Metro AG
Metro Group
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0007257503 |
Gründung | 1964; Metro AG in der heutigen Form 1996 |
Sitz | Düsseldorf |
Leitung | Dr. Eckhard Cordes |
Mitarbeiterzahl | ca. 270.000 (2007)[1] |
Umsatz | 65,9 Mrd. Euro (2007)[1] |
Branche | Großhandel Einzelhandel |
Website | metrogroup.de |
Die Metro AG ist eine in Düsseldorf ansässige Holding-Gesellschaft, die unter dem Dach der Metro Group verschiedene Großhandel- und Einzelhandelsunternehmen verwaltet. Die Metro Gruppe hat heute weltweit rund 270.000 Mitarbeiter, davon etwa 142.000 in Deutschland. Mit ihren verschiedenen Vertriebslinien ist sie bisher in 31 Ländern aktiv. Gegründet wurde sie 1964 von Otto Beisheim.
Geschichte
Die Geschichte der Metro begann am 8. November 1963 mit der Eröffnung des ersten Metro SB-Großmarktes in Essen-Vogelheim, Lütkenbrauk 64, der heute noch besteht. Ideengeber und Gründungsgesellschafter waren zwei Duisburger Kaufleute, die Brüder Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck und Ernst Schmidt. Sie betrieben damals im Duisburger Holzhafen in zweiter Generation die Firma Karl Schmidt oHG, die als Spar-Zentrale Ruhr-Niederrhein über 500 Spar-Einzelhändler belieferte.
Der Vertriebstyp Selbstbedienungs-Großhandel kam Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die RATIO-Märkte der Firma Terfloth & Snoek in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma Handelshof in Haan, Köln und Mönchengladbach wurden diese bekannt.
Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung Metro verantwortete Walter Vieth, der von 1963 bis 1970 dort Geschäftsführer war.
1964, ein Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma Stöcker & Reinshagen (Inhaberfamilie Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash & Carry Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&C Aktivitäten zusammenzulegen. Sie gründeten die Metro-SB-Großmärkte GmbH & Co. KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde Otto Beisheim, bis 1964 Prokurist der Firma Stöcker & Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).
1966 kam als dritter Metro-Markt ein Haus in Berlin hinzu. Ebenfalls 1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Dr. Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Firma Franz Haniel & Cie. in Duisburg, kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu der Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Ruhrgebiets-Unternehmerfamilien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck kannten und vertrauten einander aus vielen privaten und geschäftlichen Begegnungen. Vor diesem Hintergrund hatte Otto Beisheim es nicht schwer, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab da zu je einem Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.
Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann 1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und (1968) Düsseldorf eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&C Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.
Am 14. März 1996 wurde die Bildung der Metro AG als Verschmelzung der Metro Cash & Carry mit der Kaufhof Holding AG, der Deutsche SB-Kauf AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekanntgegeben. Zum Konzern gehörten auch die Huma Einkaufszentren, die Sportfachmärkte Primus Sportwelt, die MHB Handel AG und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Pelikan AG. Die Aktie der rückwirkend zum 1. Januar gegründeten Metro AG notierte erstmals am 25. Juli 1996 im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse.
1998 wurden zudem 94 Allkauf-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die Allkauf Touristik Vertriebs GmbH mit 160 Reisebüros, die durch die Metro wieder veräußert wurden. Die Allkauf Franchise GmbH, zu der ca. 90 Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November 1998 an Nina’s Bildermarkt Sommer GmbH, Castrop-Rauxel verkauft (2001 Insolvenz).
1998 wurden die Computerhandelsuntenrehmen Vobis und Maxdata, die Modemärkte Adler und die Schuhhandelsgeschäfte von Reno, der Discounter Tip, Möbel Roller sowie unrentable Kaufhof-Filialen in die zusammen mit der Deutschen Bank und dem Gerling-Konzern gegründeten Beteiligungsunternehmen Divaco AG & Co. KG eingebracht um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis 2003 bestehenden Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-Mäzens Hannjörg Hereth ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers erfolgreich anfocht.
Seit November 2002 firmiert die Metro Gruppe als Metro Group.
Im Dezember 2003 trennt sich die Metro-Group von ihrer Beteiligung an der Divaco AG & Co. KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand Siegfried Kaske.
Im Juli 2006 kaufte die Metro AG die 85 deutschen Verkaufsniederlassungen des Wal-Mart-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die real,--Vertriebsmarke eingegliedert.[2]
Am 16. Januar 2008 wurde bekannt, dass der Handelskonzern Rewe die Tochter Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit 246 Standorten und ca. € 1,6 Mrd. Umsatz) zum 1. Juli 2008 von der Metro Group erwerben wird. Der Name Extra soll bereits in der zweiten Jahreshälfte 2008 mit der Umflaggung der Märkte auf Rewe verschwinden. Die Franchisemarken Comet und Bolle, unter denen 61 der 306 Märkte laufen, würden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale geht an die Rewe Group. Der Vollzug des Verkaufs steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden (Stand Januar 2008).
Umstrukturierung
Am 18. März 2008 erklärte Metro-Chef Eckhard Cordes, die Galeria-Kaufhof-Filialen mit einem Gesamtumsatz von 3,6 Milliarden Euro (2007) verkaufen zu wollen, da diese aus Konzernsicht kein strategisches Geschäft mehr seien. Die Tochtergesellschaften der Elektronikmarktsparte Media Markt und Saturn sollen unterdessen für einen Börsengang vorbereitet werden. Außerdem sollen weitere rund 40 von 349 real,- SB Warenhäuser verkauft werden. [3]
Besitzverhältnisse
An der Metro AG waren bis August 2007 Otto Beisheim mit 18,8 %, die Franz Haniel & Cie. mit 18,4 % und die Familie Schmidt-Ruthenbeck mit 13,0 % beteiligt. Es besteht eine Vereinbarung, dass die drei 'Alteigentümer' zusammen über 50 % der Anteile halten müssen.
Ende August 2007 gab die Firma Franz Haniel & Cie. bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68 % auf nun 34,24 % erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77 % erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter nun 50,01 % der Anteile. Gemeinsam mit den 18,46 % von Otto Beisheim halten die Altgesellschafter nun 68,47 % an der Metro AG.
Laut einer Mitteilung der Metro AG v. Juni 2006 nach §§ 25 u. 41 des WpHG liegen seit Dezember 2000 45,83 %, ab Mai 2001 56,61 % und seit 1. Januar 2005 0 % der Stimmrechte bei der Dr. Peter Ritter Familienstiftung in Liechtenstein. Dieser Großaktionär war in allen zwischenzeitlichen Geschäftsberichten verschwiegen worden. Die staatliche Aufsicht hat trotzdem nicht eingegriffen.
- Besitzverhältnisse im März 2008
- 65,47 % Franz Haniel % Cie. GmbH
- 31,37 % Streubesitz
- 3,16 % UBS AG
(Quelle: onvista.de)
Vertriebsmarken der Metro Group

Großhandel
Verbrauchermärkte
- real,- (sollen überwiegend verkauft werden)
- Extra (soll an Rewe Group verkauft werden)
Elektronikfachmärkte
Warenhäuser
Sonstige
- Sportarena (Sportartikelmärkte)
- Lust for Life
- Grillpfanne
- Axxe Reisegastronomie GmbH
Querschnittsgesellschaften
- Dinea Gastronomie GmbH
- Gemini Personal Service GmbH
- MAM – METRO Group Asset Management GmbH & Co. KG
- MFM – METRO Group Facility Management GmbH
- MGA – METRO Group Advertising GmbH
- MGB – METRO Group Buying GmbH (Einkauf National)
- MGBI – METRO Group Buying International GmbH (Einkauf International)
- MGI – METRO Group Information Technology GmbH (IT-Dienstleistungen)
- MGL – METRO Group Logistics Warehousing GmbH & Co. KG (ein Zusammenschluss der Metro Group Distribution Logistics GmbH & Co. KG, kurz MDL, mit der MGL), betreibt u. a. in Hamm mit 10.000 m² das größte Tiefkühllager in Deutschland sowie neun weitere große Zentralläger in Altlandsberg, Bremen, Essen, Frechen, Gimbsheim, Grolsheim, Reichenbach/Thür., Sarstedt und Kamen.
- MGP – METRO Group Account Processing GmbH
- MGS – Metro Group Services Holding GmbH
- MGT – METRO Group Travel Services GmbH
- MIAG – METRO International AG C.V.
- MIB – METRO Insurance Broker GmbH
Metro Cash & Carry Österreich

Metro Cash und Carry Österreich wurde 1971 gegründet und war der erste Standort im Ausland von Metro C&C. Der 1971 eröffnete Großhandels-Markt Wien-Vösendorf war nicht nur der erste Metro-Markt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb Deutschlands.
Die Metro Cash & Carry Österreich erwirtschaftet einen Jahresumsatz von netto 749,0 Mio. Euro. Die Metro Cash & Carry Österreich betreibt in Österreich 12 Großmärkte mit einer Verkaufsfläche von 136.800 m². In jedem Großmarkt ist ein Warensortiment von 48.000 Artikeln vorhanden. Rund 2.300 Mitarbeiter bedienen jährlich 524.000 Metro-Kunden.
Zu Metro Cash & Carry Österreich gehören noch zusätzlich Adler, Extra etc.
Asko Deutsche Kaufhaus AG
Sie wurde 1972 als Asko Lebensmittelfilial- und Kaufhaus AG aus der Umwandlung der Asko Saarpfalz, Genossenschaft der Verbraucher eGmbH gegründet. 1977 erhielt die Gesellschaft ihren späteren Namen. 1979 hat die Asko die Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG gegründet.
Aktionäre der Asko waren 1989 unter anderem:
- Metro Cash & Carry
- West LB (10 %)
- Behoga Holding und die
- Lonrho Handel GmbH
1990 stieg Metro Cash & Carry bei Asko als Mehrheitsaktionär mit 50 % ein. 1992 hatte Metro die Asko vollständig übernommen. Spätestens jetzt begann die Markt- und Spartenbereinigung.
Zur Asko gehörten folgende Beteiligungen:
- 100 % Divi
- 100 % Basar
- 40 % Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG
- 100 % Adler
- 100 % Baugru
- 100 % C+C Schaper GmbH
- 90 % Comco
- 74 % Deutsche SB Kauf
- 50 % MHB Handel AG
- 50 % JAA Holding
- 50 % MHB / Massa
- 50 % Roller GmbH & Co KG
Weltweite Konkurrenten
Rechte am Namen „Metro“
In verschiedenen Verfahren versucht die Metro AG, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft MetroRail musste sich in metronom Eisenbahngesellschaft mbH umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin metronom nennen. Auch der Metrorapid-Nachfolger MetroExpress wurde nach Klageandrohung umbenannt. In Nabburg (Oberpfalz) wurde die Diskothek Metro verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Hamburger Hochbahn (HHA), den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wegen des Namens Metro-Bus für einige Hauptbuslinien wurde in erster Instanz abgewiesen. Die zweite Instanz hat die Urteile zwar bestätigt, jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen Metro deutlich eingeschränkt. Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die Domain nuernberg-metro.de besaß.
Initiativen, Veranstaltungen und Sponsoring
Marathon und Eishockey
Jährlich im Mai findet der Metro Group Marathon in Düsseldorf statt.
Die Metro Group ist Namensgeber und Sponsor des mehrfachen deutschen Eishockey-Meisters DEG Metro Stars (vorher Düsseldorfer EG).
„Gut für Dich“
Die Metro Group hat im März 2007 die Initiative „Gut für Dich“ gestartet. Ziel ist es, die Menschen in Deutschland zu einer gesunden, aktiven Lebensführung zu motivieren. Partner der Initiative ist Joachim Löw.
Einzelnachweise
- ↑ a b Pressemitteilung der METRO Group vom 10. Januar 2008
- ↑ FAZ.net vom 2006-07-28
- ↑ http://www.welt.de/wirtschaft/article1812129/Metro_gibt_Kaufhof_ab_und_versilbert_Media_Markt.html