich neben der Kapelle steht seit 2001 das grösste Glockenspiel der Schweiz, das zu jeder vollen Stunde eine Melodie erklingen lässt.

Ausflüge und Sport

Dank seiner Lage am Weg der Schweiz ist Sisikon ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen um den Urnersee. Weitere lohnenswerte Ausflüge führen zu Fuss oder per Tourenski auf die umliegenden Berggipfel. Vom Rophaien aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf den tief unten schimmernden Urnersee und die Berge rund um den Urirotstock.

Der Alplersee (auch Alplensee), rund zehn Kilometer südöstlich von Sisikon gelegen, gilt unter Kennern als einer der schönsten Schweizer Voralpenseen. Er ist nur zu Fuss erreichbar, entweder von Riemenstalden via Chäppeliberg und Alplen, oder von den Alpen Butzen und Stock.

Sisikon ist unter Surfern beliebt, weil hier der Urnersee beste Thermik-Bedingungen bietet. Fortgeschrittene geniessen bei Föhn oder Bise die Möglichkeit, mit hohem Tempo über den See zu preschen.


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