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Flumenthal

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Flumenthal
Wappen von Flumenthal
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: #}} [[|]] ()
Bezirk: Lebernw
BFS-Nr.: 2545i1Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“f4
Postleitzahl: 4534
Koordinaten: 612115 / 231854 region-Parameter fehlt keine Zahl: Vorlage:Metadaten EinwohnerzahlKoordinaten: 47° 14′ 15″ N, 7° 35′ 55″ O; CH1903: 612115 / 231854
Höhe: 430 m ü. M.
Fläche: 3,09 km²
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Einwohnerdichte: 329 Einw. pro km²
Website: www.flumenthal.ch
Karte
Karte von Flumenthal
Karte von Flumenthal
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Datei:Sonne in Flumenthal.jpg
Sonnenaufgang im Quartier Rüttifeld

Flumenthal ist eine politische Gemeinde im Bezirk Lebern des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Geographie

Flumenthal ist ein Haufendorf und liegt auf 430 m ü. M., 6 km ostnordöstlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Das Gemeindegebiet liegt in der Region Unterer Leberberg. Das Dorf erstreckt sich leicht erhöht am nördlichen Rand der Aareniederung, nahe der Mündung der Siggern, am Südfuss des Juras, in der Region Unterleberberg im Solothurner Mittelland. Durch das Gemeindegebiet fliesst das Aarbächli, ein kleiner Zufluss der Aare, welcher in heissen Zeiten kein Wasser führt und in kalten Zeiten einfriert.

Die Fläche des 3.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Solothurner Mittellandes. Der südliche Gemeindeteil wird von der breiten Aareniederung eingenommen, wobei ein kleiner Anteil des Gebietes mit dem Mösli und der Anstalt Schachen südlich der Aare liegt. Nach Norden erstreckt sich der Gemeindeboden von der Aareebene auf die Schotterterrasse von Flumenthal (460 m ü. M.) und erreicht auf der Höhe westlich des Dorfes mit 490 m ü. M. die höchste Erhebung von Flumenthal. Im Osten wird das Gebiet streckenweise vom Unterlauf der Siggern, eines linken Zuflusses der Aare, begrenzt. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 19 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze, 49 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 6 % war unproduktives Land.

Zu Flumenthal gehören mehrere Einzelhöfe. Diese sind der Egghof auf 477 m ü. M., das Scharlenmatt auf 467 m ü. M., die Höchi auf 455 m ü. M. das Flos auf 430 m ü. M., der Waldau auf 422 m ü. M., und das Unter dem Bord auf 425 m ü. M..

Nachbargemeinden von Flumenthal sind Deitingen, Riedholz und Hubersdorf im Kanton Solothurn sowie Attiswil und Wangen an der Aare im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 1016 Einwohnern (Ende 2006) gehört Flumenthal zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 95.0 % deutschsprachig, 1.1 % albanischsprachig und 1.0 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Flumenthal belief sich 1850 auf 346 Einwohner, 1900 auf 483 Einwohner. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung der Heimatlosigkeit jenische Familien eingebürgert. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl, wegen des Baus der Cellulosefabrik in Attisholz, kontinuierlich an.

Wirtschaft

Flumenthal war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Flumenthal sind heute Betriebe des Baugewerbes, der Elektrobranche, der Informatik und Schreinereien vertreten. Östlich des Dorfes befindet sich ein Elektrizitätswerk; die Aare wird in der Nähe von Flumenthal durch ein Wasserkraftwerk bis oberhalb von Solothurn aufgestaut. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Solothurn arbeiten.

Das Scharlenmatt wird gerade für Industrie- und Gewerbebauten bebaut. Im Dorf entstehen jedes Jahr neue Häuser, vor allem aber im Süd- und Ostteil des Dorfes.

Kultur / Freizeit

Entlang der Aare und der Siggern befindet sich ein beliebtes und über die Kantonsgrenzen hinaus bekanntes Naherholungsgebiet. Ein kleiner Teil des südlich der Aare gelegenen Golfplatzes Wilihof liegt auf dem Gemeindegebiet von Flumenthal.

Der Fussballplatz Kressmatt wird vom SC Flumenthal, einem Fusballclub, als Spiel- und Trainierwiese benutzt. Der SC erreicht gute Ergebnisse in der Solothurner Liga und steht unter den Top 10.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Der Ortskern liegt neben der Hauptstrasse von Solothurn nach Oensingen. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern–Zürich) befindet sich rund 5 km vom Dorf entfernt. Am 9. Januar 1918 wurde die Eisenbahnlinie der Solothurn–Niederbipp-Bahn mit einem Bahnhof in Flumenthal in Betrieb genommen. Auf der Aare kann Schifffahrt betrieben werden.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Flumenthal war schon früh bewohnt. So wurden im Wald gegen Attisholz Mauerfundamente von mehreren römischen Villen entdeckt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem Namen Blummenta. Später erschienen die Bezeichnungen Blomentana (1285), Blumental (1312), Flumendal (1336) und Flumental (1374). Im 17. Jahrhundert wurde auch die Schreibweise Flummenthal verwendet. Der Ortsname bedeutet soviel wie grasreiche Senke, da das mittelhochdeutsche Wort bluome auch in der Bedeutung von Graswuchs gebraucht wurde.

Was Flumenthal geschichtlich gesehen in seiner Bedeutung aus dem Durchschnitt hervorhebt, ist der Stellenwert der Siggern als Grenze im Frühmittelalter. Der relativ unscheinbare Bach diente über mehrere Jahrhunderte als Grenzmarkierung zwischen den beiden damaligen Bistümern Lausanne (Flumenthaler Seite) und Basel (Attiswiler Seite; südlich der Aare verlief übrigens das Gebiet des Bistums Konstanz). Diese Grenze hatte seinerzeit einen höheren Stellenwert als heutige Diözesan-Grenzen, weil das Bischofsamt teilweise nebst der geistlichen Dimension auch noch weltlich-territoriale Funktionen umfasste: Der Bischof war - im Bistum Basel sogar fast 1000 Jahre lang - auch ein weltlicher Fürst, eine Art 'Regierungsrat'. Einigen Indizien gemäss (schriftliche Quellen dazu gibt es keine) bildete die heutige Kantonsgrenze in Form der Siggern zur Zeit der Merowinger im 7./8. Jahrhundert, also noch früher, auch die Grenze zwischen den Stammesherzogtümern Burgund (Flumenthaler Seite) und Alemannien (Attiswiler Seite). Unter den Karolingern schied sie nebst den Bistümern auch die Verwaltungsregionen Waldgau und Buchsgau voneinander.

Im weiteren Verlauf des Mittelalters unterstand Flumenthal der Herrschaft Balm. Zusammen mit dieser Herrschaft gelangte das Dorf 1312 als Reichslehen an die Grafen von Strassberg und nach verschiedenen Besitzerwechseln 1411 an Solothurn. Schon seit 1344 hatte die Stadt die hohe Gerichtsbarkeit über Flumenthal inne. Im 15. Jahrhundert unterstand das Dorf der Vogtei Balm, die vor 1487 um das Gericht Oberdorf erweitert wurde und von nun an als Vogtei Flumenthal in den Registern geführt wurde. Das Vogteigebiet umfasste den Jurasüdhang zwischen Bellach und Flumenthal, wobei der Vogt seinen Sitz nicht auf dem Gebiet sondern in der Stadt Solothurn hatte. Flumenthal fungierte bis 1798 als Gerichtsort.

Flumenthal war seit dem Mittelalter Standort der Stammkirche der Herrschaft Balm und bildete den Mittelpunkt der Pfarrei. Erst 1695 wurde Günsberg zur selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Flumenthal während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Nach der Gründung der Zellulosefabrik im benachbarten Attisholz (Gemeinde Riedholz) erlebte auch Flumenthal um 1900 einen deutlichen Bevölkerungszuwachs.

Seit geraumer Zeit werden im Unterleberberg Gespräche über eine mögliche Fusion der Gemeinden Riedholz, Hubersdorf, Günsberg, Kammersrohr, Niederwil, Balm bei Günsberg und Flumenthal selber geführt. Eine mögliche Fusion erwartet man Ende 2011. Im Dezember 2007 wurde eine Umfrage im Unteren Leberberg gestartet, wobei sich Flumenthal negativ zu einer Fusion mit mehreren Gemeinden geäussert hat. Seit die Solothurn-Niederbipp-Bahn am 9. Januar 1918 eine Station im Dorf eröffnet hat, passieren leider viele Unfälle mit der Bahn und den PKWs, deswegen ist Flumenthal auch oft in den Solothurner Pressen.

Öffentliche Gebäude

Die Kirche Sankt Peter und Paul erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau im Jahr 1513. Sie enthält bedeutende Fresken aus der Erbauungszeit, die im Rahmen einer Renovation entdeckt wurden.

Die Schweizerische Post hat eine Geschäftsstelle in Flumenthal. Wie auch die Raiffeisenbank Solothurn. Weiters befinden sich im Dorf eine Bäckerei im unteren Teil des Dorfes, und eine Käserei im oberen Teil des Dorfes. Das Gasthof Neuhüsli wurde 1702 gegründet, und ist heute das einzige Restaurant in Flumenthal, nachdem das Restaurant Post geschlossen wurde.

Die Primarschule Flumenthal liegt in der Ortsmitte auf der Schotterterrasse und besitzt somit eines der schönsten Ausblickspunkte ins Schweizerische Mittelland und zu den Alpen. Die Schule, welche 6 Klassen führt, besitzt einen Pavillon, wo der Kindergarten Flumenthal haust. Die Schulleiterin ist Verena Wyss aus Hubersdorf.

Wappen

In Gelb ein Mohrenhaupt mit weissem Stirnband und Kragen sowie roten Lippen. Das Gemeindewappen geht auf das ehemalige Vogteiwappen zurück. Es weist eventuell auf ein früheres Patrozinium hin, das heutige ist den Aposteln Peter und Paul geweiht. Vermutlich ist der Dargestellte der Heilige Mauritius, der Anführer der thebäischen Legion, der auch die Solothurner Stadt- und Landpatrone St. Urs und St. Viktor angehörten. Die Dorfkirche wurde am 22. September 1514 am Mauritzentag von Bischof Aymon de Montfalcon geweiht, der in der Kathedrale von Lausanne eine eigene Thebäerkapelle erbauen und ausstatten liess.

Dorf

Flumenthal wird geographisch in drei Teile geteilt, diese wiederum in Quartiere<ref>[1]. Insgesamt hat Flumenthal rund 482 Haushalte, welche durchschnittlich mit 2.1 Einwohnern bewohnt sind.

  • Oberdorf (Dorfzentrum), 290 HH
    • Egghof (Bauernhaus), 1 HH
    • Scharlenmatt (Industrie- und Gewerbebauten), 4 HH
    • Neuhüsli (Dorfzentrum mit Wohnbauten, Post, Bank, Gasthof Neuhüsli, Bahnhof und Blumenladen), 83 HH
    • Höchi (Bauernhaus und Wohnbauten mit Sicht zu den Alpen), 7 HH
    • Rüttifeld (Wohnbauten, Schule, Kindergarten und Gemeindeverwaltungsgebäude), 145 HH
    • Reckenacker (Bauernhaus und Wohnbauten), 9 HH
    • Sonnhalden (Wohnbauten, oberhalb des Hubeli), 5 HH
    • Grüttacker (Wohnbauten, unterhalb des Reckenacker), 3 HH
    • Hubeli (Wohnbauten mit Blick zu den Alpen), 30 HH
  • Vorstädtli (Hauptsächlich Wohnbauten mit Sicht zu den Alpen), 55 HH
    • Allmend (Wohnbauten am Siggernwaldrand, oberhalb des Vorstädtli), 24 HH
    • Grubenacker (neue Wohnbauten in einer Mulde vor dem Siggernwald), 4 HH
    • Vorstädtli (Wohnbauten oberhalb des Flos), 20 HH
    • Länghölzli (Wald und Fussballplatz an der Siggern), 1 HH
    • Länggässli (Wohnbauten oberhalb des Quartiers Dorf), 6 HH
  • Unterdorf (Hauptsächlich Wohnbauten an der Aare), 137 HH
    • Lättacker (Neue Wohnbauten), 21 HH
    • Höfli (Neue Wohnbauten), 19 HH
    • Schachen (Wohnbauten), 5 HH
    • Dorf (Älteres Dorfzentrum mit Kirche, Wohnbauten und unterirdischer Wasserquelle), 65 HH
    • Bornerich (Auf einem Hügel gelegen, mit Friedhof und Wohnbauten), 3 HH
    • Linden (Wohnbauten), 20 HH
    • Waldau (Früheres Restaurant, heute Wohnhaus, entfernt vom Dorf, an einer Hauptstrasse, am Waldrand gelegen), 1 HH
    • Flos (Bauernhaus und Gemüsefelder), 2 HH
    • Unter dem Bord (Zementfabrik, Kieswerk und Bauernhaus), 1 HH

HH=Haushalte

Quellen

  1. Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl