Zum Inhalt springen

Eisenbahnbrücke Wesel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Februar 2005 um 01:44 Uhr durch Leser (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die von Fort I gesicherte ehemalige Eisenbahnbrücke
Der Eingang von Fort I

Die Eisenbahnbrücke Wesel wurde in den Jahren 1872-74 als nördlichste Brücke der Eisenbahn Deutschlands beim Bau der Eisenbahnstrecke WeselVenlo über den Rhein errichtet. Ursprünglich bestand sie aus 107 Land- und drei Strompfeilern, mit denen der Rheinstrom überbrückt wurde. Mit ihren 1.950 m war sie seinerzeit die längste Rheinbrücke. 1828/29 wurde der Brückenüberbau durch eine neue Stahlkonstruktion mit nur einem Strompfeiler ersetzt. Sie wurde 1945 in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges von der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt und nicht wieder aufgebaut. 1968 wurde der im Rhein verbliebene Strompfeiler beseitigt.

An beiden Seiten der Brücke selbst und im Vorland wurden Befestigungsanlagen errichtet. Auf der von Wesel aus gesehen gegenüberliegenden Seite des Rheins befindet sich das Fort I, das mit seinen Kanonen die ehemalige Eisenbahnbrücke sicherte, deren Ruinen immer noch dort stehen. Das Fort stammt aus dem Jahr 1871 und musste auf militärische Anordnung von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft errichtet werden. Es ist noch vollständig erhalten und befindet sich heute im Privatbesitz, kann also nicht besichtigt werden.

Weitere Brückenreste befinden sich auf der Stadtseite an der Rheinpromenade und am Brückenweg. Hier befand sich auch das Fort II, das ähnlich wie das Fort Fusternberg den gesamten Eisenbahnverkehr nach Norden und Westen sicherte. Von diesem Werk sind keinerlei Spuren mehr erhalten.

Die Eisenbahnbrücke Wesel war 70 Jahre lang die längste Brücke Deutschlands. Die außergewöhnliche Dimension des Bauwerks ist darin begründet, dass seitens des Militärs kein Bahndamm geduldet wurde.