Audi 100
Audi 100 (1968 bis 1994) ist eine Limousine der gehobenen Mitteklasse von Audi.
C1
Der erste Audi 100 wurde 1968 von der Auto Union GmbH auf den Markt gebracht. Das Fahrzeug trug die Modellreihenbezeichnung "C1".
Die Entstehungsgeschichte des ersten Audi 100 ist geradezu legendär. VW-Chef Heinrich Nordhoff hatte verfügt, dass bei Audi keine neuen Modelle mehr entwickelt werden sollten. Vom Erfolg der Audi-Fahrzeuge überzeugt, entwickelt der von Daimler-Benz kommende Techniker Ludwig Kraus das neue Modell also heimlich, erst das fertige Auto wurde Nordhoff schließlich präsentiert. Dieser Audi 100 war maßgeblich daran beteiligt, das Audi als eigenständige Marke überhaupt erhalten blieb. Audis technisches Know-How wiederum rettet in den frühen 70er Jahren den am Abgrund stehenden Volkswagen - Konzern. Dieser hatte sich mit seiner Käfer-Monokultur und seinen Derivaten mehr und mehr ins Abseits manövriert, und war mit dem Rückgriff auf Audi-Komponenten in der Lage, sein Programm in kürzester Zeit auf wassergekühlte Modelle umzustellen.
Dieser erste Audi 100 wurde zunächst als 2- und 4-Türer, sowie ab 1969 als Audi 100 Coupé S hergestellt. Der Vierzylindermotor des Fahrzeuges wurde mit 1,6l bis 1,9l Hubraum ausgestattet. Er wurde als einer der ersten Fahrzeuge weltweit mit einer computerberechneten Karosserie entwickelt. Der erste Audi 100 war aus dem Stand überaus erfolgreich.
1971 wird die Produktion ins schwäbische Neckarsulm verlegt.
1974 wird die Fahrzeugfront kantiger, die Scheibenbremsen werden vom Getriebe an die Aussenseite verlegt, die Hinterachse wird vom Audi 80 implantiert.
Durch die Verwendung von minderwertigem Recyclingblech, waren Produkte des Volkswagen - Konzerns Mitte der 70er Jahre sehr rostanfällig. Dies wurde bedingt durch einen hohem Kupferanteil im Metall, der zu interkristalliner Korrosion führte. Vom Audi 100 der ersten Generation wurden bis 1976 über 800.000 Exemplaren hergestellt, ein nicht geringer Teil wird in den USA verkauft.
C2
Das Nachfolgemodell des Audi 100 C1 kam im August 1976 auf den Markt und trug die Modellreihenbezeichnung "C2", die Audi interne Bezeichnung lautet "Typ 43". Das wie mit dem Lineal gezeichnete neue Modell verfügte über eine großzügige strömungsgünstige Karosserie, die konsequent auf Leichtbau setzte.
Das Design war inspiriert durch die Linienführung des NSU Ro 80, von dem er das hintere Dreiecksfenster übernahm, welches typisch für das Audi-Design werden sollte. Auch die passive Sicherheit wurde weiterentwickelt. Mit dem Prinzip des Faltbeulens nach Timoschenko nahmen die vorderen Längsträger Aufprallenergie auf.
Das größere und sportlichere Fahrzeug wurde mit dem ersten serienmäßigen Fünfzylinder-Otto-Motor ausgestattet und war mit 85 PS, 115 PS und 136 PS (5E), sowie 1978 als 70 PS Diesel (5D) erhältlich. Prototypen mit Wankelmotor, welche die Lücke des NSU Ro 80 im Audi–Programm schliessen sollten, werden verworfen.
1977 erschienen zum ersten Mal die Avant-Modelle, die ein Schrägheck mit großer Heckklappe besaßen. 1978 ersetzte die 5-Zylinder Vergaser-Version (5S) mit ebenfalls 115 PS das Provisorium der 2,0 Liter-Maschine, welche auch im Porsche 924 sowie AMC Gremlin zu finden war. Ebenfalls 1978 erschien die üppiger ausgestattete CD-Version.
1979 wurde der Audi 200 auf den Markt gebracht, dieser stellte Audis ersten Vorstoss ins Oberklasse-Segment dar. Er basierte auf dem Audi 100 und war neben dem 100KW /136PS starken Einspritzmotor (5E) als Turbo-Version mit 125 kW/170 PS als Audi 200 (5T) erhältlich.
Das Modelljahr 1980 brachte vergrößerte Scheinwerfer mit weißen Blinkleuchten, verbreiterten Rückleuchten und überarbeitetem Interieur. 1981 erschien die Versionen CS und Formel E. In geringer Stückzahl wurde der Audi 100 auch bei Volkswagen of Nigeria im CKD-Verfahren produziert. 1982 wird die Produktion des C2 in Neckarsulm nach 950.000 Exemplaren eingestellt.
In den USA wurde der Audi 100 von 1978 bis 1988 unter der Bezeichnung Audi 5000 angeboten.
C3
1982 kam mit dem "C3", intern "Typ 44", das Nachfolgemodell auf den Markt. Die Leichtbaukarosserie und der niedrige CW-Wert von 0,30 galten zu dieser Zeit als revolutionär. 1983 folgt mit dem Audi 200 eine exklusivere C3 Version. 1985 erhielt der Audi 100 eine vollverzinkte Karosserie. Ebenfalls ab 1985 sind die Quattro Versionen des Audi 100 erhältlich. 1988 folgte ein Facelift, wodurch der Audi 100 einen neuen Innenraum, sowie glatte Türgriffe und weitere kleine Neuerungen erhielt. Für das Fahrzeug waren insgesamt über 20 verschiedene Motorvarianten zwischen 69 PS (Diesel) und 165 PS (100 Sport) erhältlich. Unter der Bezeichnung Honqui ("Rote Fahne") [[1]] wird der C3 nach wie vor in China bei Audi/FAW in Shanghai als Repräsentationslimousine produziert.
C4
Der Nachfolger des Audi 100 C3, der C4, wurde 1990 auf den Markt gebracht, die Umbenennung der Baureihe in A6 bzw. S6 beendete 1994 die Audi 100 Ära. Der Audi A6 lief ab 1997 mit dem Code C5 vom Band, das aktuelle Modell ab 2004 unter dem Kürzel C6.