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Arthur C. Clarke

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Arthur C. Clarke

Sir Arthur Charles Clarke (* 16. Dezember 1917 in Minehead, Somerset, England; † 18. März 2008 in Colombo, Sri Lanka) war ein britischer Science-Fiction-Schriftsteller. Bekannt wurde er insbesondere durch den Film 2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick, der auf einer Kurzgeschichte Clarkes beruht und an dessen Drehbuch er beteiligt war.

Leben

Da Clarke aus finanziellen Gründen ein Studium zunächst verwehrt blieb, arbeitete er anfangs als Bilanzprüfer. Bereits Ende der 1930er-Jahre schrieb er Geschichten, inspiriert von den Science-Fiction-Magazinen seiner Jugend. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Radar-Spezialist zum Ground Controlled Approach in der Royal Air Force im Einsatz. Diese Erfahrungen liegen dem Roman Glide Path zugrunde. Nach dem Krieg studierte er Mathematik und Physik am King’s College London.

Überlegungen zur Umlaufgeschwindigkeit eines Satelliten in Abhängigkeit von der Bahnhöhe (1945)

Seine Idee geostationäre Satelliten zur technischen Kommunikation zu nutzen, die er 1945 unter dem Titel Extra-terrestrial Relays - Can Rocket Stations Give World-wide Radio Coverage? in der wissenschaftlichen Zeitschrift Wireless World veröffentlichte (siehe Diagramm), erlebte 1970 ihre Verwirklichung. Ihm zu Ehren wird daher der geostationäre Orbit auch „Clarke Belt“ beziehungsweise „Clarke Orbit“ genannt. Schon früh an den Möglichkeiten, die der Weltraum der Menschheit bieten könnte, interessiert, wurde er Mitglied der British Interplanetary Society.

Ab 1951 war Clarke als freischaffender Schriftsteller tätig. Im Juni 1953 heiratete Clarke Marilyn Mayfield, die Ehe währte aber nur bis zum Dezember des selben Jahres. 1956 zog er nach Colombo (Sri Lanka), wo er seitdem im Status eines Ehrenbürgers lebte.

1988 wurde bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert, wodurch er später an einen Rollstuhl gebunden war. 1989 wurde Clarke als Commander of the Order of the British Empire (CBE) ausgezeichnet, ehe er 2000 in Anerkennung seines literarischen und wissenschaftlichen Schaffens als Knight Bachelor zum Ritter mit dem Titel „Sir“ geschlagen wurde. Bereits 1998 war er für den Adelstitel in Erwägung gezogen worden, doch verzögerte sich die Auszeichnung durch ein Pädophiliegerücht, das er erst 2000 ausräumen konnte. Da es ihm seine Gesundheit nicht erlaubte, zur Zeremonie nach England zu reisen, leitete der UK High Commissioner von Sri Lanka in Colombo die entsprechende Zeremonie.

Der verheerende Tsunami vom 26. Dezember 2004 zerstörte seine Tauchschule bei Hikkaduwa an der Südwestküste Sri Lankas, die aber wenig später wieder aufgebaut wurde.

Sowohl ein Asteroid (4923 Clarke), als auch eine Dinosaurierart (Serendipaceratops arthurcclarkei) wurden nach ihm benannt. Clarke war Mitglied der britischen Skeptics Society, einer Gesellschaft zur Förderung von wissenschaftlichem und skeptischem Denken.

Clarke starb am 19. März 2008 um 1:30 Uhr Ortszeit in einem Krankenhaus auf Sri Lanka, in dem er wegen Atemproblemen behandelt wurde.[1][2]

Werk

Arthur C. Clarke zählte zu den technischen Visionären der Science-Fiction. Seine Romane und Erzählungen waren von technischen Errungenschaften und dem Griff nach den Sternen gekennzeichnet. Daneben befand sich auch die Vorstellung einer allumfassenden oder übermächtigen Intelligenz oder Macht, die das Universum durchdringt und beeinflusst (z. B. in Childhood's End, 1953). Viele seiner Geschichten passten sich in eine sehr lockere Future-History ein, wenn Sir Arthur Rückgriff auf einheitliche Bezeichnungen für bestimmte Orte im Sonnensystem (Port Lowell als Hauptstadt des kolonisierten Mars) oder Geschehnisse nahm (Besiedlung der äußeren Monde).

Weiterhin hatte er futuristische Romane mit einer Verbindung zum Meer geschrieben (z. B. Dolphin Island). The Ghost from the Grand Banks handelte vom Versuch, die Titanic zu heben. Clarke war schon in Zeiten, da das Tauchen kein Massensport war, von diesem Sport begeistert gewesen, was sich auch in seiner Faszination für marine Themen widerspiegelte. Für diese übte er in den frühen Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts eine Art Vorreiterrolle aus. Auch der Begriff der „Aquaculture“, der systematischen „Befarmung“ der Weltmeere ist auf sein Werk zurückzuführen.

Clarkes bekanntestes Werk ist wohl 2001: Odyssee im Weltraum. Der Roman entstand in Anlehnung an das gemeinsam mit Stanley Kubrick erarbeitete Drehbuch für den gleichnamigen Film 2001: Odyssee im Weltraum aus dem Jahr 1968, der wiederum auf Clarkes Kurzgeschichte The Sentinel aus dem Jahr 1948 basiert. Die drei Nachfolgeromane (2010: Odyssey Two, 2061 - Odyssey Three und 3001: The Final Odyssey) waren gleichfalls populär, erreichten aber nicht den Erfolg der ersten Odyssee.

Mit der Idee eines sogenannten Orbital-Lifts in seinem Roman Fountains of Paradise (1979) schrieb er erneut naturwissenschaftliche Ideengeschichte.

Clarkes Werk hatte prägenden Einfluss auf das Science Fiction-Genre und er wird von vielen Nachwuchsautoren als Vorbild angeführt. Seine drei „Clarkeschen Gesetze“ sind mit zu den am meisten zitierten Axiomen des Genres geworden.

Romane (chronologisch nach Erscheinungsjahr des Originals)

Erzählungen

  • 1946: Rescue Party
  • 1948: The Sentinel, Kurzgeschichte, erschienen 1951 als Sentinel of Eternity; Vorlage für 2001: A Space Odyssey

Gemeinschaftswerke

  • 1988: Cradle (dt.: Die Wiege der Zukunft) mit Gentry Lee
  • 1989: Rama II (dt.: Rendezvous mit Übermorgen) mit Gentry Lee
  • 1990: Beyond the Fall of Night (dt.: Jenseits der Dämmerung) mit Gregory Benford
  • 1991: The Garden of Rama (dt.: Die nächste Begegnung) mit Gentry Lee
  • 1993: Rama Revealed (dt.: Nodus) mit Gentry Lee
  • 1996: Richter 10 (dt.: Stärke 10) mit Mike McQuay
  • 1999: The Trigger (dt.: Waffenruhe) mit Michael P. Kube-McDowell
  • 2000: The Light of Other Days (dt.: Das Licht ferner Tage) mit Stephen Baxter
  • 2004: Time's Eye - Book I of A Time's Odyssey (dt.: Die Zeit-Odyssee) mit Stephen Baxter
  • 2005: Sunstorm - Book II of A Time's Odyssey (dt.: Sonnensturm) mit Stephen Baxter

Autobiografisches

  • 2000: Greetings, Carbon-Based Bipeds, ein Abriss über sein Leben samt Vorhersagen für die nächsten 100 Jahre

Vorlage:PND Vorlage:IMDb Name

Quellen

  1. Der Vater der Science Fiction ist tot, Spiegel Online, 18. März 2008
  2. Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke ist tot, Welt Online, 18. März 2008