Zum Inhalt springen

Benutzer Diskussion:Tiziani

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. März 2008 um 12:33 Uhr durch Tiziani (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Walter Lwowski (* 14. Januar 1882 in Halle (Saale); † 29. Juli 1963 in Mülheim an der Ruhr) war ein Eisenhüttenmann.[1]

Leben

Lwowski, Sohn des Maschinenfabrikanten Victor Lwowski und Bruder Hermann Lwowskis, studierte Maschinenbau an der TH Hannover und der Bergakademie Berlin und promovierte 1921 zum Dr.-Ing.; Er gehörte 1910 zu den Mitbegründern des ingenieurwissenschaftlichen Nachschlagewerks „Eisenhütte. Taschenbuch für Eisenhüttenleute“[1] und war bis 1961 langjähriger Mitarbeiter der Hütte – Des Ingenieurs Taschenbuch. Von 1906 bis 1913 war er Konstrukteur und Walzwerksingenieur in verschiedenen Betrieben, anschließend Walzwerkschef der Hüstener Gewerkschaft in Hüsten.[1]

Berufl. Tätigkeit in Japan

Ab 1921 zum Aufbau eines Weißblechwalzwerkes beim Unternehmen Nitto Seiko (Nitto Steel) in Kawasaki (Präfektur Kanagawa) tätig, übernimmt Lwowski ab Herbst 1922 bei den Kaiserlich Japanischen Stahlwerken in Yawata die Position des Walzwerksdirektors. In dieser Zeit fungiert er u.a. als Experte für weitere japan. Walzwerke wie die Kawasaki-Werft in Kobe, wo er als Gutachter für verschiedene Betriebe der Werft und als Sachverständiger für große Neubauten gefragt ist.

1924/25 erstellt Lwowski im Auftrag des japan. Ministeriums f. Landwirtschaft und Handel einen Bericht zur Lage der japan. Industrie, insbes. der Eisenindustrie. Als Experte für Walzanlagen hält er Vortragsveranstaltungen u.a. in Tokyo und an der Tohoku-Universität in Sendai.

Lwowski hat sich große Verdienste um die Weißblechherstellung in Japan erworben. [1][2][3]

Hütten- und Bergwerke Rheinhausen

Nach einer Studienreise durch die nordamerikanische Eisenhüttenindustrie (1926) kehrte Lwowski nach Europa zurück und wurde Betriebsdirektor des Walzwerks der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen.

Von 1932 bis 1946 war Lwowski Direktor der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen und gehörte dem Krupp-Direktorium als stellvertretendes Mitglied an.[1][2][3]

Lwowski errichtete 1932 im Hütten- und Bergwerke Rheinhausen die erste vollkontinuierliche Halbzeugstraße in Deutschland.

Nach Entlassung aus einem amerikanischen Internierungslager war Lwowski seit 1946 bis zu seinem Tod 1961 als beratender Ingenieur für deutsche Hüttenwerke tätig.[1][2][3]

Schriften

Literatur

  • Geschichte der Präfektur Fukuoka - Dokumente der Neuzeit, Dokumente zum "Kaiserlich Japanischen Stahlwerk" in Yawata, Bd. 1, Fukuoka 1995, Bd. 2, Fukuoka 1998
  • Kreiner, Josef; Mathias, Regine: Deutschland - Japan in der Zwischenkriegszeit. In: "Studium Universale" Band 12 (Schriftenreihe Universität Bonn). Bouvier Verlag, Bonn 1990
  • Lwowski, Susanne: Unsere Erinnerungen an Japan - Briefe aus den Jahren 1921 - 1926, Privatdruck 1940
  • Nippon - Zeitschrift für Japanologie, Berlin-Tokyo 1936, Heft 2
  • Bericht der Deutschen Botschaft Tokyo an das Auswärtige Amt Berlin, 10. Juni 1926, Tokyo 1926
  • Bericht der Deutschen Botschaft Tokyo an Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, 5. April 1926, Tokyo 1926

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Deutsche Biographische Enzyklopädie - Online Edition, München - Leipzig 2008. Dok-ID: 6-6156 und 6-6159. Stand 11. März 2008.
  2. a b c Pudor, Fritz; Däbritz, Walther: Lebensbilder aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet Jg. 1962-67, Baden-Baden 1977.
  3. a b c Weber, Wolfgang: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien: Ingenieure im Ruhrgebiet, Band 17, Münster 1999, Aschendorff Verlag. ISBN: 3402067536