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King Kong (2005)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel King Kong
Produktionsland Neuseeland, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2005
Länge 180 Minuten
Director’s Cut: 192 Minuten
Stab
Regie Peter Jackson
Drehbuch Peter Jackson,
Fran Walsh,
Philippa Boyens
Produktion Jan Blenkin,
Carolynne Cunningham,
Peter Jackson,
Fran Walsh
Musik James Newton Howard
Kamera Andrew Lesnie
Schnitt Jamie Selkirk
Besetzung

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King Kong ist ein Abenteuerfilm von Peter Jackson aus dem Jahr 2005 und die Neuverfilmung des Filmklassikers King Kong und die weiße Frau von 1933. Naomi Watts, Jack Black und Adrien Brody spielen die Hauptrollen. Mithilfe der Motion-Capture-Technik wurde die Mimik Andy Serkis’ auf den computeranimierten Gorilla King Kong übertragen, wie schon bei der Figur Gollum aus den Der Herr der Ringe-Filmen. Produziert wurde der Kinofilm von den Firmen Big Primat Pictures, WingNut Films und Universal Pictures.

Handlung

Die Reise

New York während der Weltwirtschaftskrise 1933: Der Regisseur Carl Denham ist mit seinen Filmen nicht allzu erfolgreich. Seine Geldgeber wollen ihm den Geldhahn zudrehen und sein Filmmaterial verkaufen. Das will Denham nicht zulassen und so flüchtet er mit seinem Assistenten und den Filmrollen vor den Produzenten. Seinen neuen Film will er trotzdem drehen, allerdings fehlt ihm noch eine Hauptdarstellerin. Er entdeckt bei seiner Suche die Schauspielerin Ann Darrow, welche gerade ihr Engagement an einem Vaudeville-Theater verloren hat und der nun völlige Armut droht. Da Denham mit dem bekannten Theaterautoren Jack Driscoll zusammenarbeitet, für den Ann fanatisch schwärmt, hat er keine Probleme, sie für die Aufgabe zu begeistern. Noch am Abend soll ein Kutter namens „Venture“ die Filmcrew auf eine entfernte Insel bringen, von deren Existenz nur Denham weiß, da er im Besitz einer alten Karte ist.

Driscoll hingegen hat bisher nur 15 Seiten „Drehbuch“ verfassen können und überreicht diese kurz vor der Abfahrt Denham. Dieser ist bestürzt über das geringe Ausmaß seiner ihm nun vorliegenden Filmhandlung und drängt den Kapitän des Schiffs, schnell abzulegen. So muss Driscoll unfreiwillig als Passagier an der Reise teilnehmen. Im Laufe der Fahrt verlieben sich er und die schöne Schauspielerin ineinander. Als der Kapitän kurz vor der Insel einen Funkspruch erhält, dass er sofort den nächstgelegenen Hafen ansteuern soll, um den per Haftbefehl gesuchten Denham auszuliefern, scheint die Reise zu Ende zu sein. Allerdings gerät das Schiff in eine Nebelbank, und plötzlich tauchen vor ihm Felsen auf. Das Schiff zerschellt fast an den Klippen, läuft dann auf Grund. Nach der Landung bemerkt die Crew, dass die Insel von einem grausamen Urvolk bewohnt ist.

„Skull Island“

Denham, die Filmcrew und einige Besatzungsmitglieder setzen sich unerlaubt auf die Insel ab, um sie zu untersuchen und zu filmen. Schon kurz nach ihrer Ankunft werden sie von den Inselbewohnern angegriffen und einige von ihnen getötet; nur das Eingreifen von Kapitän Englehorn und seinen bewaffneten Männern verhindert Schlimmeres, sie können die Ureinwohner zunächst vertreiben. Allerdings erregt vor allem die blonde Ann Darrow die besondere Aufmerksamkeit der Eingeborenen. Als die Mannschaft in der folgenden Nacht versucht, das auf Grund gelaufene Schiff wieder flott zu machen, wird Ann Darrow von den Eingeborenen vom Schiff entführt.

Das Eingeborenendorf ist durch eine Schlucht und eine riesige Mauer vom dahinter liegenden Urwald getrennt, der die Insel bewuchert. Ann wird an ein Gestell angebunden und von der Mauer aus auf die andere Seite der Schlucht hinüber geschwenkt, wo sie als Opfer an einen riesigen Gorilla ausgeliefert werden soll. „King Kong“ erscheint daraufhin aus dem mächtigen Urwald. Er löst die schreiende Ann von dem Gestell und begibt sich mit ihr auf den Rückweg. Der erste Halt ist eine Abfallhalde, in der menschliche Knochen liegen, geschmückt mit den gleichen Opferketten, mit der die Wilden auch Ann behängt haben. Offenbar hat der Affe für sie dasselbe Schicksal vorgesehen. Sie versucht zu flüchten, doch Kong stellt ihr nach. Durch die im Vaudeville erlernten Kunststücke gelingt es ihr schließlich, sein Interesse für sie zu wecken, und er sorgt sich in der Folge aufopfernd um ihr Wohlergehen. So verteidigt er sie gegen furchteinflößende Dinosaurier, die auf der Insel noch nicht ausgestorben sind.

Die ausschließlich männliche Schiffsbesatzung macht sich derweil auf, um die von allen liebgewonne Miss Darrow zu retten. Auf ihrer Suche machen die Männer einige unliebsame Bekanntschaften mit exotischen Tieren. So werden sie fast von einer Herde mächtiger Dinosaurier zertrampelt und landen nach der ersten Begegnung mit King Kong in einer Schlucht, die von menschengroßen Würmern, Insekten und skorpionähnlichen Tieren bevölkert wird. Das Team wird immer mehr dezimiert, so dass man sich letztendlich zum Aufgeben entschließt. Jack Driscoll will sich damit nicht abfinden und macht sich alleine auf die Suche. Carl Denham hofft, dass Driscoll dadurch den Affen anlocken wird. Er plant, Kong zu betäuben und ihn nach New York zu schaffen, um ihn dort als Achtes Weltwunder auszustellen.

Driscoll findet schließlich seine Freundin in den Armen des schlafenden Gorillas, und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht. Kong tut, was Denham erwartet hat − er folgt den beiden Flüchtenden. Es gelingt der Besatzung, das riesige Tier zu überwältigen und zu betäuben. Ann Darrow hat den Affen jedoch inzwischen so liebgewonnen, dass seine brutale Festnahme sie zutiefst schockiert, sie kann jedoch nichts gegen die Männer ausrichten.

New York

Einige Monate später in New York: Die Wege der Expeditionsmitglieder haben sich getrennt. Ann Darrow tanzt in einem kleinen Theaterensemble, Jack Driscoll schreibt wieder Theaterstücke. Eine gemeinsame Beziehung scheint nicht entstanden zu sein. Beide haben sich von dem geldgierigen Carl Denham abgewendet, der King Kong in einem Broadway-Theater dem zahlenden Publikum präsentiert. Bei der Premiere hat man ihn in schwere Eisenketten gelegt und auf die Bühne gesetzt. Um ihn herum imitiert ein Ballett den Opfertanz der Eingeborenen und erzählt die abenteuerliche Geschichte seiner Festnahme. Eine blonde Schauspielerin wird ihm als Ann präsentiert, was Kong sehr wütend macht, als er die Täuschung erkennt. Als er dann noch durch die Blitzlichter der Fotografen irritiert wird, sprengt er seine Fesseln und zieht dann auf der Suche nach Ann durch die Stadt. Auf seinem Weg löst er eine Massenpanik aus und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung.

Kurz nachdem er Jack Driscoll gestoppt hat, der Kong weglocken wollte, taucht Ann Darrow auf, die durch die Einsatzwagen und Sirenen alarmiert bereits nach dem Affen sucht. Gemeinsam mit ihr flüchtet er vor der Armee durch das winterliche New York und die beiden freuen sich über ihr Wiedersehen, das dann durch Militär gestört wird. Kong gerät unter Beschuss und flüchtet mit Ann. Aus Gewohnheit, große Höhen zu überwinden, klettert er auf das neu erbaute Empire State Building.

Auf der Spitze des Gebäudes sitzen er und seine menschliche Freundin in der Morgendämmerung, als plötzlich mehrere Doppeldecker der US Air Force auftauchen, derer Kong sich zu erwehren versucht. Er fängt dabei mehrere Flugzeuge im Nahflug ab und zerstört sie, allerdings muss er durch den massiven Beschuss mit Maschinengewehren auch viele Verletzungen erleiden, die ihn schließlich töten. Im Sterben nimmt er Abschied von Ann, die sich unter Tränen ein letztes Mal an das aus der Heimat vertriebene Dschungeltier schmiegt. Sein Körper erschlafft und findet keinen Halt mehr auf dem Turm, so stürzt der leblose Körper in die Tiefe.

Driscoll ist seiner Freundin inzwischen bis auf den Turm gefolgt und tröstet sie. In den Straßen von New York tummelt sich die Presse, auch Carl Denham erscheint ein letztes Mal und philosophiert, dass nicht die Flugzeuge, sondern Schönheit die Bestie getötet habe.

Hintergrund

Finanzen und Marketing

  • Peter Jackson und Fran Walsh erhielten eine Rekordgage von mindestens 20 Millionen US-Dollar (plus Beteiligung am Einspielergebnis).
  • Das Budget des Films betrug über 207 Millionen US-Dollar und wurde um 32 Millionen überzogen. Das musste zum großen Teil von Peter Jackson selbst bezahlt werden, der allerdings an den eingespielten Einnahmen und dem Merchandising beteiligt ist.
  • Die Marketing-Kampagne begann am 28. Juni 2005. Der erste Teaser-Trailer wurde auf der offiziellen Firmenhomepage des Autokonzerns Volkswagen veröffentlicht. In den Kinos kam dieser Trailer vor dem Kinofilm Krieg der Welten erstmals zum Einsatz.
  • Die Weltpremiere fand am 5. Dezember 2005 in New York statt, die Europapremiere am 7. Dezember 2005 in Berlin.
  • Der Film kam am 14. Dezember 2005 in die Kinos. Der Filmstart verlief mit etwa 170.000 Zuschauern in Deutschland an den ersten beiden Tagen nicht gerade erfolgreich. Dennoch schaffte es der Film nach der ersten Woche bis an die Spitze der deutschen und US-amerikanischen Kinocharts. Insgesamt lockte King Kong in Deutschland über 2,5 Millionen Zuschauer in die Kinos.
  • Am 1. April lancierte Peter Jackson die Meldung, gleichzeitig die Fortsetzungen „King Kong: Son Of Kong“ und „King Kong: Into the Wolf’s Lair“ zu produzieren. Diese Meldung war aber nur ein kleiner Gag, den sich „PJ“ einfallen ließ, um seine Fans zu schockieren.
  • Bereits zum Kinostart wurde eine Doppel-DVD King Kong – Produktionstagebücher veröffentlicht. Sie enthält ein ausführliches Making-of (unter anderem die Videotagebücher, die im Vorfeld auf der Webseite „kongisking.com“ veröffentlicht wurden).
  • Bis Januar 2007 spielte der Film weltweit etwa 550 Millionen US-Dollar ein. Bezieht man die DVD-Verkäufe noch mit ein, sind es ca. 700 Millionen US-Dollar.
  • Ab November 2006 ist die Deluxe Extended Edition des Films im Handel erhältlich. Dabei kann man auf drei DVDs unter anderem 13 zusätzliche Filmminuten ansehen.
  • Parallel zum Filmstart erschien das Videospiel Peter Jackson's King Kong für PC und alle aktuellen Konsolen. Die Spielfiguren entsprechen den Schauspielern im Film und tragen ihre originalen Stimmen.

Dreharbeiten

  • Nach The Frighteners wollte Peter Jackson direkt King Kong drehen. Da mit Godzilla und diversen Gorillaverfilmungen bereits ähnliche Ideen in Produktion waren, wurde Der Herr der Ringe vorgezogen.
  • Das ursprüngliche Drehbuch von 1995 stuften Jackson, Walsh und Boyens als zu „indiana-jonesey“ (etwa Indiana-Jones-lastig) ein. Der Fokus des Films nun liegt darauf, jede Situation emotional auszuschöpfen, sowie jedes Detail glaubwürdig darzustellen. Der gigantische Silberrückengorilla King Kong selbst sollte weder vermenschlicht, noch zum puren Filmmonster degradiert werden. In monatelanger Recherche hat sich der Darsteller Andy Serkis darauf vorbereitet, den digital animierten Affen durch Motion Capturing mit den typischen Verhaltensweisen eines Gorillas zu versehen – einschließlich der minimalen Mimik.
  • Die Dschungel- und Inselszenen für Skull Island sollten in Thailand gedreht werden, doch die Zerstörungen durch den Tsunami des Seebebens im Indischen Ozean im Dezember 2004 verhinderten dies.
  • Der Film von Peter Jackson spielt im Jahr 1933 - im gleichen Jahr wie das Original.
  • Die Szene, in der die Crew nach einer Auseinandersetzung mit King Kong in eine Schlucht mit Insekten fällt und dort teilweise verspeist wird, gab es auch im Original King Kong. Allerdings wurde sie dort nach einer Testvorführung herausgeschnitten, weil sie die Zuschauer zu sehr von der Haupthandlung ablenkte.
  • Der ursprünglich vorgesehene Komponist Howard Shore hatte bereits einen Großteil der vorgesehenen Musik komponiert, als er durch James Newton Howard ersetzt wurde. [1] Man gab diese Entscheidung mit „unterschiedlichen kreativen Auffassungen“ an. Newton Howard hatte weniger als zwei Monate Zeit, um die Musik für den Film zu komponieren.
  • Im Film taucht Komponist Howard Shore in der Szene im Theater als Dirigent des Orchesters auf.
  • In einer Szene im Film geht Denham gemeinsam mit seinem Assistenten Preston die Liste der möglichen Schauspielerinnen durch. Dabei erwähnt er auch Fay Wray, worauf sein Assistent entgegnet, dass er sie nicht bekommen könne, weil sie gerade einen Film für RKO drehe. Denham sagt darauf: „Cooper? War ja klar!“. Fay Wray spielte im Original-Film von 1933 Ann Darrow, das Produktionsstudio war RKO, und gedreht wurde der Film von Merian C. Cooper.
  • Fay Wray war zunächst für den Schlusssatz („Es waren nicht die Flugzeuge. Schönheit hat das Biest getötet“) in Peter Jacksons Remake vorgesehen, allerdings verstarb sie im August 2004.
  • Am Anfang des Filmes trägt Naomi Watts einen Hut. Ein ähnlicher Hut wurde von Fay Wray auch im Original getragen.
  • Adrien Brody war seit den frühen Planungen der einzige Anwärter für die Figur des Jack Driscoll. Als fähiger Fahrer übernahm er viele Auto-Stunts selbst.
  • Brody und Thomas Kretschmann standen bereits 2002 in Der Pianist gemeinsam vor der Kamera.
  • Kameramann Andrew Lesnie hatte während der Produktion den Gedanken, den Film in schwarz-weiß zu drehen.
  • Denhams Assistent wird von Colin Hanks, dem Sohn von Tom Hanks verkörpert.
  • Der Film hat eine Laufzeit von mehr als drei Stunden, da Peter Jackson viel Wert auf den Aufbau der Charaktere und ihrer Beziehungen gelegt hat. Im Vergleich zu Jacksons früheren Filmen enthält King Kong einen weit subtileren Humor und viele Szenen wirken – wie bereits in Coopers Film – sinnfrei gedehnt.
  • Abgesehen von der King-Kong-Verfilmung von 1933 gab es die fiktive Insel Skull Island schon in einem früheren Film Peter Jacksons, nämlich Braindead. Dort entdeckt ein Zoologe einen sogenannten Rattenaffen, eine Kreuzung aus Ratte und Affe, durch dessen Biss sich das Opfer in einen Zombie verwandelt, was dem Zoologen letztlich zum Verhängnis wurde.
  • Im Frachtraum der Venture ist in einer Szene kurz eine Holzkiste sichtbar, auf der "Sumatran Rat-Monkey – Beware the bite!" (dt. Sumatranischer Rattenaffe – Hüten Sie sich vor dem Biss!) zu lesen ist. Dies ist ebenfalls ein Hinweis auf Braindead.

Deutsche Synchronsprecher

Auszeichnungen

Golden Globe 2006

  • nominiert in den Kategorien
    • Beste Regie: Peter Jackson
    • Beste Filmmusik: James Newton Howard

Toronto Film Critics Association Award

  • 2005 Special Citation

Oscar 2006

Kritiken

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden vergab für den Film das Prädikat „Besonders wertvoll“. In seiner Begründung schreibt sie: „Die beste Werbung für das Kino: Auch nach 110 Jahren Filmgeschichte gibt es immer noch Filme, die das Nie-Dagewesene bieten. Film als großes Spektakel, mit überraschend vielen sensiblen Momenten.“

Das Filmmagazin Manifest kommt zu folgenden Urteil: „Eine Riesensause ist das, ein Kino der lautstarken, aber leider alles andere als sinnlichen Attraktionen. Wer hier noch etwas fühlen kann, hat auch schon Tränen in den Augen, wenn er seine Playstation anschaltet.“ [2]

Literatur

Quellen

  1. filmmusik2000.de: Komponistenwechsel bei King Kong: James Newton Howard ersetzt Howard Shore, 16. Oktober 2005
  2. dasmanifest.com: King Kong