Avicennia officinalis
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Schwarze Mangrove | ||||||||||||
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![]() Einzelne Schwarze Mangrove im Everglades-Nationalpark. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Avicennia germinans | ||||||||||||
L. |






Die Schwarze Mangrove (Avicennia germinans) ist eine Mangrove aus der Familie der Bärenklaugewächse (Acanthaceae). Sie gehört mit der Roten Mangrove (Rhizophora mangle) und der Weißen Mangrove (Laguncularia racemosa) zu den dominierenden Bäumen der Mangrove-Vegetation der Neuen Welt.
Beschreibung
Die Schwarze Mangrove ist ein bis zu 25 Meter hoher, immergrüner Baum, der Stammdurchmesser (BHD) von bis zu 40 Zenimeter erreicht. Oft sind seine Maße geringer, so erreicht er in Puerto Rico nur eine Höhe von 3 bis 13 Meter und Stammdurchmesser von 30 Zentimeter. Nahe der nördlichen Arealgrenze in Florida wächst die Art strauchförmig. Der oft krumme, kurze Stamm trägt eine weit ausladende Krone. Die Borke kann schwarz, dunkelbraun bis rötlich braun oder grau sein und zeigt vereinzelte Korkporen (Lentizellen). Sie ist etwas längsrissig und löst sich in dünnen Schuppen ab. Kennzeichnend für die Art ist die gelbe bis orangefarbene innere Rinde.
Das Holz ist sehr hart, sehr schwer und etwas ölig. Es hat einen hellen recht breiten Splintholz, das Kernholz ist dunkelbraun. Es zeigt regelmäßige Zuwachszonen, die jedoch keine Jahresringen sind. Jeder Ring besteht aus Xylem, Phloemund einem Übergangsgewebe, das sich als weißer Streifen abhebt. Die Breite der Zuwachsringe wird nicht vom Klima oder anderen Umweltfakoren beeinflusst und die Zahl der Ringe pro Jahr variiert.
Die Zweige sind in 1 bis 9 Zentimeter lange Internodien gegliedert, die durch deutlich verdickte Knoten getrennt sind. Von den oberen Ästen starker Bäume werden zahlreiche Luftwurzeln gebildet. Die ganzrandigen Blätter sind ledrig, schmall elliptisch und stehen kreuzgegenständig (dekussiert). Sie sind 4,5 bis 15 Zentimeter lang und 1,8 bis 4,5 Zentimeter breit und haben kurze Stiele mit Längen von 2 bis 27 Millimeter. Der Stiel ist oberseits rinnig versteift, auf der Unterseite konvex. Die Blattoberseite ist sattgrün bis gelbgrün und glänzend die Unterseite silbrig graugrün und dicht mit feinen Haaren bedeckt. Der Apex kann sowohl spitz als auch stumpf sein, die Spreitenbasis ist keilförmig verjüngt. Kennzeichnend sind die aus den Blattspreiten ausgeschiedenen Salzkristalle.
Die Art blüht unauffällig. Die Blüten sind klein und weiß, cremefarben oder gelblich. Sie stehen locker seltener auch dicht in endständigen oder blattachsständigen, ährigen 1,5 bis 6,6 Zentimeter langen und 1 bis 1,5 Zentimeter breiten Blütenständen. Pro Blütenstand kommen 1 bis 15 zygomorphe, süß duftende, zwittrige Blüten vor. Die Einzelblüte ist 1 bis 2 Zentimeter lang. Sie besteht aus einem krugförmigen fünfzähnigen, hellgrünen 3 bis 5 Millimeter langen Kelch, einer glockigen, vierzipfeligen Blütenkrone von 12 bis 20 Millimeter Länge, vier an der Basis der Kronblätter ansetzende Staubblätter und einem Stempel mit zweilappiger Narbe. Die Schwarze Mangrove liefert reichlich Nektar und lockt damit eine große zahl von Insekten an.
Als Früchte werde runde bis elliptische, dünnwandige, hellgrüne, 2,5 bis 3,8 Zentimeter lange und 7 bis 13 Millimeter breite Kapseln gebildet. Sie enthalten einen einzigen Samen ohne Samenschale und ohne Endosperm. Er besteht nur aus dem Embryo, zwei großen grünlichen, gefalteten Keimblättern, einer dicken Keimwurzel (Radicula) und eine mit bloßem Auge nicht erkennbaren Sprossknospe (Plumula). Meist keimt der Samen bereits am Baum (Viviparie), sprengt die Fruchtschale und fällt in den Schlamm. Dabei kann der Keimling von der Strömung weiter transportiertwerden und bis zu einem Jahr überleben, ohne zu verwurzeln[1].
In weichen Substraten werden flachstreichende Wurzeln gebildet die weit über den Kronendurchmesser hinausreichen. Auffällig sind die für Avicennia-Arten typischen Atemwurzeln (Pneumatophoren), die als aufrecht stehende (negativ-geotrope) Seitenwurzeln in großer Zahl und in regelmäßigen Abständen an den langen Hauptwurzeln wachsen. Sie erreichen Höhen von bis zu 30 Zentimeter sind etwa bleistiftstark und versorgen das Wurzelsystem mit Sauerstoff. Dieses besteht neben den horizontal verlaufenden Hauptwurzeln auch noch aus den positiv-geotrop wachsenden Seitenwurzeln, die zur Aufnahme von Nährstoffen und zur Verankerung dienen. Stelzwurzeln werden nicht gebildet.
Verbreitung und Standortansprüche
Die Schwarze Mangrove ist eine Art der Neotropen, also der Tropen Amerikas. Ihr Areal umfasst die Westindischen Inseln einschließlich der Bahamas aber ohne Dominica, beide Küsten Mittelamerikas, die Pazifikküste Südamerikas bis Ecuador und vorgelagerte Inselgruppen mit den Galápagos-Inseln, und die südamerikanische Atlantikküste bis Brasilien. In den USA erstreckt sich ihr natürliches Vorkommen auf den Süden Floridas, dem Mississippi-Delta und Texas.[2] Nach anderen Quellen kommt die Art natürlich auch im tropischen Westafrika vor[3] oder in tropischen und subtropischen Küsten weltweit[1].
Das Vorkommen ist strikt an Meeresküsten oder Salzseen, z.B. auf den Galapagos-Inseln, beschränkt. Standorte über 15 Meter Höhe wie an der Küste von El Salvador sind eine Ausnahme. Die Art wächst im Brackwasserbereich geschützter, schlammiger Küsten, besonders im Mündungsbereich von Flüssen. Sie ist frosthärter als andere Mangroven und dringt an der Atlantikküste auch in subtropische Gebiete vor.
Ökologie
Die ökologische Bedeutung der Mangrovenarten liegt in der Stabilisierung der Küsten. Vielen Fischen und Krebstieren dient die Mangrove als Butstätte, wobei das Wurzelsystem Schutz bietet und das Laub Nahrung. Ibisse, Pelikane und verschiedene Reiherarten haben ihre Nistplätze im Mangrovenwald.
Die Schwarze Mangrove besiedelt nach der Roten Mangrove die nächsthöher also landeinwärts gelegene Zone, welche nur von hohen Fluten erreicht wird. Den Extrembedingungen hat sich die Art speziell angepasst. Aus den Schlamm ragende Atemwurzeln übernehmen die Sauerstoffversorgung des Wurzelsystems, und das mit den Wurzeln aufgenommene Kochsalz wird durch Drüsen an den Blättern abgegeben.
Systematik
Die Gattung Avicennia wurde zuerst und wird von vielen Quellen bis heute der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) zugeordnet[1][4], später einer separaten Familie (Avicenniaceae)[2][5]. Der Artikel folgt der Zuordnung nach dem Germplasm Resources Information Network in die Familie der Bärenklaugewächse (Acanthaceae)[3].
Der Gattungsnamme Avicennia erinnert an den persischen Philosophen Avicenna. Die Gattung setzt sich aus elf Arten zusammen, welche alle zu den Salz- und Brackwasser tolerierenden Bäume der Mangrovenvegetation zählen. Vier davon kommen in den Neotropen vor, die sich durch folgende Merkmale unterscheiden:
- A. germinans: Die Blätter haben meist einen spitzen Apex, die Blüten sind weiß mit gelbem Grund. Verbreitungsgebiet ist die Atlantik- und Pazifikküste.
- A. schaueriana: Die Blattspreite ist zwei- bis dreimal so lang wie breit, die Blütenstände sind ährig und dicht. Verbreitungsgebiet ist die Atlantikküste.
- A. bicolor: Die Blattspreite ist ebenfalls zwei- bis dreimal so lang wie breit, die Blütenstände sind jedoch rispig, locker und relativ weit ausladend. Verbreitungsgebiet ist die Pazifikküste.
- A. tonduzii: Die Blattspreite ist drei- bis fünfmal so lang wie breit. Verbreitungsgebiet ist die Pazifikküste.
Verwendung
Das Holz lasst sich aufgrund seiner Härte nur schwer bearbeiten, und der Holzstaub kann Hautentzündungen hervorrufen. Daher wird es nur selten genutzt. Früher wurden daraus Möbel hergestellt, heute wird es selten als Bauholz, als Telegraphenmast oder für Stege, Molen und Eisenbahnschwellen verwendet. Man nutzt es als Brennholz und kann es zu Holzkohle verarbeiten. Die Rohdichte liegt bei 0.95 g/cm³, es ist dauerhaft aber nicht termitenfest.
Die Art stellt eine ertragreiche Bienenweide dar und liefert einen reinen, weißen Honig der unter dem Namen „Mangrove Honey“ verkauft wird.
Die ausgeschiedenen Salzkristalle lassen sich auch zum Würzen von Speisen verwenden. Zwei Blätter sind ausreichend für einen Teller Suppe.
Die Samen sind gekocht essbar, roh aber giftig.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b c Beschreibung in Smithsonian Marine Station at Fort Pierce (eng., Zugriff am 18. März 2008)
- ↑ a b Schütt et al.: Bäume der Tropen.
- ↑ a b Eintrag bei GRIN (engl., Zugriff am 18. März 2008)
- ↑ Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. 2007, ISBN 3 933203 53 8
- ↑ H.N. Moldenke: Materials towards a monograph of the genus Avicennia. Phytologia 7, 179-232, 259-293, 1960
Literatur
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Bäume der Tropen. 2006, ISBN 3-933203-79-1
Weblinks
[[Kategorie:]] [[en:Avicennia germinans]] [[es:Avicennia germinans]] [[fr:Avicennia germinans]] [[nl:Avicennia germinans]]