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Kim Dotcom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kim Schmitz, auch „Kimble“, (* 21. Januar 1974 in Kiel) war Unternehmer in der Zeit der New Economy. Nachdem er sich anfänglich als Hacker ausgab und im Fahrwasser der New Economy zahlreiche Betrügereien beging, wurde er unter anderem wegen Computerbetrugs, Bandenhehlerei und Kapitalanlagebetrugs verurteilt.

Hacker

Kunglaublich kopfschmerzen

Unternehmer

Danach gründete Schmitz in München die Firma DataProtect, die er schließlich zu 80% an den TÜV Rheinland verkaufte. Schmitz behielt 20% der Anteile. Die GmbH meldete 2001 allerdings Konkurs an. Durch seinen extravaganten und sehr verschwenderischen Lebensstil wurde die Boulevardpresse in den folgenden Jahren auf den schwergewichtigen Selfmademan aufmerksam. Mit immer neuen Firmengründungen konnte er seine Ausgaben jedoch nicht kompensieren.

Schmitz fiel zur Hochzeit der New Economy durch verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen auf. So setzte er beispielsweise eine Belohnung auf Osama Bin Laden aus und behauptete, mit dem FBI zusammenzuarbeiten. Später stellte sich heraus, dass Schmitz nicht einmal über die versprochene Belohnung verfügte. Die von ihm gegründete Organisation Young Intelligent Hackers Against Terrorism (Yihat), die in terroristisch genutzte Netze und Rechner eindringen sollte, konnte keine Erfolge vermelden. Statt dessen wurde die Website der Gruppe selbst von anderen Hackern mehrfach verunstaltet.

Insidergeschäfte

Im Jahr 2001 versprach Schmitz der kränkelnden Firma letsbuyit.com mit einer hohen Geldsumme wieder auf die Beine zu helfen. Diese Zahlung sollte über die frisch gegründete Risikokapitalgesellschaft Kimvestor erfolgen. Die Gesellschaft sorgte sofort für Skandale durch mutmaßlich fehlende Rechtsfähigkeit, unvollständige Informationsprospekte für die Aktionäre, Aktien durchweg ohne Stimmrecht, mal zu- und mal absagende Aufsichtsräte sowie zweifelhafte Liquidität[1]. Das angekündigte Investment wurde nie getätigt. Da der Kurs bereits einen Tag vor Bekanntgabe der Zwischenfinanzierung hochgeschnellt war, nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Insiderhandels auf. Schmitz bestritt zunächst alle Vorwürfe, konnte aber den Verdacht nicht entkräften.

Am 18. Januar 2002 wurde Kim Schmitz in Thailand festgenommen.[2] Er wurde am 27. Mai 2002 von dem Amtsgericht München wegen Insiderhandels zu 1 Jahr und 8 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und 100.000 Euro Geldstrafe verurteilt (Az. 1124 Ls 302 Js 50240/01). Das Gericht befand Schmitz für schuldig, über Insidergeschäfte mit Aktien der Firma letsbuyit.com etwa eine Million Euro verdient zu haben[3].

Weitere Aktivitäten

Nach seiner Verurteilung kündigte Schmitz verschiedene neue Geschäfte an, darunter die Firma Trendax, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz garantierte Börsengewinne erwirtschaften sollte[4]. Ende 2004 kündigte Schmitz eine illegale Straßenrallye namens Ultimate Rally ähnlich der Rallye Gumball 3000 an. Die Straßenrallye sollte ursprünglich im Jahr 2006 stattfinden, wurde dann verschoben und wurde nach Schmitz' eigenen Angaben im Juni 2006 an einen anderen Veranstalter verkauft.

Anfang 2007 wurden die Web-Auftritte von Schmitz bisherigen Projekten wie z.B. Kimpire und Trendax sowie seiner Homepage kimble.org aus dem Web entfernt. Er scheint sich nun mit Projekten wie z.B. megaupload.com und megarotic.com zu befassen. Schmitz hat sich zwar dazu (noch) nicht öffentlich geäußert, doch die Domains sind auf seine Firma in Hong Kong, Monkey Ltd, registriert. Ende 2007 bot Kim Schmitz dem Szeneportal www.gulli.com kostenfreien Werbeplatz auf Megaupload an, da er diverse Forenbeiträge um seine Person gelöscht haben wollte, die ihn mit Megaupload in Verbindung gebracht haben.

Quellen

  1. http://www.heise.de/newsticker/meldung/22149 Meldung auf heise.de vom 25.10.2001: „Kimble, Kimvestor und die Pleite -- Gerüchte und Dementis“
  2. Alexander Jung, Christoph Pauly: Knast-Kost für Kimble. Artikel in Der Spiegel 4/2002, S. 100f.
  3. Schnelles Ende im neuen Kimble-Prozess
  4. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,244901,00.html Spiegel Online: Dr. Kimbles elektrischer Hedge Fonds

Siehe auch