Storch & Schöneberg
Der Eisenerzgrube Storch & Schöneberg war ein Grubenverband in Gosenbach, einem Stadtteil von Siegen im Siegerland. Sie bestand ab 1859 aus den Gruben "Storch" und "Schöneberg" und war mit insgesamt 17 Mio. Tonnen Eisenerz die Grube mit der höchsten Förderung im Siegerländer Erzrevier.
Geschichte
Storch
Die Eisenerzkammer wurde bereits 1585 angehauen. Erst mit dem Anhauen des "Heinrichstollens" im Herbst 1849 wurde der professionelle Abbau des Erzes begonnen. Im Jahr 1854 folgte ein zweiter Stollen, der "Georgstollen". Am 5. März 1859 konsolidierte "Storch" mit der Grube "Schöneberg", ab jetzt hieß der Verbund "Storch & Schöneberg".
Schöneberg
Die Grube "Schöneberg" bestand seit 1585. 1758 förderte die Grube über 167 Zentner (8,35 t) Kupfererz. Der "Schöneberger Stollen" wurde am 6. Juli 1841 angehauen und der "Tiefe Schöneberger Stollen" im gleichen Jahr. Am 5. März 1859 konsolidierte die Grube mit "Storch".
Verbund "Storch & Schöneberg"
Ab 1878 wurde mit Hilfe von Pressluft abgebaut, ab 1888 gab es eine Seilbahn zur Marienhütte. 1895 wurde die "Gosenbacher Hütte" angekauft, drei Jahre später wurde das Erz mit Hilfe von Pferden abtransportiert. Diese wurden bereits 1903 durch Benzinloks und 1911 durch elektrische Loks ersetzt. Um 1900 war die Grube die größte Spateisengrube Europas. 1912 wurde eine Kettenbahn zur neuen Aufbereitung eingerichtet. Zum Schluss arbeiteten hier 2000 Belegschaftsmitglieder, als die Grube am 31. Januar 1942 stillgelegt wurde. Die Gesamtteufe betrug 1162,70 Meter.
Im Jahr 1952 bekam die Kirchengemeinde das ehemalige Maschinenhaus der Grube geschenkt. Dieses wurde ab 1953 zur Kirche umgebaut und am 23. März 1958 eingeweiht.
Schächte
- Gustav-Georg-Schacht: Abgeteuft 1859, hatte der Schacht eine Größe von 2,0 × 4,5 m (oval) und eine Teufe von zuletzt 585 Metern. Er wurde am 27. Juli 1865 in Betrieb genommen. Betrieben wurde er von der stärksten Dampfmaschine im Siegerland mit 300 PS.
- Schacht II: Der zweite Schacht wurde 1873 abgeteuft und ging bereits nur ein Jahr später in Betrieb. Er war 2,5 × 4,5 m groß und hatte eine Teufe von 785 Metern. Nach dem Stilllegen der Gruben wurde er teils verfüllt.
Konsolidationen
Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Gruben zur Grube „Storch“ angeschlossen oder von dieser aufgekauft. Hier alle Gruben mit Datum der Konsolidation und Eckdaten:
- 1858: "Alter Nierenberg"
- 1862: "Kammer"; erstverliehen 1585. Im Februar 2005 traten am ehemaligen Gelände der Grube Tagesbrüche auf.
- 1863: "Honigsmund"; erstverliehen 1482. 1885 wurde der "Kaiserin-Augusta-Schacht" abgeteuft. Er hatte eine Teufe von 650 m und wurde 1919 stillgelegt. Die Gesamtteufe betrug 800 m. Bis 1942 waren hier 416 Belegschaftsmitglieder beschäftigt. Zur Grube gehörte die Grube „Hamberg“ (*1417; †1941)
- 1876: "Eule"; Teufe: 106 m, †1902
- 1876: "Freundschaft" (Eisern); bereits 1878 stillgelegt
- 1881: "Schmiedeberg"; der Schacht wurde 1870 abgeteuft
- 1894: "Kupferkaute"; ab 1872 wurde in die Tiefe gegraben, die Teufe betrug 330 m
- 1897: "Lurzenbach"; erstverliehen am 26. Dezember 1482, wurden um 1835 zwei Stollen angelegt und 1873 ein Schacht mit 600 Metern Teufe, die Gesamtteufe betrug 724 m
- 1898: "Grüner Löwe"; erstverliehen 1465. Hier wurde bis 1906 Kobalt abgebaut. Teufe: 283 m
- 1910: "Junkernburg"; 1910 wurde die Grube gekauft und kurz darauf stillgelegt. Sie war seit etwa 1770 im Betrieb und nahm nach einer Pause nach der Verleihung am 25. Juni 1886 im Jahr 1891 den Betrieb wieder auf. Teufe: 32 m, Förderung: Kobalt.
Hier die Gruben, bei denen das Konsolidationsdatum unbekannt ist:
- "Eisengarten" (†1941)
- "Trippelkaute" wurde im Volksmund „Seichmarie“ genannt und wurde 1772 erstverliehen.
- "Johannesberg" hatte eine Teufe von 90 m