CB-Funk
Der CB-Funk ist ein öffentlicher, kostenfrei nutzbarer Sprechfunkdienst, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11m Band) zugewiesen ist. In Deutschland stehen 80 Kanäle im Bereich von 26,565 MHz bis 27,405 MHz für Sprache und Daten zur Verfügung.
Die Abkürzung CB steht für "citizens' band" und bedeutet soviel wie "Bürger-Frequenzbereich".
Eigenschaften
CB-Funk wird für alle Arten privater, nichtkommerzieller Funkkommunikation benutzt. Er ist mehr als alle anderen Jedermannfunkdienste zum persönlichen Informations- und Meinungsaustausch gedacht. Die Chancen, ein Gespräch mit Unbekannten führen zu können, sind hier am größten. Aufgrund der geltenden technischen Vorschriften ist ein Selbstbau von Funkgeräten durch Privatpersonen kaum möglich, da umfangreiche technische Vorschriften und Prüfverfahren einzuhalten sind. Für den CB-Funk werden im einschlägigen Fachhandel zertifizierte und geprüfte Seriengeräte angeboten.
Mit vollwertigen Stationsantennen (deren mechanische Länge 5,5 Meter, entsprechend der halben Wellenlänge , erreicht) sind Gespräche im Umkreis von mindestens 10 km um den eigenen Standort möglich, bei günstigen geographischen Verhältnissen auch deutlich mehr.
Hand- und Mobilfunkgeräte allerdings leiden oft unter den mechanisch stark verkürzten angebauten Antennen und sind daher auf deutlich kleinere Reichweiten von 0,5 - 3 km beschränkt.
Ionosphärische Phänomene (z.B. Sporadic-E) beeinflussen die Ausbreitung der Funkwellen, so dass besonders zu Zeiten des Sonnenfleckenmaximums der Charakter eines Nahbereichsfunks verlorengeht: Sendungen aus allen europäischen Ländern und teilweise sogar aus Übersee sind zu hören und machen lokale Kommunikation schwierig. Manche CB-Funker führen in solchen Zeiten internationalen Funkverkehr durch.
Man trifft im CB-Funk etwas häufiger als in anderen Funkdiensten auf undisziplinierte oder unhöfliche Funker. Zudem sind laut Frequenzzuteilung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Störungen durch andere Frequenznutzer (z.B. Babyphone, Fernsteuerungen für Modelle) hinzunehmen. Damit ist der CB-Funk kein absolut verlässliches Kommunikationsmedium.
Durch das Aufkommen von Mobiltelefonen und Internet hat der CB-Funk seit den 80er-Jahren an Popularität verloren. Bis heute wird er regelmäßig noch von LKW-Fahrern benutzt, um z.B. Staumeldungen abzusetzen.
Technisches
Der CB-Funk ist eine Jedermannsfunkanwendung (kein Funkdienst). Es dürfen nur speziell zertifizierte und für den CB-Funk zugelassene Geräte verwendet werden, denen der Hersteller eine Konformitätserklärung beifügen muss, in der das Gerät genau beschrieben wird. Ferner muss die Bedienungsanleitung klare Anweisung zum Gerätebetrieb enthalten. Die Geräte durften bisher vom Benutzer weder gewartet noch verändert werden, die Regulierungsbehörde geht heute durch Messungen davon aus, dass die Geräte bestimmte technische Grenzwerte einhalten. Darin sind die Leistung der Geräte sowie die Art der Aussendungen (Modulationsart, Bandbreite, Kanalabstand) streng beschränkt.
Auf allen 80 in Deutschland freigegebenen Kanälen darf in der Betriebsart FM mit 4 Watt Senderausgangsleistung gesendet werden. Auf den Kanälen 4-15 sind zusätzlich die Betriebsarten AM (1 Watt Träger / 4 Watt PEP) und SSB (4 Watt PEP) erlaubt.
Auf den acht zur Datenübertragung (z.B. Packet Radio) freigegebenen Kanälen 6, 7, 24, 25, 52, 53, 76, 77 sind außerdem die Betriebsarten F1D, F2D, G1D und G2D (verschiedene Frequenz- und Phasenmodulationen zur Datenübertragung) zugelassen.
Der dem CB-Funk zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der Kurzwelle und reicht in Deutschland von 26,565 bis 27,405 MHz (80 Kanäle), europaweit offiziell von 26,965 bis 27,405 MHz. Das gleiche gilt in den USA, dort jedoch nur mit AM und SSB, jedoch kein FM. In bestimmten europäischen Staaten ist nur FM zugelassen (Österreich). In Großbritannien sind noch (auslaufend) besondere Frequenzen (27,601...27,991 MHz) zugelassen, abweichende Regeln gab und gibt es in Südafrika oder Neuseeland und anderen Ländern.
Als Modulationsart wird in Deutschland überwiegend FM (Frequenzmodulation) verwendet. Die auf den Kanälen 4..15 erlaubte Amplitudenmodulation (AM) wird gerne von LKW-Fahrern bevorzugt, die aus historischen Gründen den Kanal 9 verwenden. Der Einsatz von Einseitenband-Modulation (SSB) ist die Domäne technisch interessierter Funkfreunde und in der Praxis eher selten anzutreffen.
Seit Jahren ist weltweit ein "amateurfunkähnlicher" Funkverkehr auf nicht für den CB-Funk zugelassenen Frequenzen zwischen 26 und 28 MHz zu beobachten. Eine aktive Nutzung dieser Frequenzen stellt in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden kann. Gleiches gilt für die Verwendung von Sendeleistungsverstärkern, um die als zu gering empfundene Reichweite auszugleichen, die oft durch Störungen aus dem Nah- und Fernbereich oder wegen mangelnder Funkdisziplin entsteht. Zuständig für Ermittlungen und Verstöße ist der Funkmessdienst der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP). Die Rechtslage wird von Fachleuten als komplex empfunden, Verfahren wegen Verstoß gegen die einschlägigen Funkrichtlinien können sehr aufwendig und zeitraubend werden und sind ohne fachkundige juristische Hilfe kaum zu gewinnen.
Weblinks
- http://www.cbfunkwelt.de.vu - Informationen vom Jungfunker Martin Dabeck
- http://www.regtp.de/imperia/md/content/reg_tele/frequenzen/allgemeinzuteilungen/41_03.pdf - zu den rechtlichen Grundlagen des CB-Funks
- http://www.hobbyfunk.de - Interessante Basis-Infos zum Hobby Funk
- http://www.funkmagazin.de - Interessante aktuelle unabhängige Informationsquelle rund um den CB-Funk mit aktuellen Nachrichten
- http://www.deutsche-funk-allianz.de - Auf der Basis der Bundestagsdrucksache 9/2274 v. 15. Dezember 1982 bestehendes CB-Funker-Parlament Deutschlands. In der Lobbyliste des Bundestagspräsidenten als Vertreter deutscher CB-Funker registriert.
- http://www.explorermagazin.de/funk/cbsprach.htm - CB-Funkersprache und Fachbegriffe
- http://www.runde56.de - Information, Tipps und Technik für den CB-Funk