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Apricitabin

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Redaktion Medizin
Redaktion Medizin
Strukturformel
Datei:Apricitabine.png
Allgemeines
Freiname Apricitabin
Andere Namen
  • (−)-2'-Desoxy-3'-oxa-4'-thiocytidin (dOTC)
  • 4-Amino-1-[(2R,4R)-2-(hydroxymethyl)- 1,3-oxathiolan-4-yl] pyrimidin-2-on
Summenformel C8H11N3O3S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 160707-69-7
PubChem 622289
Wikidata Q621846
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Virustatikum, nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren

Wirkmechanismus

kompetitive Hemmung der reversen Transkriptase

Eigenschaften
Molare Masse 229,26 g/mol
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Apricitabin (SPD754, AVX754) ist ein experimenteller Arzneistoff zur Behandlung von HIV und dessen späteren Stadien im Rahmen einer HIV-Kombinationstherapie.

Er gehört zur Gruppe der nukelosidischen Reverse-Trankriptase-Inhibitoren (NRTI)

Geschichte

Apricitabin wird derzeit von Avexa Pharmaceuticals, einem australischen Pharmaunternehmen, entwickelt und getestet. Phase IIb Studien wurden 2006 abgeschlossen.[1]

Der Wirkstoff wurde ursprünglich von BioChem Pharma als BCH10618 entwickelt. Nach dem Verkauf an Shire Pharmaceuticals wurde der Wirkstoff in SPD754 umbenannt. Shire verkaufte anschließend die Rechte an Avexa (AVX754). [2]

Pharmakologie

Apricitabin wurde in verschiedenen Studien untersucht. Ergebnis der Studien ist, dass unter Apricitabin Monotherapie die beste Virus-Supression bei einer Dosierung von 1200 mg erreicht wurde. Der Wirkstoff war in der Lage die Viruslast um 1,65 Logstufen zu reduzieren.[3]

Die Ähnlichkeit zu den Wirkstoffen Lamivudin (Epivir) und Emtricitabin (Emtriva) macht eine Kombination sinnlos.[4]

Pharmakokinetik

Apricitabin wurde in Studien schnell aufgenommen. Der Wirkstoff wird hauptsächlich renal metabolisiert. Die höchsten Plasmaspiegel werden nach 1,5-2,5 Stunden erreicht.

Nebenwirkungen

Apricitabin wurde in den bisherigen Studien gut vertragen. [5]

Resistenzen

In den früheren Studien wurden keine therapiebedingten Resistenzmutationen beobachtet.[6]

In-vitro zeigte Apricitabin gute Aktivität gegen NRTI resistente Stämme (einschließlich Zidovudin (Retrovir) und Lamivudin (Epivir). Frühere Studien zeigten, dass Apricitabin auch gegen Stämme mit Epivir-Resistenz wirksam ist. Neue Studien zeigen das der Wirkstoff K65R-Mutationen mit Resistenz gegen Didanosin (Videx) und Tenofovir (Viread) hervorrufen kann.[7]

In zukünftigen Studien wird abzuklären sein, ob der Wirkstoff tatsächlich für die K65R-Mutation verantwortlich ist.

Quellen

  1. http://www.bankkaufmann.com/a-54615-Avexa-und-Novasep-geben-Unterzeichnung-von-Vertrag-ueber-die-Produktion-von-Apricitabin-bekannt.html
  2. http://www.aidsmeds.com/archive/apricitabine_1593.shtml
  3. http://www.hivcenter.de/cms/images/stories/02_ejournal/Archiv/Nachrichten-Archiv%20September%202006/studie_spd754.pdf
  4. http://www.aidsmeds.com/archive/apricitabine_1593.shtml
  5. http://www.hivcenter.de/cms/images/stories/02_ejournal/Archiv/Nachrichten-Archiv%20September%202006/studie_spd754.pdf
  6. http://www.hivcenter.de/cms/images/stories/02_ejournal/Archiv/Nachrichten-Archiv%20September%202006/studie_spd754.pdf
  7. http://www.aidsmeds.com/archive/apricitabine_1593.shtml