Wappenbuch
Das Wappenbuch ist eine Zusammenstellung von geordneten Sammlungen von Wappen in Buchform. Sie sind in der Heraldik eines der wichtigsten Zeugnisse und Aufzeichnungen über die Wappenkunst und geben auch wertvolle Hinweise zum Adel und Teritorialgeschichte. Die Wappenbücher sind bereits im 13. Jahrhundert nachzuweisen und nach dem Adelsstand oder der territorialen Zuordnung erstellt worden. Viele dieser Werke sind nur in der schwarzweißen Ausführung hergestellt und haben oft nur eine verbaler Farbenbeschreibung. Auch sind Nachkolorierungen bei vielen Ausgaben durchgeführt worden. Eine andere Gruppe von Wappenbüchern besteht nur aus der Wappenbeschreibung. Parallel dazu kamen die Wappenrollen auf. Diese waren dem Wort gerecht, gerollte Verzeichnisse. Material war Pergament oder Leinen, auf denen die Wappen gemalt wurden. Bekannt ist beispielsweise die Zürcher Wappenrolle. Dieser Begriff setzte sich allgemein für die Sammlungen von Wappen durch. Zu den bedeutendsten Werken von Wappenbüchern sind zu rechnen:
Zusammenstellung von wichtigen Wappenbüchern
Etwa 1450-1480 mit 624 Wappen
- Wappenbuch der österreichischen Herzöge
Etwa 1445 bis 1457, 50 Blätter mit etwa 170 Wappen
- Wappenbuch Nr.2936[1]
Ende 15. Jahrhundert, 82 Seiten mit 445 Wappen
- Conrad Grünenbergs Wappenbuch
um 1483 , 190 Blätter mit etwa 200 Wappen
- Wappenbuch des Gallus Öhem
- Wappenbuch aus dem Breisgau
Ende 15. Jahrhundert, 103 Blätter mit 1504 Wappen.
- Wappenbuch des Reichsherolds Caspar Sturm
- Wappenbuch von den Ersten
- Wappenbuch von St Gallen
1466 bis 1470 auf 338 Seiten etwa 200 Wappen
- Gelres Wappenbuch
- Eichstätter Wappenbuch
1474 bis 1478, 351 Seiten mit etwa 2000 Wappen
- Siebmachers Wappenbuch
- Neue Siemachers Wappenbuch
- Rietstaps "Armorial general"
- Wappenbuch Nr 8769[1]
etwa 1450, auf 108 Blätter sind 520 Wappen
- Pfälzer Wappenbuch
etwa um 1460, auf 200 Blätter sind 1080 Wappen
- Wappenbüchlein E.E. Zunft zu Pfisten in Luzern[1]
von 1408, 5 Blätter mit 59 Zunftwappenschilde
- Wappen von Rivoli
1500, 239 Seiten mit 33 Wappenbeschreibungen der Wappen im Kastell Rivoli (14.Jahrhundert entstanden und im 17. Jahrhundert zerstört)
- Hans Ingerams Wappenbuch
1459, 280 Seiten mit etwa 1100 Wappen
- Hans Burggrafs Wappenbuch
Mitte 1500, 156 Blatt mit etwa 600 Wappen
Ende 13. bis Anfang 14 Jahrhundert, auch auf 120 Blätter Wappen und Helmzierden
- Heroldsbuch des Jülicher Hubertusordens
1480 angelegt, 130 Blatt mit über 100 Wappen und über 100 Schilde des Hubertusordens
- Leipziger Wappenbuch
um 1450 begonnen, auf 96 Blatt sind 602 Vollwappen
- Miltenberger Wappenbuch
Ende 15. Jahrhundert, 85 Blatt zeigen etwa 1700 Wappen
- Berliner Wappenbuch
um 1470, auf 254 Seiten etwa 900 Wappen
- Innsbrucker Wappenbuch
etwa 1460/1470 auf 157 Blatt 480 Wappen von Kaiser und den vier Grafen der Quaternionen, Kurfürstenwappen, Adelsgeschlechterwappen (tiroler, fränkische, bayerische)